Schützen-Tour: Schützen setzen Zeichen im Stadtbild
28. August 2019 | Von Graef | Kategorie: AktuellesAn vielen Stellen in der Stadt weisen Skulpturen oder Tafeln darauf hin, wie prägend und lebendig das Schützenwesen in der Schützenhauptstadt Neuss ist. Wir gehen auf Entdeckungstour.
Wir starten an der Trafostation, an der Deutschen Straße, beim Sappeur. 1987 wurde er von der Neusser Künstlerin Ursula Küppers im Auftrag der Bürgerinitiative angefertigt. Um seinen Standort gab es einiges Hin und Her, ehe er 2002 am „Neusser Kunstraum“ seinen Platz fand.
Am Nordkanal entlang, durch den Stadtgarten geht’s zur Stadthalle. Am Erftgraben tanzt das Königspaar.
Im Juli 1997 wurde die im Auftrag von Dr. Herbert Ebertz, Dorint-Hotel, vom Künstler und damaligen Landrat Dieter Patt geschaffene Eisenskulptur vom Schützenkönigspaar Erich und Christine Matzel enthüllt, indem die Papierverpackung im wörtlichen Sinne abgefackelt wurde.
Wir gehen wieder in den Stadtgarten, die Erftstraße entlang, zum Hamtorplatz. Zwei Grenadiere reichen einander die Hand: eine klare Aussage für Treue und Freundschaft. Die Skulptur schenkte das Grenadierkorps den Bürgern 1987.
Es lohnt sich, um 11, 15 oder 17 Uhr auf dem Münsterplatz zu sein. Dann ziehen die Schützenfiguren im Giebel des Vogthauses zu einem mit dem Lied „Tochter Zion, freue dich“ beginnenden Melodienreigen ihre Runde. Die Stadt Neuss stiftete das Glockenspiel den „Schützen und Bürgern dieser Stadt“ 1973 zum 150jährigen Bestehen des Neusser Bürger-Schützenvereins.
An der Südseite des Quirinusmünsters wurde 1995 das vom Kölner Künstler Prof. Elmar Hillebrand gestaltete Schützenportal eingeweiht. Die Idee war, das „himmlische Jerusalem“ mit dem „irdischen Neuss“ zu verbinden.
Das Wappen der Familie Thywissen und das Abzeichen der St. Quirinus Schötzejeselle weisen auf die Finanzierer des Portals hin.
In der Krämerstraße fallen uns die eingravierten Namen auf vielen Pflastersteinen auf. Sie nennen die Personen, die mit einer Spende zur Entstehung des Rheinischen Schützenmuseums beigetragen haben.
Die Edelstahl-Steele haben wir dem Schützenkönig Karl-Theo Reinhart 2005/06 zu verdanken. Auf ihr sind alle Schützenkönige seit Gründung des Neusser Bürger-Schützenvereins 1823 aufgeführt.
Der Marktbrunnen mit der Skulptur des Stadtverteidigers Hermann von Hessen ist ein Geschenk der Neusser Sparkasse von 1984. Die Brunnenseiten zeigen Szenen des städtischen Lebens, darunter auch eine vom Schützenfest.
Oben am Rathaus zählt die Schützenuhr die Zeit von Kirmesdienstag 24 Uhr bis zum Kirmessamstag 12 Uhr bis auf die Sekunde herunter. Das Geschenk machte Schützenkönig Gerd Philipp Sassenrath 2015/2016.
Den Stadtwächter im Innenhof des Rathauses stiftete das Schützenkönigspaar 2001/2002 Franz Josef und Gundis Badort. Er wurde von Prof. Anatol Herzfeld gestaltet und steht für den eisernen Willen der Bürger, die Freiheit und Einigkeit der Stadt zu bewahren.
Auf dem Dezernentenflur des Rathauses befinden sich mehrere Geschenke von Schützenkönigen: der Schützenwald von Dieter Patt sowie zwei Buntglasfenster.
Um die Schützenampeln am Rathausturm zu entdecken, muss man schon genau hinsehen. Schalten sie von Rot auf Grün, wissen die Schützen, dass es los geht.
Die Bronzeplatten im Pflaster des Marktplatzes „Augen rechts“ und „Augen geradeaus“ dienen der Orientierung der Schützen bei der Parade. Sie wurden von den Schützenkönigen Mario Meyen 2006/07 und Rainer Reuß 2013/14 gestiftet. Die Bronzeplatte von Herbert Napp (Schützenkönig 1980/81, Bürgermeister 1998-2015) zeigt an, wo der König steht, wenn er die Parade abnimmt.
Am Freithof ist die Jakobus-Statue des Düsseldorfer Künstlers Bert Gerresheim unübersehbar. Die Gabe der Neusser Scheibenschützengesellschaft von 1415 wurde 2007 am 25. Juli, dem Patronatstag der Scheibenschützen, eingesegnet.
Das Bronzerelief an der Vorderseite des Zeughauses ist ein Geschenk des Schützenkönigs 1971/72, Dr. Heinz-Günther Hüsch.
Am Fuße des Zeughauses widmeten Neusser Bürger-Schützenverein und Bürgergesellschaft dem Ehrenbürger der Stadt Neuss Hermann Wilhelm Thywissen eine Porträt-Büste. Er war Oberbürgermeister von 1982-84, Bürgermeister von 1984-87 und 30 Jahre lang Präsident der Neusser Schützen.
Wir gehen Richtung Kehlturm und erblicken unterhalb des Romaneums den riesigen Fahnenmast des Schützenkönigs 2016/17 Christoph Napp-Saarbourg.
In einem Bogen gelangen wir zur Oberstraße und zu einer einzigartigen Hochburg des Schützenwesens. Seit 2004 ist hier das Rheinische Schützenmuseum Neuss mit Joseph-Lange-Schützenarchiv zu Hause. Schützenkönig Heinz Dvorak (2009/08) stiftete ein modernes Hinweisschild aus Edelstahl mit rotem Schützenvogel.
Zum Abschluss noch ein Blick auf die andere Straßenseite, zum Neusser Stadtarchiv. Gut geschützt wird hier eine Rarität aufbewahrt: die Gründungsurkunde der St. Sebastianus-Schützenbrüderschaft vom 1. November 1415.