Wiedereröffnung des Clemens Sels Museums – Abstrakte Malerei im Kontext virtueller Welten
12. Mai 2015 | Von Stuckstaette | Kategorie: Neusser KulturNeunzehn Monate war das Clemens Sels Museum geschlossen. Aufwendige Sanierungsarbeiten am Deilmannbau waren der Grund. Am Internationalen Museumstag, dem 17. Mai um 11:30 Uhr, wird es wieder eröffnet. Das nicht nur im frischen Glanz baulicher Generalüberholung, auch konzeptionell hat sich einiges getan. Mit neuer Corporate Identity geht das Haus in die Zukunft. Alles auf null, Reset und mit Vision auf geordneter Basis durchstarten, so das Vorhaben. Die Auftaktausstellung „re:set – abstract painting in a digital world“ setzt hier Akzente.
Was kann ein Bild heute sein? Digitale Bilder überfluten unseren Alltag. Nie zuvor wurden mehr Informationen über sie vermittelt und waren Bilder leichter herzustellen, zu bearbeiten und zu manipulieren. Eine Veränderung, die weitreichende Auswirkungen auf die künstlerische Bildproduktion hat. Erfüllt die Malerei noch die an sie gestellten Erwartungen oder ist ein Neustart fällig? Die Ausstellung „re:set“ zeigt anhand von zwölf Positionen aktueller ungegenständlicher Malerei, wie Künstler auf Herausforderungen der Digitalisierung reagieren.
Als weitere interessante Gegenwartskunst wird zur Eröffnung ein Projekt von Barbara Breitenfellner zu sehen sein, das im Rahmen der großen, dezentralen Ausstellungsinitiative „25/25/25“ der Kunststiftung NRW entstand. Eigens fürs Museum und in Auseinandersetzung mit seinem Profil, entwickelte die Künstlerin eine raumgreifende Installation und sensible Collagen.
Ein orientierungsfreundliches Farbkonzept führt zu den verschiedenen Bereichen – u.a. in den neuen Raum für die Kunst der Naiven und zu den Meisterwerken, die aus konservatorischen Gründen lange nicht mehr zur Schau gestellt werden konnten. So sind die bedeutenden Aquarelle „Der Abend“ und „Die Sphinx“ von Gustave Moreau jetzt in speziellen Klimavitrinen untergebracht.
Ein besonderer Gewinn auch die Audioguides. Mehr als zwei Dutzend Exponate der Dauerausstellung werden in kurzen Tracks auf Deutsch und Englisch vorgestellt. Dazu kommen spezielle Audioguides für Kinder und diverse Aktionsstationen.