Von Gefühlsturbulenzen und Zuckerpuppen – Neue Romane von den “Schreibkatzen”
8. Mai 2015 | Von Annelie Höhn-Verfürth | Kategorie: Aktuelles, Neusser Kultur, Neusser LebenWas passt besser zum Wonnemonat Mai als humorvolle Liebes- und Unterhaltungsliteratur für die ersten Sonnenstunden auf Terrasse und Balkon? Gleich zwei neue Romane des Rommerskirchener Autoren-Duos Sylvia Filz und Sigrid Konopatzki sind dafür bestens geeignet: „Gefühlsturbulenzen“ und die Fortsetzung „Zuckerpuppe“.
„Sarah ist auf dem Weg zum Flughafen und bemerkt, dass sie ihr Handy daheim vergessen hat. Sie fährt noch einmal zurück. Dort überrascht sie ihren Verlobten Patrick, den sie in Kürze heiraten will, mit der halbnackten Nachbarin im eigenen Schlafzimmer“, verrät Autorin Sylvia Filz. „Das ist natürlich für eine Braut ein fürchterlicher Schock!“ – und der Auftakt zu heftigen „Gefühlsturbulenzen“ von Flugbegleiterin Sarah. Zutiefst enttäuscht flüchtet sie sich zu ihrer Jugendfreundin Maxi. Die führt an der Ostsee ein kleines Hotel. Dort lernt Sarah gleich zwei interessante Männer kennen: den attraktiven Sportler Tom und den überaus sympathischen Bürgermeister Nicolas. Und auch beruflich bekommt sie bald ein verlockendes Angebot. Zum Glück stehen ihr in diesem Chaos die patente Maxi und die ebenso schöne wie liebenswürdige Dänin Jessi zur Seite. Jedoch: „Jessi ist die Ex-Freundin von Fitness-Trainer Tom – auch das führt zu Komplikationen“, so Filz. Aber keine Sorge, was sehr problematisch klingt, kommt so leicht, flott und humorvoll daher, dass es prima unterhält. Natürlich kommt auch die Romantik nicht zu kurz. Außerdem gibt es wieder viele vergnügliche Wortgefechte zwischen den Geschlechtern, die typisch für die eng befreundeten Autorinnen Filz und Konopatzki sind. „Das ergibt sich einfach beim Telefonieren und Schreiben. Wir haben ja immer was zu lachen und zu lästern“, lacht Sigrid Konopatzki.
Vor allem ihr „Sport- und Ernährungsjunkie“ Tom muss sich von den Mädels rund um Sarah einiges anhören. Grundsätzlich sind die Autorinnen aber auf Gleichberechtigung bedacht: „Natürlich gibt es die eine oder andere Spitze gegen Männer. Es ist schließlich ein Frauenroman und wir Mädels wollen ja etwas zu kichern haben! Aber auch unsere Protagonistinnen sind keinesfalls unfehlbar und werden durchaus mal von den Herren der Schöpfung zurechtgestutzt. Es ist wie im richtigen Leben. Jeder mal hopp oder top“, erklärt Sylvia Filz schmunzelnd.
Neue Wege
Mit ihrem Roman „Gefühlsturbulenzen“, der bereits Ende letzten Jahres erscheinen ist, haben Konopatzki und Filz einen Versuch gewagt. Er ist nämlich diesmal nicht in Zusammenarbeit mit einem Verlag veröffentlicht worden. „Wir gehen ja immer gerne neue Wege. Uns hat das Self Publishing gereizt – und es ist total spannend. Wir haben das E-Book zuerst veröffentlicht, um die Resonanz darauf zu testen. Und da es bestens angekommen ist, haben wir das Printbuch für unsere Leserinnen drucken lassen, die keinen E-Reader besitzen“, erzählt Filz. Sigrid Konopatzki ergänzt: „Die Selbstbestimmung macht Spaß – und die Verkaufszahlen geben uns Recht. Wir brauchen uns jetzt nur untereinander absprechen sowie ein bisschen mit der Lektorin. Diese Art der selbstständigen Arbeit gefällt uns sehr.“ So werden sie im Sommer auf diesem Wege ein weiteres Buch herausbringen, und natürlich ist auch „Zuckerpuppe“ so entstanden, das ganz neu auf dem Markt ist.
Tortenglück
Genau genommen sind alle Mädels in den beiden Romanen ‚Zuckerpuppen‘. Sie sind alle schön und attraktiv, blitzgescheit und humorvoll, dabei bodenständig und sehr sympathisch. Aber ‚die‘ Zuckerpuppe ist Luisa: „Luisa hat bisher in einer Berliner Chocolateria gearbeitet und ist überglücklich, dass sie die Stelle als Konditorin in Maxis Hotel ergattert hat“, so Konopatzki. Die junge Frau zaubert nicht nur die herrlichsten Tortenkreationen, sondern sieht mit ihren dunklen Locken und dem 50er-Jahre-Look einfach zum Anbeißen aus. Sie wird die Vierte im Bunde der Freundinnen und findet quasi so ganz nebenbei noch ihre buchstäblich große Liebe. „Ist wohl die sauerstoffreiche, energiespendende Ostseeluft“, kommentiert Filz lachend. Aber in „Zuckerpuppe“ sind auch die Geschichten von Sarah, Maxi und Jessi noch nicht auserzählt. Jede erlebt so ihre Überraschungen in Sachen Liebe bis zum (fast) Happy End. Doch noch mal zurück zu den appetitanregenden Torten – Gibt es da vielleicht ein Vorbild? Sylvia Filz: „In diesem Fall verraten wir es ausnahmsweise einmal: Meine Tochter hat letztes Frühjahr geheiratet. Sigrid und ich waren – wie mein Schwiegersohn heut noch gerne sagt – die Torten-Queens. Wir haben nicht nur die vierstöckige Hochzeitstorte selbst gebacken, sondern auch die anderen Kuchen. Und bei uns gab es genau das, was wir Luisa in der Zuckerpuppe erfolgreich kreieren lassen. Mini-Törtchen! Hat bestens funktioniert.“ Auch im Roman. Guten Appetit beim Lesen!