„Wo liegt denn nun die Leiche?“ von Andrea Tillmanns

5. März 2015 | Von | Kategorie: Neusser Leben

Die gebürtige Grevenbroicherin Andrea Tillmanns arbeitet als promovierte Physikerin und ist quasi im Nebenberuf vielschreibende Autorin. Alleine im letzten Jahr hat sie fünf Bücher veröffentlicht, zuletzt im Dezember die humorvolle Krimisammlung „Mimis Krimis“. Diesen Monat erscheint ihr neues Werk, ein Aachen-Krimi, im Wurdack-Verlag: „Wo liegt denn nun die Leiche? Sirka Ehrenpreis‘ zweiter Fall“.

Ja, die Leiche ist tatsächlich schnell gefunden. Gleich zu Anfang des Buches, bei einem harmlosen Spaziergang der Ich-Erzählerin Sirka Ehrenpreis mit ihrem Pflegehund Schmitz im Aachener Rabental. Zuerst findet Schmitz nämlich einen zerbrochenen Wanderstock und dann auch noch eine Leiche. Ein ziemlicher Schock für Sirka, die zwar als Privatdetektivin arbeitet, aber sich hauptsächlich auf entlaufene Haustiere und höchstens noch Diebstahl spezialisiert hat. Doch da sie vor ein paar Jahren schon einmal in einen Mordfall verwickelt war und diesen erfolgreich gelöst hat, ist auch diesmal ihre Neugier geweckt. Wer ist der offenbar ermordete Rentner? Was ist ihm zugestoßen? Und was hat es mit der vermeintlichen Tatwaffe, dem mit vielen Stocknägeln verzierten Wanderstock auf sich? Parallel zur Mordkommission um den ruppigen Hauptkommissar Klausner beginnen sie und Schmitz mit eigenen Ermittlungen und finden schon bald einige zunächst verwirrende, aber vielversprechende Spuren. „Ich wollte eine persönliche Tragödie als Motiv für den Mord“, verrät die Autorin. Doch nicht nur der Fall hält ihre sympathische Protagonistin Sirka auf Trab, sondern auch ihr leeres Konto, ihr zahlungsunwilliger Ex-Ehemann, die alte Nachbarin Frau Maurer und natürlich ihr quirliger Pflegehund Schmitz, zu dem sich bald noch ein zweiter gesellt.

Ein „Wohlfühl-Krimi

„Ich schreibe Krimis eher in der Tradition von Agatha Christie. Es geht nicht um ein möglichst blutiges Geschehen, Mord ist ja schon das Schlimmste, was passieren kann. Die Lösung des Mordfalls steht im Mittelpunkt und die Hauptfigur Sirka mit ihren menschlichen Problemen“, sagt Andrea Tillmanns. Sie nennt ihre Krimis daher „Wohlfühl-Krimis“. Und so liest sich dann auch ihr aktuelles Werk: vergnüglich-locker, manchmal richtig lustig, aber ebenso mit ernsten Untertönen und vor allem immer unterhaltsam. Gerne begleitet man Sirka auf ihrem Weg und rätselt mit ihr an dem letztlich tragischen Fall. „Man kann den Krimi problemlos vor dem Schlafengehen lesen, ohne schlecht zu träumen“, gibt die Autorin schmunzelnd zu. Etwa drei Monate hat sie an der Geschichte gearbeitet, inklusive genauer Recherchen vor Ort. Man glaubt, mit dem Buch in der Hand durch Aachen gehen zu können; außerdem macht es Lust, die Orte Zülpich, Niedeggen und Bad Münstereifel zu besuchen, so anschaulich und attraktiv werden sie von Tillmanns beschrieben, wenn sie ihre Ermittlerin Sirka und Hund Schmitz dort nach Spuren suchen lässt.

Echt Schmitz

Apropos Schmitz: Sirkas etwas ungestümen, aber treuen Begleiter hat die Autorin extra eine besondere Rolle eingeräumt. „Es gibt hier viel Hund“, lacht sie – nämlich auf Wunsch vieler Leser und Hundefreunde, die ihn schon in dem Krimi um Sirka Ehrenpreis‘ ersten Fall, „Tod im Wasser“ (2009 erschienen im Wartberg Verlag), kennengelernt haben und mehr von ihm lesen wollten. Hier kommen seine Fans, auch die zukünftigen, voll auf ihre Kosten, denn Schmitz mit der „Punker-Tolle“ auf dem Kopf ist immer für eine Überraschung gut, ob auf Spurensuche oder bei der Jagd auf Kaninchen und Schuhe. Und: Es gibt ihn wirklich! Inklusive seiner speziellen ‚Frisur‘. Er hat sein reales Vorbild im Hund von Andrea Tillmanns‘ Schwägerin Corinna Tillmanns. „Er heißt auch echt Schmitz“, versichert die Autorin. „Er ist wirklich ein knuffiger Kerl.“ Die Kaninchen jagt der ‚Kleine Münsterländer‘ aber wie im Krimi erfolglos, nicht so allerdings die besagten Schuhe: „Schuhe laufen nicht weg und werden manchmal tatsächlich zerlegt.“ Das muss dann auch Tillmanns Ermittlerin Sirka erleben. Wer also Lust auf ein Krimivergnügen mit „viel Hund“ hat, trifft mit „Wo liegt denn nun die Leiche?“ genau die richtige Wahl.

Am 26. März veranstalten die Autorinnen Andrea Tillmanns und Kerstin Lange eine Krimilesung in Korschenbroich-Glehn: 19:30 Uhr, Himmlisches Café, Pankratiusplatz 1, Eintritt 5 Euro.