Mit frischem Schwung in die Freiluftsaison
22. Mai 2014 | Von Graef | Kategorie: Neusser Leben, Neusser UmweltWer eine Wohnung mit Garten, eineTerrasse oder einen Balkon sein Eigen nennen kann, gehört zu den privilegierten Menschen, denn das grüne Wohnzimmer ist gerade jetzt im Frühling und im Sommer ein Ort, um durchzuatmen und zu entspannen. Da reicht es aber nicht, den Küchenstuhl nach draußen zu stellen – um die neue Freiheit genießen zu können, braucht der moderne Mensch eine entsprechend ansprechende Umgebung. Der Weg zum Gartencenter, Dekoladen, Baumarkt oder Landschaftsgärtner eröffnet nahezu ungeahnte Gestaltungsmöglichkeiten und der Phantasie wird (fast) keine Grenze gesetzt. In ist, was Ihnen gefällt!
Pflanzen! Das sind die ureigenen Zutaten für die Balkongestaltung mit garantiertem Wohlfühlfaktor. Mit Geranien oder fleißigen Lieschen, wie Oma sie schon immer in ihren Balkonkästen kultivierte, lässt sich jedoch kein Blumentopf mehr gewinnen. Neue oder wiederentdeckte Dauerblüher kommen heute zum Einsatz und verwöhnen ihre Besitzer die ganze warme Jahreszeit über.
Svenja Sättler ist Fachberaterin im Pflanzencenter Schmitz in Büttgen. Sie kennt den Markt und die Wünsche ihrer Kunden. „Heute wollen die Menschen kräftig blühende und abwechslungsreiche Pflanzen für ihren Balkon.“ Auch die Kombination mit Gartenkräutern, Gemüse oder mit Blattschönheiten wie dem Weißklee sei zunehmend beliebt. Während im Frühjahr gelbe und orange Blumen dominierten, gehört der Sommer den roten, weißen oder blauen Blüten. Die Auswahl ist dort sehr groß und reicht von der kleinen Staude über Kletterpflanzen bis zu den schattenliebenden Hortensien.Mit der „Diplandenia Mandevilla“ lässt sich beispielsweise eine trostlose Balkonwand wunderbar in ein reiches Blütenmeer verwandeln. Die aus Südamerika stammende Kletterpflanze benötigt dazu nur eine Rankhilfe und Temperaturen über 8 Grad, in einem tiefen rot ist sie besonders beliebt, aber auch weiß und rosa stehen ihr gut.
Sie stehen auf bunte Vielfalt?!
Dann verwandeln Sie doch ihre Blumentöpfe in ein farbenfrohes Blütenmeer! Mit den „Karneval-Petunien“ gelingt das im Handumdrehen.
Zu den Dauerblühern gehört auch der Polarstern, der Sonne liebt und mit einer üppigem Blütenpracht glänzt. In einer Kombination mit hängenden Beetpflanzen oder sattgrünen Gewürzpflanzen kommt er besonders gut zur Geltung. Farbakzente setzen Sie auch mit kräftig-farbigen Blumentöpfen, die besonders auf kleinen Balkonen schnell die Stimmung heben. Ganz wichtig ist es, gute Pflanzerde zu verwenden und die Pflanzen regelmäßig zu gießen und zu düngen, denn jede Blütenpracht braucht auch Pflege und Nahrung.
Jetzt – nach dem letzten Nachtfrost – ist der ideale Zeitpunkt, mit dem Pflanzen zu beginnen. Dies gilt auch für Kübelpflanzen, zu denen heute neben Klassikern wie den üppig blühenden Rhododendren, Bambus und immergrünen Stauden auch Obstbäume und die Hanfpalme gehören. Auf der Terrasse oder dem Balkon übernehmen diese Kübelpflanzen verschiedene Aufgaben; als Schattenspender, Sichtschutz oder dekorative Stilelemente setzen sie Akzente.
Am besten wirken die Solitärgewächse in Gefäßen aus Polystone, einem Kunststein, der leichter und robuster als echter Stein ist, jedoch die selbe hochwertige Optik hat. In anthrazit oder schwarz fügen diese sich besonders gut in moderne Stillinien ein.
Ob verträumt, wild oder stilvoll und gezirkelt, auch auf kleinem Raum lassen sich bei guter Planung Wohnträume verwirklichen.
Neben den Pflanzen brauchen Sie aber noch weitere Zutaten. Da ist der Boden zu nennen; mit den passenden und geeigneten Materialien wird aus dem oft trostlosen Betonboden des Balkons schnell ein kleines Paradies. Wie wäre es zum Beispiel mit Holz? Dieser natürliche Baustoff vereinigt gerade für Selbermacher und Heimwerker viele gute Eigenschaften. Dabei ist es völlig egal, ob Sie ihr Holzdeck aus fertigen Platten verlegen oder mit wetterfest imprägnierten Gartenhölzern ihre eigenen Kreationen umsetzen. Wenn es schnell gehen muss, ist auch der Griff zum Kunstrasen oder Rasenteppich erlaubt. Als wetterunempfindlicher Klassiker ist er zudem äußerst preiswert.
Auf den Terrassen setzten sich zunehmend großformatige veredelte Betonsteine durch, erklärt Thomas Käfer, Geschäftsführer der Polland Gartengestaltungs GmbH in Neuss. Diese Bodenplatten lassen sich auch gut mit kleineren Natur-Pflastersteinen aus Basalt oder Grauwacke zu individuellen Flächen kombinieren und unterstützen die aktuelle Formensprache der modernen Architektur, die durch kubistische Formen und klare Linienführung besticht.
Jetzt fehlen in Ihrem grünen Wohnzimmer nur noch die Möbel, auf denen Sie den Sommer genießen können. Auf der Suche nach den allgemeinen Trends besuchten wir den größten Fachhändler für Gartenmöbel im Kreis und befragten Klaas Sondermann bei Gartenmöbel Spelter in Neuss-Hoisten.
Auch dort wurde schnell klar, dass der Kunde auch bei Garten- und Balkonmöbeln heute meist tiefer in die eigene Tasche greift und sich etwas Besonderes gönnt. Teakholz aus kontrolliertem FSC-Anbau steht ganz oben auf der Liste. Das Naturmaterial zeichnet sich durch eine angenehme Haptik und die edle Optik aus. Ergonomisch geformte Rückenlehnen und Sitzflächen erlauben zudem ein bequemes Sitzen ohne Ermüdung. Mit Beschlägen aus Messing glänzen diese hochwertig gearbeiteten Möbel in jeder Umgebung. Teak ist jedoch relativ pflegeintensiv und verlangt einmal pro Jahr eine frische Ölung.
Wer nicht ganz auf Holz verzichten möchte und es lieber pflegeleicht hat, für den sind witterungsbeständige Stühle und Sessel aus Polyrattan mit Aluminium-Untergestellen eine gute Alternative. Die stehen auch einem Wintergarten gut zu Gesicht. Moderne Materialien setzen sich zunehmend bei Gartenmöbeln durch, Polyverbundstoffe wie „Durawood“ etwa sind absolut wetterfest, robust und bieten einen holzähnlichen Vintage-Look.
Erste Eindrücke und reichlich Anregungen, wie sie ihr grünes Wohnzimmer einrichten oder gestalten können, konnten Gartenfreunde bereits zu Ostern beim Schloss-Frühling auf Schloss Dyck sammeln. Im frühlingshaften Schlosspark trafen sich Gartenfreunde und Lifestyle-Fans, um sich von einer üppigen Vielfalt inspirieren zu lassen. Ergänzende Dekoartikel und ausgefallene Gartenaccessoires kamen in dieser einzigartigen Umgebung besonders gut zur Geltung. Wer zu Ostern nicht die Zeit fand, das Schloss zu besuchen, sollte sich den Termin der Gartenlust auf Schloss Dyck vom 19. bis 22. Juni schon vormerken.