„kUNSt gehört die nacht“ zum dritten Mal im Clemens-Sels-Museum – Mehr Raum für junge Kunst und Künstler

22. August 2013 | Von | Kategorie: Neusser Kultur

Hey, was geht ab im Museum, und warst du schon mal drin? – Nee, dann wird es höchst Zeit. Kennst du die da, die mit den krassen Farben auf lebendigen Körpern … warum macht die das und wie findest du es? Im Museum gibt es nur Altes und es ist für Alte gemacht, soll so manch ein Jugendlicher denken. Aber: Kunst in Neuss entstaubt das Image. Die Nacht am 21. September gehört im Clemens-Sels-Museum Menschen ab 16 Jahren, ob kunstinteressiert oder noch gänzlich unerfahren. Hier lässt sich gut mal reinschnuppern, was junge Kunst heut so zu bewegen weiß. Kunst ist für den Menschen da. Der Mensch gestaltet Kunst. Es ist ein untrennbares Gefüge und der Grundgedanke funktionierender Museumsarbeit. So gibt es einige Projekte am Neusser Museumshaus, unterschiedliche Altersgruppen einzubinden. Ein sehr spannendes und engagiertes Projekt ist der Kunstabend für Jugendliche und junge Erwachsene „kUNSt gehört die nacht“, den junge Künstler und Kunststudenten bestreiten.

Es ist eine Nacht des Dialogs. Es sind Studenten der Düsseldorfer Kunstakademie, Designstudenten, Schauspieler und Förderpreisträger, die sich an diesem Abend im Clemens-Sels-Museum präsentieren. Das Programm ist breit gefächert, ob Lichtinstallation, Poetry Slam, Tanz- und Theaterperformance, ob kunstgeschichtlicher Dialog oder Darbietung neuer künstlerischer Sichtweisen in Malerei und Fotografie, hier weht ein kräftig frischer Wind durch etablierten Kunstraum. Schon im vergangenen Jahr konnte die Künstlerin Pepper Levain hier mit ihrer Performance „Sehnsucht nach Farbe“ beeindrucken. Auch diesmalig wird sie mit einer Videoinstallation im Vorraum vertreten sein. Daneben gibt es Malerei von Jenny Schulz und Holger Kurt Jäger, Objektdesign von Julian Furchert und Fotografie von Jean Sebastian Tinguely und von der Kunstförderpreisträgerin der Stadt Neuss, Lisa-Julie Rüping. Alle treten sie an, um die Vielfalt junger Kunst zu zeigen und sich dem Publikum zu stellen.

Die Idee dieses Projekts stammt von zwei ehemaligen Praktikanten des Museums, Estira Memet und Gabriel Rehlinghaus. Auslöser war eine Videoumfrage, in der sie herausfinden wollten, wie hoch das Interesse von Jugendlichen am Clemens-Sels-Museum ist. Die Meinung der Zielgruppe war erschreckend: Das Programm sei zu alt, zu uninteressant und ziemlich langweilig, so urteilten die Jugendlichen ab 16 Jahren. Und schon gab es Alarm in der Führungsebene. Denn, das ist das erklärte Ziel von Museumsdirektorin Uta Husmeier-Schirlitz, wir sind für die Bürger da. Für alle.

Ein Museum für alle

So wurde nicht lange gezaudert und schnell gehandelt und vor drei Jahren ein Abend speziell für jugendliche Museumsbesucher und junge Kunstinteressierte geschaffen, um den Bezug und Dialog zum Haus wiederzubeleben. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Sicher auch, da das Programm von jungen Menschen speziell für junges Publikum kreiert wird. Um 19 Uhr ist Einlass und Kunst gibt es auf allen Etagen in unterschiedlichster Couleur, von den Lichtfluten der Design-Studenten der FH Düsseldorf im Treppenhaus über die Tanzimprovisationen im Gartensaal zu den Erlebnisführungen auf der 1. Etage mit Kunstgeschichte-Studenten der Heinrich Heine Universität. Dazu Poetry Slam von Patrick Salmen im Foyer und ab 22 Uhr Gesang von Julia Langeder und DJ-Beschallung von Phonoman. Ob man nur mal schauen will oder ob man ein Faible für Kunst hat, ob man Spaß mit anderen haben will oder sich an diesem Abend über eigene mögliche künstlerische Berufsaussichten informieren will, für Gemüt, Geist, Augen und Ohren ist genug vorbereitet. An heißen Sounds und kühlen Getränken wird es auch nicht fehlen. In den vergangenen zwei Jahren waren knapp 200 Jugendliche vor Ort. Das war ein voller Erfolg, aber lässt sich auch noch toppen. Hier zeigt sich das Museum am Obertor bis 24 Uhr in lebhaft, schriller Fasson. Mal reinschauen und hinschauen – und sich einlassen. Es lohnt bestimmt!

 

(Eintritt 4 Euro im Vorverkauf, 5 Euro an der Abendkasse. Nähere Infos unter www.clemens-sels-museum.de )