Neusser Bürgersolaranlagen tragen zur Energiewende bei
25. Juni 2013 | Von Graef | Kategorie: AktuellesBereits Mitte der 1980er Jahre errichteten engagierte Bürger und Bürgerinnen in Eigenregie oder gemeinsam mit Gleichgesinnten Anlagen zur Gewinnung von regenerativer Energie. Anfangs wurden diese „Idealisten“ belächelt und verspottet, aber die Bewegung hat sich fortgesetzt, auch Stadtwerke und sogar die Energieriesen schlossen sich an, und heute produzieren alle Anlagen bundesweit über 20 % des benötigten Stroms.
Auch an Neuss ist dieser Boom nicht spurlos vorüber gegangen. Erst errichteten Privatpersonen auf ihren Dächern Photovoltaik- oder Solarthermie-Anlagen, dann ging 2008 unter Beteiligung von 40 Bürgerinnen und Bürgern die erste Bürgersolaranlage mit 30 kWp Nennleistung auf dem Dach der Realschule in Holzheim an den Start. Weitere drei Bürgeranlagen folgten in 2010 auf der Martin-Luther/Kreuz-Schule (23 kWp) sowie 2011 auf den Dächern des Nelly-Sachs-Gymnasiums (63 kWp) bzw. der St.-Peter-Schule (25 kWp).
Auch die Stadtwerke Neuss, mehrheitlich im Besitz der Stadt, also im Besitz der Bürgerschaft, machten sich auf den Weg und errichteten auf Neusser Stadtgebiet zwei große PV-Anlagen und brachten damit die Nennleistung aller Neusser PV-Anlagen auf 623 kWp.
Im Jahr 2012 produzierten alle Anlagen gemeinsam ca. 425.000 kWh, also den Durchschnittsver-brauch von ca. 110 Vier-Personen-Haushalten, und vermieden dabei die Emission von 416 t CO2. Da eine größere Anlage der Stadtwerke erst im April 2012 in Betrieb ging, kann man für die folgenden Jahre mit einer Gesamtproduktion von über 500.000 kWh rechnen.
Neben dem Gewinn für die Umwelt spielt bei dezentraler regenerativer Energiegewinnung auch die regionale Wertschöpfung eine wichtige Rolle, denn Bürger und Bürgerinnen und die Stadtwerke investierten vor Ort, regionale Betriebe profitierten von den Aufträgen und die Kommunen erzielen zusätzliche Steuereinnahmen.