„Eine kleine Nachtmusik“ am Sonntagmorgen – Nicht nur Serenaden
31. Januar 2013 | Von Stuckstaette | Kategorie: Neusser KulturJeder kennt sie, auch der, der sich sonst weniger für Klassik erwärmen kann. „Eine kleine Nachtmusik“ von Wolfgang Amadeus Mozart ist ein klassischer Ohrwurm. Diese und eine weitere Serenade des tschechischen Komponisten Josef Suk sind am 24. Februar um 11 Uhr beim dkn-Konzert im Zeughaus zu hören. Dazu gibt es Mozarts Konzert für Klavier und Orchester C-Dur KV 415. Am Pult steht dkn-Chefdirigent Lavard Skou-Larsen. Am Klavier ist Philippe Cassard zu Gast.
Einst war es ein abendliches Ständchen. Bei festlichen Anlässen galt die Serenade der Unterhaltung der Gäste, wurde im 18. Jahrhundert zu Feierlichkeiten im Freien gespielt. Später in der Romantik wurde die Serenade zum gefühlvollen Orchesterstück, gern verbunden mit der Sinnlichkeit von Streichern. Mozarts bekannteste und mit seinem Namen untrennbar verknüpfte Serenade ist die in Wien während der Arbeit am „Don Giovanni“ geschriebene in G-Dur KV 525 für „2 Violini, Viola e Baßi“, wie der Komponist am 10. August 1787 in seinem Verzeichnis notierte. „Eine kleine Nachtmusik“ heißt sein kleines, aber feines Werk, das zu einem der bekanntesten Titel der Musikgeschichte avancierte. Es ist einfach besetzt und erhebt keinen Anspruch auf symphonische Weihen, aber ist mitnichten eine unscheinbare Komposition. So schrieb Mozart schon 1782 über das Geheimnis seines Erfolges an seinen Vater: „Die Conzerten sind eben das Mittelding zwischen zu schwer, und zu leicht.“ Sie seien sehr brillant und angenehm in den Ohren – natürlich, ohne in das Leere zu fallen. Mozart meinte, um Beifall zu erhalten, müsse man Sachen schreiben, die so verständlich seien, dass es ein Wiener Fiaker nachsingen könne oder so unverständlich, dass es ihnen, eben weil es kein vernünftiger Mensch verstehen könne, gerade eben deswegen gefalle. Gefühl und Verstand gepaart unter der Feder der Genialität, so brennen sich seine Werke ein, die „kleine“ Nachtmusik wie seine großen Konzerte. Ein genussvoller Auftakt für einen Sonntagmorgen.
Die Serenade dann als gefühlvolles Orchesterstück mit dem
sehnsüchtigen Klang der Streicher, dafür ist die Serenade des Tschechen Josef Suk ein überzeugendes Beispiel. Selbst ein begnadeter Geiger, hat Suk, der Schwiegersohn Antonín Dvořáks, 1892 Musik im Geiste der böhmischen Musikantenlaune und der slawischen Seele geschrieben.
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