Black Power mit skandierendem Rhythmus

6. Dezember 2012 | Von | Kategorie: Neusser Kultur

 

Ailey II erneut auf den Internationalen Tanzwochen Neuss

Vor zwei Jahren wurden sie auf den Internationalen Tanzwochen heftig umjubelt, als sie unter anderem mit der 1960 entstandenen Tanzhymne „Revelations“ ihres Compagnie-Gründers Alvin Ailey auftrumpften. Jetzt ist die energiegeladene, schwarze Truppe wieder in der Neusser Stadthalle zu Gast. Diesmal mit zwei der bekanntesten Choreographien von Robert Battle.

Alvin Ailey ist eine afroamerikanische Tanz- und Choreographie-Legende. Sein international erfolgreiches Werk „Revelations“, eine historische Tanzgeschichte zum Thema Südstaaten-Rassismus, hat Kultstatus im Reich des Modern Dance. Ailey setzte, stets auf die afrikanischen Wurzeln bauend, neue Akzente, mischte traditionelles mit modernem Tanzvokabular und erweckte mit seiner Truppe schnell Aufsehen weit über die Grenzen Amerikas. Seine Themen waren breit ausgelegt, zogen sich von der Sklaverei bis hin in neuzeitliches Geschehen. 1974 lud er einen handverlesenen Kreis Jungtalente zu einem Workshop ein, der sich dann unter der Leitung von Sylvia Waters zu einer ständigen Institution entwickelte. Die Ailey II-Compagnie war geboren. Wie ihr großer Bruder bahnt sie sich mit viel schwarzem Temperament, Mannigfaltigkeit, extremer Körperherausforderung und kulturellem Esprit den Weg zu weltweiter Anerkennung. Eine sportliche, Kraft sprühende Truppe, mal lässig, mal cool, die genauso elegant wie archaisch überzeugen kann. Ihr Repertoire ist farbenprächtig, kontrastreich und ausdrucksstark. Authentizität wird bei Ailey II großgeschrieben. Die Freiheit auf individuelles, selbsterkundetes Schaffen wiegt bei ihnen schwerer als akademische Zwänge.

 

Nunmehr unter der neuen Leitung von Troy Powell werden sie am 27. Januar 2013 u.a. mit Robert Battles Werken „The Hunt“ und „Takademe“ die Stadthallenbühne beleben. In ersterer Choreographie geht es dann auch dem Titel entsprechend kämpferisch zu, wenn die Tänzer, nur im schwarzen Beingewand bekleidet, in Kriegermanier unter Trommelklängen mit rituellen Gesten und anpeitschenden Rufen den Boden zum Beben bringen. „Takademe“ ist leiser, aber nicht weniger spannungsgeladen. Es ist eine Solonummer, die den Körper von weiblichen, rhythmischen Lauten leiten und formen lässt.

(Nähere Infos unter www.tanzwochen.de)