Fleißige Schützen in der Wagenbauhalle: Heideröschen bauen offizielle KiBa-Fackel!
22. August 2019 | Von Der Neusser | Kategorie: Aktuelles, Neusser LebenSie gehören zu dem Korps der Neusser Schützen, in dem prozentual die meisten Fackeln gebaut werden: das Jägerkorps. Die „Heideröschen 1950“ bilden da keine Ausnahme. Sie setzen in diesem Jahr für den Samstagabend sogar eine ganz besondere Idee in die Tat um: die offizielle Fackel des Kinderbauernhofs.
Es ist einer der nicht ganz so heißen Tage in diesem Sommer in der Wagenbauhalle in der Neusser Nordstadt. Einmal pro Woche treffen sich hier die Wagenbauer der Schützenzüge: formen Drahtgestelle, installieren Elektrik, kleben Buchstaben und massenweise gekleistertes Papier, um das meiste davon anschließend farbenfroh anzupinseln. „Wir sind seit Pfingsten jeden Mittwoch hier, immer für zwei bis drei Stunden“, sagt Dominik Kühne, seit 2011 Leutnant bei den Heideröschen. „Außer es herrschen draußen zu heiße Temperaturen. Dann hält man es hier drinnen nicht aus“, deutet er nach oben. Womit Kühne sicherlich Recht hat. Das Dach ist eine Metallkonstruktion und von Dämmung ist weit und breit keine Spur zu sehen. Puh.
Ein Stück Heimat feiert Geburtstag
Zu oft haben die Mitglieder des Jägerzugs ihre Arbeit aber nicht liegen lassen. Anfang August ist man mit der Fackel „Ein Stück Heimat feiert Geburtstag – 40 Jahre KiBa“ voll im Zeitplan. Die Idee, diese Fackel zu bauen, hatte Michael Steinfort. „Wir greifen mit unseren Fackeln immer aktuelle lokale Themen auf“, so der Oberleutnant. „Da passte der Kinderbauernhof einfach.“ Schnell war man sich bei den „Heideröschen 1950“ über dieses Thema einig. In dem „Mehrgenerationen-Zug“, wie sie es selber nennen, sind unter anderem drei Väter mit ihren eigenen Söhnen aktiv dabei. Mit dem Kinderbauernhof verbinden sie alle schöne persönliche Erlebnisse, heute wie damals. „Ich war mit meinen Kindern schon vor 34 Jahren auf dem Kinderbauernhof. Wir haben dort Geburtstage gefeiert und vieles mehr unternommen, das war immer toll. Heutzutage fahren wir mit unseren Enkeln dahin“, so Michael Steinfort. Und auch Dominik Kühne, der als Steppke den KiBa erlebte, besucht diesen heute mit seinen kleinen Nichten und Neffen. Da lag das Fackelthema zum 40. Geburtstag des KiBa nahe.
Skizzen, Fotos, Fackel
„Die Heideröschen“, erinnert sich Sandra Maria Breuer, „sind mit ihrem Vorhaben an uns herangetreten und haben ihre Umsetzung mit uns abgestimmt. Darüber freuen wir uns sehr.“ Die 1. Vorsitzende der „Freunde & Förderer des Kinderbauernhofs Neuss-Selikum e. V.“ steht seitdem in Kontakt mit den Machern der Fackel. „Anfangs haben sie uns ihre Skizzen geschickt und heute bekomme ich immer zwischendurch Fotos geschickt, wie die Fackel aktuell aussieht. Die Heideröschen sind ein sehr engagierter Schützenzug. Wir unterstützen das Projekt natürlich gerne.“ Deshalb stellt man für die Gestaltung gerne das offizielle Logo und den Schriftzug zur Verfügung – und ein paar Strohballen zur malerischen Dekoration der offiziellen KiBa-Fackel. Zum Richtfest haben die Heideröschen entsprechend Vertreter von Stadt und Förderverein eingeladen.
Esel, Schwein, Papier
Die Fackel wird eine kleine Szenerie des Kinderbauernhofs zeigen. Entworfen und zu Papier gebracht hat sie Katrin Steinfort, Tochter des Oberleutnants. Ihre Skizze haben die Schützen an die Papierwand der Fackel projiziert und nachgezeichnet. Sie wird nun leuchtend beim samstäglichen Zug zu bewundern sein. Esel „Nepumuk“ darf natürlich nicht fehlen, aber da der KiBa mehr zu bieten hat, dreht sich auch noch ein glückliches Schwein vorne auf der Fackel. Eigentlich hätten hier und da noch weitere Elemente Platz gefunden. Sinnvoll wäre das aber nicht gewesen, wie erfahrene Fackelbauer wissen. „Wenn nichts Außergewöhnliches während des Fackelzugs passiert, was den Zug zum Stehen bringt, sind wir nach ungefähr einer guten Stunde durch. Wir gehen also relativ zügig. Deshalb ist es nicht sinnvoll, die Fackel mit Elementen zu überladen. Die Zuschauer haben bei dem Tempo ungefähr 15 Sekunden Zeit, sich die Fackel mit allen Elementen anzusehen und die Schriftzüge zu lesen. Packt man zu viele Dinge auf die Fackel, können die Zuschauer nicht alles erkennen“, erklärt Michael Steinfort. Aber so wird die offizielle Kinderbauernhof-Fackel der „Heideröschen 1950“ am 24.8. beim Fackelzug sicher ein Highlight für alle Zuschauer!