„No dig, no ride!“ Der „Steezepark“ geht an den Start
14. März 2019 | Von Der Neusser | Kategorie: Aktuelles, Familie, Neusser LebenBald ist es soweit: Ende April können Dirtbiker in Norf auf die Piste
„Macht einfach mal! war das Motto der letzten 4 Jahre“, so Urs Kusche, der sich zusammen mit anderen Dirtbikern für das Projekt „Steezepark“ stark gemacht hat. Davor lagen bereits einige Jahre, die für notwendige Genehmigungen draufgingen. Doch was lange währt, wird ja bekanntlich endlich gut. So wie bei dem Dirtbike-Parcours „Steezepark“, der in Norf ab Ende April endlich von allen befahren werden kann.
Noch liegen Planen auf den Erdhügeln, die auf dem Areal neben dem Von-Waldthausen-Stadion in Norf in den Himmel ragen. Hier können ab Ende April BMX-Radfahrer und andere Dirtbiker auf ca. 3.000 qm endlich ihre Künste zeigen, üben und perfektionieren. Auf drei verschiedenen Strecken – sogenannten Lines – können die Biker dann springen, driften und kurven. Unterschiedliche Schwierigkeitsgrade müssen bezwungen und überwunden werden. Und es gibt eine kleine Übungsstrecke für Kinder und ganz Unerfahrene.
Die Geschichte des „Steezepark“ ist eine lange. Mit vielen Schwierigkeiten und Rückschlägen. „Aber Ende April ist es dann endlich so weit“, freut sich Kusche, „dann eröffnen wir mit einer kleinen Eröffnungsfeier. Es wird einen Jam und einen Wettbewerb geben, Musik, Getränke und jede Menge Fun.“
Geplant hatten Urs Kusche und seine Mitstreiter einen Dirtbike-Parcour schon lange, da es in dieser Region keinen gibt. Erst kam die Geländesuche, bis man mit dem Areal am Von-Waldthausen-Stadion fündig wurde. Dann folgte ein sich über Jahre hinziehender Genehmigungsmarathon, anschließend die „macht einfach mal“ Phase, in der Kusche gemeinsam mit dem TSV Norf und einer kleinen Dirtbike-Gruppe erst die Rodung des Areals und dann Erde, Sattelkipper und Maschinen organisierte, um die Hügel aufzuschütten. 2016 sollte der „Steezepark“ eigentlich bereits eröffnet werden, doch es gab Probleme bei der TÜV-Abnahme des hölzernen Startturmes. Mittlerweile sind alle Mängel behoben und es kann losgehen. Zunächst an zwei Sonntagen im Monat (Startschuss und alle Termine findet man auf Facebook unter steezepark) und natürlich nur, wenn das Wetter mitspielt, denn die Strecke ist nur bei halbwegs gutem Wetter befahrbar. Sollte die Nachfrage wachsen, überlegt man, ob man die Öffnungszeiten ausweitet. Während der Öffnungszeiten kann sich jeder, der ein geeignetes Rad hat, an den Hügeln austoben, neue Sprünge ausprobieren oder alte perfektionieren. Ein fachkundiger „Trainer“ ist vor Ort und ist Ansprechpartner bei Fragen und Problemen rund ums Dirtbiken.
Auf einen Sprung in den „Steezepark“? Gerne!
Kusche, selbst begeisterter Dirtbiker seit mehr als 11 Jahren, hofft, viele „Neue“ für den Sport begeistern zu können. „In den Sommerferien werden wir Workshops für Kinder anbieten, in denen sie das Dirtbiken von der Pike auf lernen. Wie man beispielsweise aus eigenem Körpereinsatz Schwung erzeugt. Denn das ist die Voraussetzung fürs spätere Springen. Und wir hoffen, dass, wenn die Resonanz gut ist, andere Städte nachziehen und ebenfalls Dirtbike-Anlagen bauen. Damit eine gewisse Auswahl gegeben ist. Denn momentan sind wir mit dem „Steezepark“ die einzigen in unserer Region. Gute Dirtbike-Anlagen sind selten, man muss schon weit fahren oder illegal in Wäldern unterwegs sein. Da droht dann schon mal Ärger mit Förstern oder Grundbesitzern.“
Wenn das Wetter in den nächsten Wochen mitspielt, können auch die letzten Vorbereitungen abgeschlossen werden. Planen entfernen, sauber machen und den Hügeln den letzten Schliff verpassen. Ende April geht’s dann auf die Piste. Jeder kann mitmachen und versuchen, den Parcour zu bezwingen und möglichst kunstvoll abzuheben. Dabei gilt die Maxime „No dig, no ride!“, was soviel heißt wie „Wer was kaputt macht, baut es wieder auf!“ Oder fliegt raus.