Neues aus der Rathauskantine
27. Juni 2018 | Von Der Neusser | Kategorie: Aktuelles, Neusser LebenMahlzeit! Mein Name ist Alfred Sülheim, Stadtarchivar. Gemeinsam mit Controllerin Simone Strack, die ich regelmäßig in der Rathauskantine treffe, haben wir schon etliche spannende und brisante Abenteuer zum Wohl des Bürgers, des Steuerzahlers und unserer geliebten Heimatstadt Neuss erlebt und erleben sie täglich wieder. An dieser Stelle gebe ich zum Besten, was uns zur Zeit bewegt…
Menü heute: Ver-Innereien vom falschen Hasen
Sommerzeit, Reisezeit, endlich geht es wieder für ein paar Wochen weg von den ungeliebten Ausländern zuhause ins geliebte Zuhause der Ausländer. Viele finden es toll, dass man in diesem Jahr wieder ohne schlechtes Gewissen in die Türkei reisen kann. Nicht weil die Gründe für die Gewissensbisse beseitigt worden wären, sondern weil leider deren Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten war. So was passiert eben.
Aber es werden nicht nur alte Reiseziele neu entdeckt, es gibt dieses Jahr auf dem Reisemarkt auch tolle Innovationen. Eine der trendigen Neuerungen: Indoor-Camping. Ich hatte eigentlich gedacht, dass mich nichts mehr überraschen kann, in einer Welt, in der Donald Trump amerikanischer Präsident und Alexander Dobrindt irgendwas mit Verantwortung werden kann. Aber dann war ich doch wieder erstaunt. INDOOR-CAMPING! Drinnen ist also das neue Draußen. Dann fiel mir auf, dass das zumindest für uns Neusser jetzt nicht so absurd klingt. Schließlich sind wir auch ein INDOOR-SKIGEBIET. Und wir vereinen erfolgreich auch andere Gegensätze. Wir haben eine Einkaufsstrasse ohne echte Geschäfte, einen Stadtrat, in dem die Mehrheit die Opposition ist und eine Schulpolitik, in der Schüler keine Rolle spielen. Insofern also alles im schwarz-grünen Bereich. Und auch das Public-Viewing zur Fußball-WM wandert in die Halle, in diesem Falle die Eishalle. Ich finde, dieses Konzept sollte man ausbauen, da gibt es noch eine Menge Potential. Warum bieten wir nicht die „Wanderung in Schuhen über den Barfußwanderweg“ an? Nach dem Umbau im Südbad könnte man einen „FKK-Bereich für Bekleidete“ etablieren, direkt neben der „Klimatisierten Niedertemperatur-Sauna“. Das lockt dann vielleicht auch wieder die Jugendlichen zurück ins Freibad, die sich nach der ersatzlosen Streichung der Sprungtürme von der neuen Kleinstkinder-Wasserwelt nicht zu 100% angesprochen fühlen. Eine Frage stelle ich mir in diesem Zusammenhang allerdings schon noch: Wenn Drinnen das neue Draußen ist, wie läuft das dann mit den Kännchen? Oder sind Kännchen einfach nur die neuen Tassen? Und in wessen Schrank sind die noch halbwegs komplett?
Glücklicherweise ist ja jetzt Sommer und ich habe vor, ihn weder Outdoor noch Indoor zu verbringen, sondern möglichst viel draußen zu sein. In der Natur, in der Eisdiele, im Biergarten… es gibt so viele Möglichkeiten. Und ich freue mich schon jetzt auf ein Großereignis unter freiem Himmel, das es so nur bei uns gibt, auf vier Tage im August, wenn es für viele von uns heißt: Draußen gibt’s nur Fäßchen…
Wohl bekomm‘s!