Verwaltung von morgen statt Bürokratie von gestern
5. Dezember 2017 | Von Der Neusser | Kategorie: Aktuelles, Neusser LebenUnter dem Stichwort „Verwaltung 4.0“ werden die Weichen für eine zukünftige digitale Verwaltung gestellt: Ein Großteil aller Einkäufe wird mittlerweile vom heimischen Sofa aus getätigt. Bequem, einfach und online. Behördengänge gehen in der Regel aber immer noch old-school: Man muss sich auf den Weg machen, um vor Ort dann anzustehen, abzuwarten und im Zweifelsfall erfolglos wieder abzuziehen, weil man etwas Wichtiges vergessen hat. Höchste Zeit für Veränderung.
Die Digitalisierung hat unser Leben in vielen Bereichen verändert und vereinfacht: Wir shoppen online, wir buchen unsere Reisen bequem von zu Hause aus, erledigen unsere Bankgeschäfte vom Rechner… Nur an der kommunalen Verwaltung scheint diese Entwicklung scheinbar spurlos vorbeizuziehen. Aber das soll sich jetzt ändern. Anfang November hat in der Stadthalle die zukunftsweisende Kongressmesse „e-nrw“ zu diesem Thema stattgefunden. Schwerpunkt ist die digitale und mentale Transformation der Verwaltung in NRW, die sogenannte Verwaltung 4.0 soll entwickelt und allen BürgerInnen zugänglich gemacht werden. Haben sich im Wahlkampf noch alle Parteien die digitale Förderung auf die Fahnen geschrieben, damit Deutschland im internationalen Vergleich nicht noch weiter abgehängt wird, sollen diese Vorsätze nun Schritt für Schritt in die Realität umgesetzt werden. Und so die Wege für BürgerInnen und Unternehmen, wenn sie mit Behörden, Ämtern und anderen staatlichen Stellen zu tun haben, verkürzt und vereinfacht werden. Hier versteht sich die „e-nrw“ – angestoßen und mitgeplant vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie des Landes NRW – als treibender Motor in Sachen digitaler Relaunch der gesamten Verwaltung. ExpertInnen, EntscheiderInnen von Land und Kommunen und IT-SpezialistInnen diskutierten Möglichkeiten, Chancen aber auch Risiken, die eine drängende und zwingend notwendige digitale Transformation mit sich bringt.
Terminals statt Aktenberge: Das Rathaus der Zukunft
Die Digitalisierung macht vor der Verwaltung nicht halt. Der Vorteil elektronischer Services für die BürgerInnen von Neuss liegt klar auf der Hand: Amtsangelegenheiten wie An-, Um- und Abmeldungen können bequem vom heimischen Rechner erledigt werden. Aber auch und gerade für Unternehmen sind die Vorteile gewaltig. Ganz gleich, ob für Start-Ups, mittelständische oder größere Unternehmen, für alle würden so lästige und zeitraubende bürokratische Hürden deutlich tiefer gelegt oder entfallen ganz, wenn notwendige Verwaltungsakte zentralisiert und online erledigt werden könnten. Kommunale Insellösungen, welche Daten welchem Amt zur Verfügung stehen (dürfen), weichen einer besseren Vernetzung und Zentralisierung der bestehenden Systeme unter bestimmten, noch zu entwickelnden Standards. Ermöglicht wird so eine neue Form der zwischen- und innerbehördlichen Kommunikation mit dem Fokus auf den Bedürfnissen von BürgerInnen und Unternehmen. Denn letztendlich ist es genau das, was zählt und was diese neue Form der modernen Behörde ausmacht und so einen klaren Standortvorteil sichert: Die Akzeptanz beim Bürger oder beim Unternehmer, der sich kompetent und gut aufgehoben, behandelt und beraten fühlt. Das Straßenverkehrsamt in Neuss hat es bereits vorgemacht. Hier können Termine für An-, Ab- und Ummeldung eines Fahrzeugs online beantragt werden und eine App informiert über etwaige Wartezeiten. Der Besuch der Dienstelle dauert dank dieser digitalen Services dann nur wenige Minuten.
Monika Nowotny