Schülerexpedition nach Island
14. November 2017 | Von Der Neusser | Kategorie: Aktuelles, Neusser LebenDie 13-jährige Maike Kehl ist Schülerin am Alexander von Humboldt-Gymnasium, das Infomaterial über eine Expedition des Institutes für Jugendmanagement in Heidelberg verteilte. Maike bewarb sich und nahm an der Expedition nach Island im April diesen Jahres teil. Die Teilnehmer mussten sich Sponsoren suchen und die Forschungsfelder selbst festlegen. Sie haben bereits auf der Expedition eine umfangreiche Dokumentation erstellt und müssen nach Abschluss der Fahrt drei Vorträge halten und eine Presseveröffentlichung schreiben. Den Rahmen für diese Veröffentlichung bieten wir ihr hier, da in unserer Redaktion alle von ihrer Selbständigkeit begeistert sind.
Diese Chance haben sicherlich nicht viele Schülerinnen mit 13 Jahren, aber ich, Schülerin des Alexander-von-Humboldt Gymnasiums, habe im April an einer Forschungsexpedition nach Island teilgenommen. Ich wurde von einem meiner Lehrer auf ein Institut, welches diese Expedition anbot, aufmerksam gemacht, schrieb meine Bewerbung und wurde angenommen. Irgendwie musste ich die Expedition aber verständlicherweise finanzieren. Wie bei Forschungsexpeditionen üblich, musste ich mir also Sponsoren suchen und konnte mich über die Unterstützung von meinem Opa Roland Kehl, der Walter Rau AG und der Stadtwerke Neuss freuen.
Am 19. April ging es los. Ich fuhr mit dem Zug nach Heidelberg ins Institut für Jugendmanagement (IJM), dort lernte ich die anderen Teilnehmer kennen. Wir besprachen unsere Forschungsziele zu folgenden Themen: Mensch, Kultur und Sprache; Flora & Fauna; Vulkanismus & Klima und Wirtschaft & Infrastruktur. Am nächsten Morgen brachen wir schon früh morgens auf, um rechtzeitig am Frankfurter Flughafen zu sein. Auf dem Flug feilten wir nochmal an unseren Forschungsfragen, damit wir, wenn wir in Island ankämen, sofort anfangen konnten, Leute zu befragen, Messungen durchzuführen und andere Daten zu sammeln. Wenn wir durch Teile des Landes fuhren, in denen kaum Menschen leben, waren Befragungen manchmal schwierig. Wir interessierten uns z. B für die Erfahrungen, die Isländer mit Vulkanausbrüchen gemacht haben. Viele hatten schon Ausbrüche erlebt, aber nur wenige hatten Angst davor.
In täglich wechselnden Teams haben wir (21 Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren) die Insel erforscht und sind in kürzester Zeit zu einer großen Gruppe zusammengewachsen. Wir haben es immer geschafft, uns zu motivieren auch wenn wir mal bis tief in die Nacht arbeiten mussten und am nächsten Morgen müde waren und am liebsten noch ein paar Stündchen weiter geschlafen hätten.
Auch die Natur Islands hat uns alle fasziniert. Geysire, Vulkane, Wasserfälle und sogar Polarlichter haben wir gesehen. Es konnte passieren, dass sich die Landschaft innerhalb von ein paar Minuten komplett verändert oder dass man plötzlich nicht mehr auf einer asphaltierten Straße, sondern auf einem holprigen Weg fuhr. Ich persönlich fand den Wasserfall Godafoss extrem beeindruckend. Die riesigen Mengen an Wasser, die dort vor einem in die Tiefe stürzen, sind einfach überwältigend. Auch die Tier- und Pflanzenwelt Islands fand ich sehr interessant. Am Meer waren überall bunte Papageientaucher zu sehen. Oft konnte man Rentiere, Islandpferde und Schafe beobachten. Außerdem gab es auf unserer Route erstaunlich viele kleine Pflanzen wie Moose, Flechten und Gräser, welche perfekt in das Landschaftsbild passen.
Ich kann sagen, dass ich in dieser Woche sehr viel mitgenommen und gelernt habe. Außerdem habe ich mir den Traum erfüllt, nach Island zu fliegen, auch wenn ich die Reise ein bisschen anders erlebte habe, als ich es mir vor ein paar Jahren vorgestellt habe. Ich bin froh, dass ich das Land nicht nur oberflächlich kennenlernen durfte, sondern ich nun viel über die Kultur, die Menschen und die Natur dort weiß. Ich kann jedem empfehlen, bei einer Forschungsexpedition mitzumachen, sofern man Spaß daran hat, neue Dinge zu lernen und außerdem gerne im Team arbeitet. Das wichtigste ist allerdings die Ausdauer, da es sehr anstrengend ist und man auch weitermachen muss, wenn man erschöpft ist.