Rathauskantine – Menü heute: Grünzeug an Schützenbier

23. September 2016 | Von | Kategorie: Neusser Leben

Mahlzeit! Mein Name ist Alfred Sülheim, Stadtarchivar. Obwohl sich mein Arbeitsplatz im Archiv an der Oberstrasse befindet, suche ich doch regelmäßig das Rathaus auf um in der dortigen Kantine einzukehren. Wie es das Schicksal und die Öffnungszeiten wollen, treffe ich dort häufig auf Controllerin Simone Strack und Hausmeister Jupp Schwaderath. Gemeinsam haben wir schon einige spannende und brisante Abenteuer zum Wohl des Bürgers, des Steuerzahlers und unserer geliebten Heimatstadt Neuss erlebt und erleben sie täglich wieder.

Kommunikation ist mitunter ein mühsames Geschäft, wie ich in vielen Gesprächen mit unserem selbst ernannten ‚Facility-Manager‘, Hausmeister Jupp Schwaderath, immer wieder feststellen muss. Zum einen weil man erst mal darauf kommen muss, dass ‚Indignien‘ eigentlich ‚Indizien‘ sind und ‚Langusten‘ etwas mit Fremdsprachen zu tun haben könnten, zum anderen weil sich die innere Logik dessen, was der andere sagt, nicht immer automatisch erschließt. Übrigens kein spezielles Neusser Problem, was man gut daran erkennen kann, dass die Bundes-SPD trotz ihrer gewaltigen Anstrengungen für den kleinen Mann und die kleine Frau von diesen an der Urne immer mehr ignoriert wird. Gemeint ist übrigens die Wahlurne, um Missverständnissen vorzubeugen. Zumindest noch. Und wenn man bei den Genossen nachfragt, erfährt man, dass man seine Erfolge einfach nicht vermitteln kann. Aha. Ähnliches passiert gerade auch in Neuss, wo sich in Vorbereitung auf die Festtage manch ein Bürger auch öffentlich fragt, warum eigentlich die Grünpflege so richtig nur vor dem Schützenfest zum Tragen kommt. Und der Umweltdezernent antwortet, dass stimme so nicht. Aha. Man könnte jetzt natürlich die Frage stellen, warum es zu diesen doch recht unterschiedlichen Einschätzungen kommt, aber dann müsste man ja Konsequenzen ziehen, und das kann ja niemand ernsthaft wollen. Und dafür sind die Bürger in dieser Hinsicht wohl nicht ‚besorgt‘ genug.

Kommunikation soll auch der Grund für die kleine Panne mit dem Schützenbier am Oberst- und Königsehrenabend gewesen sein, die dazu führte, dass kurzfristig der Caterer gewechselt werden musste. Hier allerdings fehlende. Aha. Konnte ja auch keiner ahnen, dass die Verträge haben…

Aber das Schöne ist ja, dass das alles an den kommenden Festtagen vergessen sein wird und seien wir ehrlich: Kommunikation funktioniert immer noch am Besten mit Musik und Bier im Zelt.

Ein Nachtrag noch: Ich bin als Neusser überglücklich, dass noch niemand auf die Idee gekommen ist, das Tragen von Burkas auf dem Schützenfest verbieten zu wollen. In Zeiten, in denen darüber diskutiert wird, diese beim Autofahren zu verbieten, hätte mich auch das nicht mehr verwundert. Da fragt man sich, was als nächstes kommt. Burkaverbot in der Sauna? Beim Tiefseetauchen? Im Gottesdienst?

Wohl bekomm‘s!