NaWoDo – gemeinsam leben

9. August 2016 | Von | Kategorie: Neusser Leben

Buntgewürfelte Gruppe wagt den Schritt zu einer gemeinsamen Wohnform jenseits der gewohnten Wege

Sei es durch eine zunehmende Veränderung sozialer und familiärer Strukturen oder durch ein wachsendes Bedürfnis nach neuen menschlichen Zusammenhängen – immer mehr Menschen begeben sich auf die Suche nach neuen Formen des Zusammenlebens.
Dass traditionelle Familienstrukturen immer häufiger auseinanderbrechen, ist eine Tatsache. Ebenso die steigende Anzahl der Menschen, die ein Single-Dasein führen; gewollt oder ungewollt. Später einmal in einer „Seniorenresidenz“ zu landen, weil kaum noch familiären Anbindungen bestehen, scheint für viele ältere Menschen die einzige Perspektive.
Doch eine steigende Anzahl generationsübergreifender Wohnprojekte beweist, dass es auch anders geht. In vieler Hinsicht bieten diese eine zukunftsweisende Alternative zu herkömmlichen Wohnformen und zeigen neue Möglichkeiten auf. Ähnlich wie bei früheren Großfamilien leben hier Menschen verschiedener Generationen gemeinsam unter einem Dach oder in einem größeren Gebäudekomplex. Meistens gibt es eine Unterteilung in einzelne Wohneinheiten, wodurch ein ausreichendes Maß an Rückzugsmöglichkeiten gewährleistet wird.
So soll es auch in Dormagen, beim generationsübergreifenden Wohnprojekt NaWoDo (Nachbarschaftliches Wohnen Dormagen) funktionieren: Mit 7 Initiatoren hat 2013 alles begonnen. Der gemeinsame Wunsch ist, eine alternative Lebensform zu realisieren, in der sich die Bewohner unterschiedlichen Alters füreinander interessieren, gemeinsame Aktivitäten durchführen und sich gegenseitig im Alltag unterstützen. Weitere Interessent wurden gesucht und ein Architekturbüro wurde mit einem ersten Entwurf beauftragt. Inzwischen ist die Gruppe auf 24 Mitglieder im Alter von 2 bis 82 Jahren gewachsen. Die Idee einer Hofanlage mit 23 Wohneinheiten, die über Laubengänge barrierefrei miteinander verbunden sein sollen, hat Form angenommen. Im Januar 2014 wurden weitere konkrete Schritte unternommen. Die größte Hürde war, ein passendes Grundstück zu finden und die Finanzierung auf die Beine zu stellen. Zur Unterstützung hierbei wurde externe Hilfe von erfahrenen Beratern eingeholt. Das geeignete Baugrundstück fand sich in Nievenheim. Für den nächsten Schritt, die konkrete Planung, fiel die Wahl auf das Aachener Architekturbüro „Alte Windkunst“. Dieses Büro hat bereits mit zahlreichen Baugemeinschaften Wohnprojekte geplant und erfolgreich ausgeführt. Hierbei hat auch stets der Aspekt der Energieeffizienz eine große Rolle gespielt. So auch bei dem Nievenheimer Projekt, es wird als Passivhaus mit Pelletheizung und Photovoltaikanlage gebaut.
Da die zukünftigen Bewohner selbst entscheiden möchten, mit wem und zu welchen Bedingungen sie zusammen wohnen werden, haben sie die Rechtsform einer Genossenschaft gewählt. Dabei steht die Gemeinschaft im Vordergrund. Jeder ist zugleich Eigentümer und Mieter des Hauses, mit gleichen Rechten und Pflichten. Über eine Einlage in Form von Genossenschaftsanteilen und eine monatliche Miete wird die Finanzierung des Projektes sichergestellt. Dies Modell ermöglicht auch weniger finanzstarken Menschen, sich zu beteiligen. Wer später das Projekt verlassen möchte, bekommt seine Anteile wieder ausbezahlt und kann seiner Wege gehen.
Doch wie ist der momentane Stand der Dinge? Der Baubeginn war ursprünglich für 2015 geplant. Leider hat sich dieser Termin, unter anderem durch archäologische Funde, bisher um zwei Jahre verzögert. Ein Baubeginn im April 2017 wird angestrebt, die Fertigstellung der ersten Wohnungen ab dem Frühjahr 2018.
Noch ist also Zeit und noch können sich weitere Interessent*innen der Genossenschaft anschließen. Die NaWoDo heißt Menschen aller Altersgruppen, mit und ohne Handicap, Familien oder Alleinerziehende, Paare und Singles – unabhängig von Weltanschauung, Nationalität und Religion herzlich willkommen.
Bei Interesse wenden Sie sich bitte an:
NaWoDo eG – Telefon: 0152 38 713 763 oder E-Mail: mail@nawodo.de
Detaillierte Informationen und Aktuelles finden Sie auf der Website: www.nawodo.de