„Party wichtiger als Wettkampf“ – NSK-Synchroneisläuferinnen fiebern NRW-Trophy-Heimspiel entgegen
28. Februar 2013 | Von Der Neusser | Kategorie: Neusser SportKatarina Witt, Norbert Schramm, Marika Kilius/Hansjürgen Bäumler – sie alle sind durch große Titel ewige Idole untrennbar im deutschen Eiskunstlauf. Mara Nowozin, Marie Asche oder Helena Endres vom Neusser SK indes sind selbst dem heimischen Publikum kaum bekannt – und doch stehen die Teenagerinnen und ihre Kameradinnen vom Team „Butterfl’Ice“ für ein Kapitel der jüngsten Eiskunstlauf-Geschichte in Deutschland: als erste nationale Meister in der Mixed-Age-Kategorie des Synchron-Eiskunstlaufens.
In der jungen Nischendisziplin, in der Ästhetik, Anmut, Ausdrucksstärke sowie Perfektion und Präzision aller 10 bis 16 Läuferinnen wichtiger sind als Flips und Rittberger, haben die NSK-Sternchen den Südpark zu einer internationalen Hochburg ausgebaut. Nicht von ungefähr ist die Reuschenberger Eishalle am 23. März (18.00 Uhr) zum zweiten Mal binnen Jahresfrist bei der NRW-Trophy mit elf Gruppen aus fünf Ländern Schauplatz des größten Mixed-Age-Wettbewerbes in Europa.
Durch die erfolgreiche Trophy-Premiere 2012 kurz nach dem Neusser DM-Triumph in Dresden sieht NSK-Vorsitzender Ulrich Giesen das Angebot seines Klubs für ehemalige Einzelathletinnen, Breitensportler und Quereinsteiger als gerechtfertigt an – und richtungsweisend: „Atmosphäre und Wettkampfkultur unterscheiden sich völlig vom herkömmlichen Eiskunstlauf. Die Show ist rasant, die Musik fetzig, und die Pausen sind durch die Stimmung auf den Rängen nie langweilig. Die Party erscheint wichtiger als der Wettkampf. So ist es zeitgemäß.“
Bei der Etablierung der Mixed-Age-Kategorie (gemischte Teams aus Jugendlichen und Erwachsenen) war der NSK in Deutschland Vorreiter – als Konsequenz aus den Problemen der Altersbegrenzungen, Fluktuation und im Nachwuchsbereich. Giesen: „Es ist wenig sinnvoll, dass eine Mannschaft von bis zu 16 Athletinnen auseinanderbrechen muss, weil eine Läuferin zu alt geworden ist oder eine andere aufhört und nicht genügend Nachrückerinnen vorhanden sind.“
Wegen der nur langsam wachsenden Konkurrenz im eigenen Land bestreitet das „Team Butterfl’Ice“ seine meisten Wettkämpfe im Ausland. Umso mehr ist das Heimspiel, bei dem Neuss 2012 Rang drei belegte, ein Highlight. Giesen: „Was können wir uns mehr wünschen, als auf eigenem Eis Werbung für unseren Sport und uns selbst machen zu können?“
Perspektiven sind laut Giesen vorhanden: „Olympisch werden wir wohl nicht, aber als Eiskunstlauf-Disziplin werden wir uns sicher etablieren.“