Gute Ideen zu Weihnachten – nachhaltige und faire Geschenke aus Neuss

10. Dezember 2020 | Von | Kategorie: Aktuelles

Lecker, duftig und nützlich

Wie wäre es in diesem besonderen Jahr mal mit Geschenken, die nicht nur die Beschenkten erfreuen, sondern auch noch gut für die Umwelt sind – bio, nachhaltig und fair? Da gibt es in Neuss und Umgebung inzwischen verschiedene Angebote, die sich gut unter dem Weihnachtsbaum machen würden.

Das erste Einkaufsziel könnte gleich die Tourist-Info im Herzen der Stadt sein, denn dort gibt es nicht nur viele Neuss-Souvenirs zu kaufen, sondern auch etwas Besonderes für Fans von gutem Kaffee. „Wir verkaufen dort zwei Kaffees, beide aus 100 Prozent Bio-Arabicabohnen, beide Fairtrade-zertifiziert“, sagt Steffi Lorbeer, Tourismusmanagerin bei Neuss Marketing. Das ist zum einen der „Neuss Café“, auch „Die Rheinische Affaire“ genannt, hübsch in Gold verpackt und mit einem Logo der Stadt versehen. Dieser faire Bio-Kaffee ist schon seit vielen Jahren auf Initiative der Neusser Eine-Welt-Initiative (NEWI) im Sortiment. Der zweite nachhaltige Kaffee kommt sogar aus Neuss selbst. Es ist der „Neusser Kaffee“ von Bazzar Caffé, der Kaffeerösterei mit Sitz im Neusser Hafen. Die edle schwarze Verpackung ist mit dem offiziellen Stadtwappen geschmückt, da der Kaffee seit 2018 exklusiv für die Stadt Neuss hergestellt wird. Er ist daher auch nur in der Tourist-Info erhältlich. Steffi Lorbeer kann beide Bio-Kaffees, gemahlen oder in ganzen Bohnen, nur empfehlen: „Sie werden gerne verschenkt und haben beide ihre Liebhaber. Denn beide haben ein kräftiges, vollmundiges Aroma.“

Neusser Seifenmanufaktur

Der dieses Jahr neu eröffnete ‚PickePacke Unverpackt‘-Laden am Glockhammer schreibt Nachhaltigkeit natürlich ganz groß. Hier kann man neben vielen unverpackten Lebensmitteln und Leckereien in Bio-Qualität auch nachhaltige Geschenke finden. Darunter die handgemachten Produkte der Neusserin Julia Breiden. Sie stellt in ihrer ‚Seifenmanufaktur Schmutzfink‘ pflegende Seifenstücke für Körper und Haare her. Dafür verwendet sie hochwertige, natürliche Rohstoffe, etwa so verschiedene Öle wie Avocado-, Mandel- und Arganöl, Hanf- und Olivenöl, die größtenteils aus biologischem Anbau stammen. Außerdem verzichtet sie auf den Einsatz von Palmöl und Mikroplastik sowie auf Zusatzstoffe wie Silikone und Parabene. Ein weiterer Vorteil dieser festen Seifen als Ersatz für Duschgel und Shampoo ist, dass sie oft ergiebiger sind und man quasi nebenbei viel Verpackungsmüll spart. Julia Breiden hat sich das Seifenhandwerk selbst beigebracht und während der letzten zwei Jahre ihre eigenen Rezepte entwickelt. „Es ist ein Hobby, das etwas ausgeartet ist“, sagt die 29-Jährige und lacht. „Inzwischen geht meine gesamte Freizeit dafür drauf, aber es ist neben meinem eigentlichen Beruf ein geistiger Ausgleich für mich.“ Pro Monat stellt sie bis zu 400 Seifen- und Shampoostücke her. Neu dabei sind Pflegeartikel mit Honig. „An den Rezepten habe ich in Kooperation mit einer Imkerei ein halbes Jahr gearbeitet“, so Breiden. Seit Oktober kann man alle Produkte auch in ihrem Online-Shop www.schmutzfink-shop.de bestellen. Ihre persönlichen Favoriten sind das feste Shampoo ‚Mango Smoothie‘ mit fruchtigem Duft, das für jedes Haar geeignet sei, und die pflegende Körperseife ‚Schaumzwerg‘, ideal für  trockene Winterhaut. Eine wichtige Zutat für alle Rezepte der Neusser Seifenmacherin ist übrigens Zeit: „Eine gute Seife muss reifen. Seife wird besser, je länger sie liegt.“

Umweltschutz mit Bienenwachstüchern

Zugegeben: Praktische Geschenke aus der Küchenwelt  erfordern Fingerspitzengefühl. Doch die sogenannten ‚Wachslinge‘ haben wirklich einen Platz unter dem Weihnachtsbaum verdient. Das sind nämlich handgemachte Bienenwachstücher, die umweltfreundlich und müllsparend Alu- und Plastikfolien in der Küche ersetzen und die eingepackten Lebensmittel länger frisch halten. Das Start Up-Unternehmen „Wachsling“ unter der Leitung von Jennifer und Jannik Wetzel aus Dormagen hat im Herbst dafür den Innovationspreis ‚Rheinland Genial‘ der Metropolregion Rheinland erhalten. „Wir haben uns riesig gefreut, zumal der Rhein-Kreis Neuss uns vorgeschlagen hat und normalerweise nur größere Firmen ausgewählt werden“, sagt Jennifer Wetzel. Sie ist stolz auf den Erfolg ihrer Geschäftsidee: „Wir stellen inzwischen schon tausend Wachslinge die Woche her, alle in kompletter Handarbeit.“ Die in verschiedenen Größen erhältlichen Bienenwachstücher und  -beutel, bunt bedruckt mit hübschen Motiven, werden ausschließlich aus nachwachsenden, natürlichen Rohstoffen hergestellt, sind abwaschbar und gut ein Jahr wiederverwendbar. Man kann sie online über www.wachsling.de bestellen und im eigenen Wachsling-Laden in Dormagen-Nievenheim kaufen. Außerdem gibt es inzwischen viele Verkaufsstellen in Neuss und Umgebung, darunter mehrere Edeka-Supermärkte und Hofläden. Die Adressen sind auf der Homepage aufgeführt. Vielleicht „der Einstieg in ein nachhaltiges Leben“, wie es sich Jennifer und Jannik Wetzel für ihre Kundschaft wünschen. Denn ihr Credo lautet: „Nicht wenige sollen alles perfekt machen, aber mehr Leute viel richtig. Dann können wir gemeinsam wirklich Großes erreichen.“  Eigentlich doch auch ein schöner Gedanke zu Weihnachten und für das kommende neue Jahr.