Die etwas andere Vorweihnachtszeit

8. Dezember 2020 | Von | Kategorie: Aktuelles, Neusser Leben

Die Weihnachtszeit ist für die meisten von uns mit liebgewonnen Traditionen verbunden: Der Bummel über den festlich geschmückten Weihnachtsmarkt, Glühwein, Lebkuchen und eine Bratwurst to go, Vereinsfeiern, Adventssingen und besinnliche Weihnachtskonzerte – all das wird es dieses Jahr nicht geben. Das kann man schade finden und jammern oder nach Alternativen suchen. Nach Ideen und Möglichkeiten, es dieses Jahr tatsächlich einmal ganz anders zu machen. Und, wer weiß, vielleicht wird es ja sogar gut. Und wenn nicht, kann man sich getrost auf das kommende Jahr freuen, wenn alles – hoffentlich – wieder beim Alten ist und man Weihnachten und die Vorweihnachtszeit wieder wie gewohnt verbringen und genießen kann.

Ideen für eine alternative Vorweihnachtszeit müssen her, denn dieses Jahr wird Corona-bedingt vieles anders sein. Nicht unbedingt besser, aber vielleicht auch nicht schlimmer. Man kann, beziehungsweise muss es, zwangsläufig nur einmal ausprobieren. Viel Liebgewonnenes fällt weg, aber auch eine Menge Stress, den die Vorweihnachtszeit mit ihren Erwartungen nun einmal mit sich bringt. Denn wenn Termine, Verpflichtungen und Besuche wegfallen, kann das auch für Entlastung sorgen. Man hat Zeit für andere Dinge, die man in diesem Jahr dann mal ganz in Ruhe und vielleicht auch auf eine andere Art besinnlich angehen und ausprobieren kann. Statt Weihnachtsmarktbummel geht man zum Beispiel mit der Familie oder – soweit erlaubt – ein paar Freunden, Bekannten oder Verwandten in die Natur. Mit Glühwein oder warmem Tee in Thermoskannen und leckeren, selbst gebackenen Plätzchen als Proviant begibt man sich auf einen geruhsamen Vorweihnachtsspaziergang. Man erzählt sich Weihnachtsgeschichten, bekannte oder erfundene, geht alle Wünsche noch einmal en détail durch oder lauscht in die Natur oder via Kopfhörer bekannten oder noch unbekannten Weihnachtserzählungen.

Eventuell ist eine kleine Fotosafari auch eine nachmittägliche Alternative. Die besten Weihnachtsdekorationen und vielleicht alternative kleine Weihnachtsmarktvarianten in den umliegenden Stadtteilen wollen gefunden und fotografiert werden. Anschließend kann man bei einem warmen Kakao die fotografierten Fundstücke vergleichen und eventuell einen Gewinner küren. Oder man ruft eine Challenge ins Leben, online in den bekannten sozialen Netzwerken, können hier dann stadtteilbezogen die besten Neusser „Weihnachtskunstwerke“ hochgeladen und von teilnehmenden Usern bewertet werden.

Auch müssen die leckeren Naschereien vom Weihnachtsmarkt gar nicht fehlen. Nur in diesem Jahr einmal in der DIY-Variante. Rezepte für Paradiesäpfel, Crèpes, Lebkuchen oder karamellisierte Mandeln sind schnell im Internet gefunden und meist ebenso schnell selbst hergestellt. Und das gemeinsame Backen und Basteln macht sogar noch Spaß. Das anschließende Verzehren mit Sicherheit auch.

Alte Rituale durch neue ersetzen – könnte ja gut werden

Die Zeit, die man in den letzten Jahren auf diversen Weihnachtsfeiern verbracht hat, muss dieses Jahr anders genutzt werden. Man könnte zum Beispiel einen Teil davon heimischen Tieren schenken. Indem man Vogelfutter bzw. Meisenknödel aus Kernen und Pflanzenfett selber macht, sie draußen aufhängt und die Vögel beim Futtern beobachtet. Vielleicht kann man die gefiederten Freunde sogar mit der Zeit unterscheiden und identifizieren. Auch liebevoll gestaltete Weihnachtskarten mit sehr persönlichen Wünschen und Grüßen können bei einem gemeinsamen Mal- und Bastelnachmittag für viel Freude bei den Gestaltern und anschließend bei den Empfängern sorgen.

Liebhaber von Kunsthandwerk, die normalerweise auf Weihnachtsmärkten mehr als fündig werden, können die Krise als Chance nutzen, in diesem Jahr selbst handwerklich tätig zu werden. Schneekugeln, nützliche Accessoires aus Leder oder Holz oder selbstgemachter Schmuck aus Perlen oder Silberdraht: Mit den richtigen Zutaten und Materialien und ein wenig Geschick lassen sich die meisten dieser Schmuckstücke selber herstellen. Im Internet finden sich viele schöne und gut erklärte Bastelanleitungen Mit ein wenig Zeit (die man ja jetzt hat), Geduld und Glück erschafft man so ganz persönliche Kunstwerke, die man entweder behält oder später dann als Geschenk nutzen kann. Last but not least könnte auch der ein oder andere kuschelige Filmnachmittag oder -abend mit weihnachtlichen Filmklassikern ein gemeinsames, gemütliches Highlight werden.

Insgesamt wäre es schön und gut, wenn wir alle es schaffen könnten, die Krise als Chance zu sehen, es in diesem Jahr in der Vorweihnachtszeit einfach mal anders zu machen. Dann werden wir vielleicht sogar sehen und staunen. Wer weiß.

PS: Ob und welche Weihnachtsmärkte vielleicht doch in abgespeckter Version wo und wann stattfinden (wie beispielsweise Schloß Dyck oder eine „kleine“ Variante in der Innenstadt) entnimmt man am besten zeitnah der Presse oder schaut im Internet. Zum Redaktionsschluss lagen leider noch keine zuverlässigen Informationen vor.