Jedes Gemüse hat irgendwann Saison, im Oktober ist es ganz klar der Kürbis, der in mannigfaltigen Farben, Größen und Formen daherkommt und den Herbst einläutet. Jedes Kind kennt ihn und jeder Erwachsene auch. Er eignet sich prima zum Kochen, zum Basteln und Schnitzen oder als Deko-Objekt, ist also ein wahres Allroundtalent. Spätestens zu dem hier immer beliebteren Halloween-Kult ist er hierzulande nicht mehr wegzudenken und wird auch in Neuss jedes Jahr erneut und gebührend gefeiert.

Kaum zu glauben, weltweit gibt mehr als 800 verschiedene Kürbisarten. Eine bunte Vielfalt bestehend aus Speise- und Zierkürbissen. Hier sind die Zierkürbisse in der Regel kleiner als die Speisekürbisse und es gibt sie in einer faszinierenden Formen- und Farbenvielfalt. Von dekorativ-harmonisch bis zu bizarr-verformt werden sie gerne für herbstlich-hübsche Dekorationszwecke auf Balkonen, in Hauseingängen oder Wohnräumen genutzt, da sie lange haltbar und schön anzusehen sind. Wie der Name schon sagt, taugen Zierkürbisse nur zur Zierde und nicht zum Verspeisen. Fast alle sind nicht genießbar, manche auch giftig, da sie Cucurbitacine enthalten, giftige Bitterstoffe, die in schwacher Dosierung Magen-Darm Beschwerden oder Erbrechen auslösen können und in hohen Dosierungen sogar tödlich sein können. Diese Bitterstoffe wurden bei Speisekürbissen weggezüchtet, so dass man diese unbedenklich genießen kann.

Weniger schön als klassische Zierkürbisse, dafür umso schaurig-spektakulärer tritt der Kürbis dann zu Halloween in Aktion. Gruselige, geschnitzte Kürbis-Fratzen erfreuen und entsetzen allerorten Groß und Klein. Hierfür wird gerne ein sogenannter Halloween-Kürbis wie z.B. der „Ghost-Rider“ oder „Jack O’Latern“ verwendet.  Das sind zwar keine klassischen Zierkürbisse aber zum Verspeisen taugen sie auch nicht, da sie nicht wirklich gut schmecken.

Dann gibt es noch die breite Vielfalt der Speisekürbisse. Sie sind meist größer als Zierkürbisse, aber auch sie gibt es in einem üppigen Farben- und Formenmix. Früher oft als Arme-Leute-Essen verschrien, erfreuen sie sich heutzutage einer wachsenden Beliebtheit. Kein Wunder, sie sind kalorienarm, vitaminhaltig und äußerst vielseitig verwertbar. Sie eignen sich für Suppen und Salate, Kuchen, Brotaufstriche, Chutneys, Gebäck, Kompott, Marmelade und vieles mehr. Sie sind idealer Teamplayer, da sie für alle möglichen Kombinationen zu haben sind.

Sie harmonieren mit vielen anderen Gemüsesorten, lassen sich rösten, braten, kochen, pürieren, einkochen, einlegen oder backen. Sie passen zu Pasta und Reis genauso wie als Belag auf Flammkuchen & Co oder als Beilage zu Fleisch und Fisch. Sauer, süß, salzig, scharf, ihnen steht eigentlich jede Geschmacksrichtung und optisch sind sie sowieso wahre Verwandlungskünstler. Zu den bekanntesten Speisekürbissen zählen bei uns der meist leuchtend orangefarbene Hokkaido-Kürbis, der gelbliche Butternuss-Kürbis, der ebenfalls gelbe Spaghetti-Kürbis und der oft dunkelgrüne Muskat-Kürbis. Leckere Rezeptvorschläge findet man online wie Sand am Meer, Da ist garantiert für jeden Geschmack etwas dabei.

Für Kürbisliebhaber ein Fest

Wer sich optisch von der bunten Kürbisvielfalt beeindrucken lassen möchte, findet zur Zeit viel Gelegenheit, denn sie sind ein eindrucksvoller Hingucker unter anderem auf den verschiedenen Wochenmärkten der Stadt. Auch präsentieren viele Neusser Hofläden einen beeindruckenden Variantenreichtum. Allen voran der Hof Nixberg in Korschenbroich, wo 1.230 verschiedene Kürbissorten angebaut und zum Kauf feilgeboten werden. Aber auch auf dem Dammer Hof, bei Bauer Büttgen oder auf dem Gut Hombroich kann man Kürbisse bestaunen und erwerben. Und am 31. Oktober dann, pünktlich zu Halloween, lädt auch die Stadt Neuss zum alljährlichen großen Kürbisfest in der Innenstadt. Besucher können sich hier an der ganzen bunten Vielfalt der Kürbisse erfreuen plus einer Reihe von Aktivitäten wie Schnitzen, Aushöhlen und Bemalen. Natürlich inklusive der anschließenden Mitnahme der selbst gestalteten Halloween-Kunstwerke.