Tatzentanz: Tanzend groß werden

22. Oktober 2019 | Von | Kategorie: Aktuelles, Familie, Neusser Leben

Vanessa Claro ist staatlich geprüfte Bühnentänzerin B.A. und arbeitet seit 6 Jahren als Tanzpädagogin für Kinder von zwei bis zwölf Jahren. Sie hat den Tatzentanz im Rahmen der tänzerischen Früherziehung konzipiert und unterrichtet u.a. an der Volkshochschule Neuss. Hier gibt sie uns einen Einblick in ihre pädagogische Arbeit.

Der Tatzentanz führt die Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren spielerisch und kreativ an das Tanzen heran. Je nach Altersgruppe gebe ich den kleinen Tanzschülern verschiedene Anreize, die ihre Lust auf Bewegung wecken. Die kleinen Tatzentänzer von zwei bis drei Jahren können in vertrauensvoller Begleitung eines Elternteils oder einer anderen Vertrauensperson ihre ersten Tanzschritte in einem Tanzraum machen, während die Drei- bis FünfJährigen ohne Begleitung die vielseitige Welt des Kindertanzes erfahren. Beim spielerischen Lernen steht der Spaß immer an erster Stelle.

Mit einer bunten Musikauswahl und phantasievollen Geschichten bewegen wir uns durch den Raum, entdecken neue Gangarten, Positionen, Rhythmen und Bewegungen, z.B. in lustigen Rollenspielen, wie das Nachahmen von Tieren. Wenn das Eis gebrochen ist und das Vertrauen gefestigt ist, werden die Basics der tänzerischen Früh­erziehung vermittelt. Bei den älteren Kindern kommen die Grund­elemente des Balletts und des Modern Dance hinzu. Es folgen Koordinationsübungen oder Tanz-Spiele. Die ersten festgelegten Schrittfolgen erarbeiten wir dann in kleinen Choreographien.

Zuerst die Begrüßung

Wir beginnen jede Stunde mit einem Begrüßungskreis. Wir tanzen und singen. Wer möchte, kann auch solo etwas vorzeigen und erntet lauten Applaus von seinen Mitschülern. Das stärkt das Selbstvertrauen enorm.

Beim anschließenden Warm-up tanzen wir gemeinsam durch den Raum. Dabei wird der gesamte Körper beansprucht und der Kreislauf kommt in Schwung. Der Mittelteil setzt sich aus bekannten und neu zu erarbeitenden Tänzen und Übungen zusammen. Eine schwer verdiente Trinkpause darf natürlich nicht fehlen. Dann folgt ein choreographischer Teil zu einem bestimmten Thema. Die erlernte Choreographie führen die Kinder zum Jahresabschluss vor. Nach phantasievollen Kräftigungs- und Dehnungsübungen beenden wir die Stunde verspielt oder entspannt, je nach Lust und Laune der Kinder.

Tanzen stärkt die innere Zufriedenheit

Auf körperlicher Ebene bestehen die Grundelemente aus einfachen Tanzschritten, verschiedenen Bewegungs-, Gang- und Sprungarten im Rahmen der tänzerischen Früherziehung, des Kinderballetts und des Modern Dance.

Rhythmusgefühl und Musikalität werden in Spring- und Klatsch-Übungen immer wieder geübt.

Auf emotionaler Ebene passiert jedoch auch sehr viel. Nicht nur das Tanzen, sondern auch der respektvolle Umgang miteinander stärkt das Selbstbewusstsein und die innere Zufriedenheit des Kindes, auch außerhalb des Tanzraumes. Die Selbstwahrnehmung in Raum, Zeit und innerhalb der Gruppe bildet sich immer deutlicher aus.

Zur tänzerischen Früherziehung zählt auch der schöpferische Teil. In Rollenspielen und Phantasiereisen werden der künstlerische Ausdruck und die Kreativität der kleinen Tänzer gefördert.

Schon die ganz Kleinen haben ein Gefühl für Rhythmus und Musik.

Wird für Babys liebevoll gesungen, geht das schnell über in Mark und Bein. Fast jedes Kind ist musikalisch oder kann sich schnell in die Musik hineinfühlen und musikalisch werden. Musik-Pausen, verschiedene Tempi, sogar die verschiedenen Stimmungen, die ein Lied vermittelt, verstehen die Allerkleinsten schnell. Manche Kinder können direkt nach dem ersten Tanztermin zu Hause die Lieder nachsingen oder im Ansatz summen.

Die elementaren Bewegungen, wie Geh-, Lauf-, Hüpf- und Galopp-Schritte, können die ganz Kleinen schon einfachen Rhythmen zuordnen. Sie werden im Laufe der Kursstunde in verschiedenem Tempo und neuen Zusammenhängen immer wieder ausprobiert.

Wenn die Seele tanzen darf … 

Ich achte bei der Gestaltung meiner Kurse auf eine angemessene Abwechslung der Tänze und Übungen und eine stets phantasievolle Vermittlung der Inhalte, um die Konzentration zu fördern und das Interesse weiter zu wecken.

Ich habe einen sehr guten Draht zu den Kindern und ein geschärftes Bewusstsein für ihre Stimmungen. Die Wellenlänge stimmt und Eltern erwähnen auch immer wieder, wie glücklich und selbstsicher ihr Kind aus dem Tanzunterricht kommt. So kommt es, wenn die Seele tanzen darf…

Eine bleibende Begeisterung

Mein Ziel ist, die Kinder nachhaltig für ein bewegtes, musikalisches Leben zu motivieren, indem ich in ihnen die Tanzlust wecke und fördere, wenn sie diese schon entdeckt haben. Der Tatzentanz schafft eine solide Basis für die Auswahl zukünftiger, spezifischer Kurse wie Ballett oder Modern Dance.

Viele meiner Schüler treffe ich später wieder und dann berichten sie, dass sie seit dem Tatzentanz kontinuierlich weiter getanzt haben. Viele Mütter ergänzen, dass zu Hause immer noch vom Tatzentanz mit Vanessa erzählt wird. Er hat die Kinder positiv geprägt. Mehr kann ein Tanzlehrer sich nicht wünschen.

Mehr über Tatzentanz erfahren Sie auf: www.tatzentanz.de