Neusser Bürger-Schützenfest im WDR: Sondersendung in TV, Live-Übertragung im Netz

9. August 2019 | Von | Kategorie: Aktuelles, Neusser Leben

In den letzten 10 Jahren verfolgten durchschnittlich rund 100.000 Zuschauer die Live-Übertragungen der Königsparade auf dem Neusser Bürger-Schützenfest im WDR-Programm. Dieses Jahr hat man in der Düsseldorfer Redaktion Neues geplant: die 45-minütige Magazin-Sendung verspricht mehr thematische Blickwinkel und Live-Elemente als zuvor. Zusätzlich wird die Parade in voller Länge via Live-Stream gezeigt.

Dass der WDR die Königsparade live vom Neusser Markt überträgt, ist schon fast Tradition. Wie so Vieles in der Quirinusstadt, wenn es um das Schützenwesen geht. „Das Neusser Bürger-Schützenfest ist das größte in NRW und deshalb wollen wir das auch weiterhin mit unserer Sendung entsprechend würdigen“, sagt Ingo Hülsmann, Studioleiter im WDR-Funkhaus Düsseldorf. Nach Bekanntwerden, dass der öffentlich-rechtliche Sender die Königsparade nicht wie in gewohnter Form übertragen wird, lief ein Sturm der Entrüstung durch einzelne Neusser Gruppen in den sozialen Netzwerken. Schnell wurde dort gegen die andere Rheinseite gewettert und gemutmaßt, dass der WDR am Neusser Bürger-Schützenfest sparen wolle. Richtig davon ist – nichts.

Interessant, spannend, noch besser

Gründe für den Wechsel zu einem anderen Sendeformat, wie es in der Fernsehsprache heißt, gab es andere. „Wir wollen, dass die Sendung für Menschen, die nicht in Neuss leben, interessant und spannend bleibt“, so Ingo Hülsmann. „Wer das Neusser Bürger-Schützenfest bislang nie hautnah miterlebte, hat eine ganz andere Auffassung von einer solchen Veranstaltung. Also haben wir uns gefragt: was können wir noch besser machen? Die diesjährige Magazinsendung erlaubt es uns, auch andere Highlights und Themen aufzugreifen. Wir haben an dem Schützenfest-Sonntag einen sehr prominenten Sendeplatz, von 17.25 bis 18.10 Uhr. In den 45 Minuten können wir viel zeigen, ohne dass wir auf die Königsparade als Hauptattraktion verzichten müssen.“

Neusser Bürger-Schützenfest populärer

Das Ziel der Fernsehmacher ist es, mit der Sendung mehr Zuschauer in NRW zu erreichen und das Neusser Bürger-Schützenfest noch populärer zu machen. Dafür wird die Sondersendung in den Garten des Zeughauses verlegt. Lokalzeitzeit-Moderatorin Laura Rohrbeck steht vor der Kamera, unterstützt wird sie unter anderem von ihren Kolleginnen Judith Wolters und Christina von Below, die als Reporterinnen im Schützenfest-Getümmel unterwegs sind und so Live-Schalten zwischen den TV-Beiträgen ermöglichen. Letztere bilden das aktuell produzierte, feste Gerüst der Sendung. „Wir arbeiten bei der Produktion der Filme sehr eng mit den Schützen zusammen. Von ihnen bekommen wir große Unterstützung und uns freut, dass sie bei unserem Vorhaben mitziehen“, erklärt die leitende Redakteurin der Sendung, Petra Krings. Als zugezogene Neusserin ist ihr seit Kindheitstagen das Schützenwesen mehr als vertraut. Ihr Vater war jahrelang als Schütze aktiv. „Dass wir die Sendung vom Garten des Zeughauses übertragen können, mit dem Aufmarsch der Schützen und dem Beginn der Rollmops-Allee im Hintergrund, das haben uns die Schützen vermittelt.“

Die besondere Atmosphäre in der Stadt

Die Sondersendung ermöglicht es zudem, so Petra Kings weiter, in diesem Jahr auf Inhalte einzugehen, die während einer gewohnten Live-Übertragung nicht möglich wären. „Wenn wir in den letzten Jahren samstags auf den Markt gekommen sind, haben wir uns immer gedacht: es ist wirklich schade, dass wir nicht zeigen können, wie das Neusser Bürger-Schützenfest beginnt. Dann herrscht in der Stadt eine ganz besondere Atmosphäre: Fahnen werden gehisst, die Glocken läuten, Böllerschüsse gehen los, die ganze Stadt hat sich herausgeputzt. Auch darauf können wir in diesem Jahr besser eingehen.“ Neben dem Start der Festlichkeiten können die Zuschauer unter anderem den Fackelbau und Fackelzug, die Kirmes selbst, den Aufmarsch der Hönesse und vieles Andere verfolgen. Damit alles reibungslos funktioniert, werden die Beiträge vorproduziert, teilweise in einem sehr engen Zeitplan: während der Beitrag zum Fackelzug noch am Samstagabend gedreht und dann im Funkhaus an der Stromstraße geschnitten werden kann, müssen die tagesaktuellen Themen am Sonntag vor Ort fertiggestellt werden.

Parade im Live-Stream ab 11 Uhr: http://www.wdr.de/k/schuetzenfest

Günstiger als die Live-Übertragungen in den vergangenen Jahren wird die diesjährige Sondersendung wohl kaum. Wobei, eigentlich müsste es „Sendungen“ heißen. Denn neben der TV-Berichterstattung, die am Sonntag von 17.25 bis 18.10 Uhr im WDR-Programm zu sehen sein wird, geht der Sender noch einen Schritt weiter und bedient auch das Live-Stream-Format. Wer also schon früher ins Bürger-Schützenfest reinschalten will, tut dies mit einem Klick auf das Internet-Angebot des WDR Düsseldorf: Unter http://www.wdr.de/k/schuetzenfest geht die unkommentierte und vollumfassende Echtzeit-Übertragung vom Aufmarsch und der Königsparade um 11 Uhr los. Auf diese Weise werden also auch diejenigen abgeholt, die ihre bisherigen Sehgewohnheiten beibehalten wollen. Für den gesamten Aufwand sind rund ein Dutzend Kamera-Teams eingeplant, außerdem ein Sattelitenwagen mit zwei mobilen Schnittplätzen, von dem auch die Regie am Sonntag die Sondersendung fahren wird. Freuen wir uns auf eindrucksvolle, starke Bilder von Neusser Bürger-Schützenfest!