Mehr Bäume, mehr Wald – Der Tag des Baumes

25. April 2019 | Von | Kategorie: Aktuelles, Neusser Leben

„Andere Feiertage dienen der Erinnerung; der Tag des Baumes weist in die Zukunft.“  Julius Sterling Morton – Seit die Vereinten Nationen 1951 den Tag des Baumes am 25. April eingeführt haben, weisen Städte, Gemeinden und Forstämter sowie die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald an diesem Tag auf die Bedeutung der Wälder hin. Mit der Waldvermehrungs-Aktion „Ein Herz für Bäume“ ruft der Rhein-Kreis Neuss an diesem Tag dazu auf, sich für neue Waldflächen einzusetzen.

Im Jahr 1872 forderte der Journalist Julius Sterling Morton vom US-Bundesstaat einen jährlichen Tag des Baumes. 1951 führten die Vereinten Nationen den Internationalen Tag des Baumes ein. Am 25. April 1952, dem ersten Tag des Baumes in Deutschland, pflanzte der damalige Bundespräsident Theodor Heuss einen Ahorn im Bonner Hofgarten.

Der Beweggrund für J.S. Morton war die Baumarmut seines Bundesstaates. „Baumarm“, „waldarm“, das sind die Merkmale, die auch auf den Rhein-Kreis Neuss zutreffen. Mit einem Waldflächenanteil von 8,3 Prozent gehört er zu den waldärmsten Regionen Deutschlands.

Mehr Wald … für Kinder und Kindeskinder

Fruchtbare Böden ermöglichen im Rhein-Kreis Neuss seit jeher eine intensive Landwirtschaft, die wenig Platz für Wald lässt. Hinzu kommt die dichte Besiedelung. Andererseits sind Waldgebiete für den Wasserkreislauf und die Fruchtbarkeit umliegender Flächen wichtig. Ihnen und auch Stadtbäumen in Parks oder am Straßenrand kommt als Luftverbesserern und Lebensraum für Tiere große Bedeutung zu.

1988 beschloss der Rhein-Kreis darum ein Waldvermehrungsprogramm und betreibt seitdem in Abstimmung mit der Landwirtschaft die naturnahe Aufforstung geeigneter Flächen.Bis zum Jahr 2100 soll der Waldanteil im Rhein-Kreis Neuss auf 12 Prozent steigen.

Bäume zu pflanzen und zu pflegen stärkt das Verantwortungsgefühl und die Verbundenheit mit der Natur und gleichgesinnten Menschen und ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz. Ein schönes Beispiel gab es im Februar mit der Pflanzaktion im Waldgebiet in der Neukircher Heide. Der Kreis hatte die Flächen in Neukirchen erworben, weil diese aufgrund ihrer Lage und der Bodenqualität landwirtschaftlich kaum genutzt werden können. Kinder der Jakobus-Grundschule Neukirchen und der Grundschule Neuss-Allerheiligen halfen kräftig mit, Stileichen, Hainbuchen, Winterlinden und Sträucher in die Erde zu bringen.

Ein Herz für Bäume …

Die Aktion unter dem Motto „Ein Herz für Bäume“ wurde bereits zum neunten Mal von der Fielmann AG Hamburg unterstützt. Das Unternehmen sieht Naturschutz als eine Investition in die Zukunft. Es pflanzt für jeden Mitarbeiter jedes Jahr einen Baum. Auf dieser Weise sind schon über 1,5 Millionen Bäume und Sträucher zusammengekommen.

Im Jahr 2004 rief der Rhein-Kreis Neuss die Aktion „Ein Herz für Bäume“ ins Leben, die den Kreis mit Unterstützung von Bürgern und Unternehmen langfristig waldreicher machen soll. Beteiligen kann sich jeder mit einer Spende ab zehn Euro. Das Geld fließt zu 100 Prozent in die Pflanzung neuer Bäume. Jeder Teilnehmer erhält auf Wunsch eine Urkunde.

… auch in der Stadt

Das größte zusammenhängende Waldgebiet im Kreis ist der Mühlenbusch mit ca. 200 Hektar, davon rund 60 Hektar auf Neusser Stadtgebiet.

Jeder Baum, ob im Stadtwald, Nordpark, Stadtgarten, Reuschenberger Wald oder mitten in der Stadt, ist ein Beitrag zum Klimaschutz, zur Erholung und zur Lebensqualität. Das äußerten auch die Bürgerinnen und Bürger, die sich kürzlich für mehr als 25 Nachplanzungen im Jostensbusch aussprachen, nachdem dort 41 Bäume gefällt worden waren.

Die Spuren von Sturm Ela 2014 konnten noch nicht ausgeglichen werden. Außerdem trugen Parasitenbefall, ungünstige Witterung und Rückschnitte für Baumaßnahmen in den letzten vier Jahren dazu bei, dass in Neuss 848 neu gepflanzten Bäumen 2.874 Fällungen gegenüberstehen. Das Baumdefizit in der Stadt soll nun entschlossen angegangen werden. Bis Anfang 2020 sollen über 400 neue Bäume gepflanzt werden.

Bürgerinnen und Bürger können mithelfen.

Sollte der Sommer so trocken werden wie in 2018, können Anwohner mit dem Bewässern von Straßenbäumen und jungen Bäumen helfen. Wer für das Pflanzen von Bäumen spenden möchte, wendet sich an: