Ein kleiner Streifzug durch die öffentlichen Kantinen

13. November 2018 | Von | Kategorie: Aktuelles, Neusser Leben

Es gibt Mittagesser und Nicht-Mittagesser, also Menschen, die mittags eine ausgiebige, in der Regel warme Mahlzeit brauchen und die, denen ein kleiner Snack (oder gar nichts) reicht. Wer nicht zu Hause isst, hat in der Stadt viele Möglichkeiten, seinen Hunger zu stillen. Sitzend, stehend oder gehend, warm oder kalt, üppig oder überschaubar. Für jeden Geschmack ist was dabei. Und für jeden Geldbeutel auch. Hier bieten die städtischen Kantinen ein ziemlich gutes Preis-Leistungsverhältnis.

Auf der Suche nach einem Mittagessen hat man in der Stadt die Qual der Wahl. Keiner, der nicht will, muss hungrig wieder zurück an seinen Arbeitsplatz oder nach Hause gehen. Unterschiede bestehen hauptsächlich im Preis, der Größe und der Ausgewogenheit der angebotenen Mahlzeiten. Für die, für die Geld keine Rolle spielt, bieten die Mittagskarten der städtischen Restaurants, Cafes und Bistros eine reichhaltige Auswahl. In der Regel kommt man hier zwischen 8 und 12 Euro satt wieder raus. Für Leute mit etwas schmaleren Budget bieten zahlreiche Imbissbuden, Bäckereien oder namhafte Fast-Food Ketten eine günstigere und begrenzte (aber oft auch ungesundere, weil fettige und äußerst kalorienhaltige) Alternative. Ist die Kombination von günstig und gesund bei der Suche nach einem mittäglichen Essplatz nahezu unmöglich? Nicht, wenn man sich dafür entscheidet, sein eigener Koch zu sein und vorher selbst zubereitetes Essen mit an seinen Arbeitsplatz bringt. Oder im Supermarkt einen fertigen Salat oder anderes Food-to-go erwirbt. Nachteil der beiden Varianten ist, dass man bei schlechtem Wetter auf seinen Arbeits- als Essplatz angewiesen ist.

Günstig und gut?

Eine dritte Alternative sind öffentliche Kantinen. Hier wird man in der Regel für unter 5 Euro satt. So bietet beispielsweise die Kantine des Rathauses täglich vier verschiedene Gerichte an, zwischen denen man wählen kann, keines teurer als 4,50 Euro und eins ist immer vegetarisch. Klassiker wie Gyros, Schnitzel, Bratwurst, Rührei und Gulasch gibt es in regelmäßig wechselndem Turnus, aber auch exotisches wie Seehecht im Knuspermantel, Mini-Haxe mit Bratenjus oder Blaubeerpfannkuchen mit Vanillesauce stehen ab und an auf der wöchentlich wechselnden Speisekarte.
Die Portionen sind großzügig, der Fettgehalt vieler Gerichte auch. Wer’s gesünder mag (und günstiger), bedient sich am Salatbuffet oder wählt einfach nur Beilagen oder eine Suppe mit Brot. Beides für ca. 3 Euro erhältlich. Inklusive einem Essplatz in einem großen, hellen und stattlichen Saal.

Ebenfalls fußläufig von der Innenstadt gut zu erreichen, ist die Kantine des Amtsgerichts. Sie ist deutlich kleiner als die des Rathauses. Das gleiche gilt für die Essensauswahl. Man hat die Wahl zwischen einem Hauptgericht und verschiedenen Salatvariationen inklusive Brötchen. Kostenpunkt: Ebenfalls unter 5 Euro.

Etwas weiter außerhalb, dafür aber mit toller Aussicht und Auswahl, befindet sich die Kantine des Finanzamts. Wöchentlich wechselnde Speisepläne bieten für jeden Tag jeweils drei verschiedene Gerichte sowie ein vegetarisches Mahl. Auch hier finden sich viele Klassiker wie Bratwurst, Schnitzel und Co, aber auch diverse Pasta-Gerichte, Eintöpfe und spannende Kreationen à la „Broccoli-Nussecke mit Erdnusssauce an Reis“ kommen hier auf den Tisch. Auch locken ein Salatbuffet und Beilagen, die man jeweils separat ordern kann. Die Preise variieren zwischen 3 und 6 Euro. Sehr übersichtlich für ordentliche Portionen. Gleiches gilt für die Aussicht: Die Kantine befindet sich im 6. Stock.

Die Kantine der Stadtwerke dagegen liegt ebenerdig, bietet aber eine Besonderheit, die im Sommer sehr reizvoll ist. Sie hat eine Terrasse, auf der man in der Sonne sitzen kann. Hier stehen drei Menüs zur Auswahl, eins davon ist vegetarisch. Plus täglich wechselnde Tagessuppen, einer kleine Salatbar und eine Auswahl verschiedener Desserts.

Ein ähnliches Preisgefüge wie bei den öffentlichen Kantinen findet man auch in den Neusser Krankenhäusern. Hier gibt es jeweils eine Cafeteria, in der Patienten, aber auch deren Besucher für überschaubare Summen satt werden können. Im Johanna Etienne Krankenhaus gibt es im Café Etienne zur Mittagszeit verschiedene Menüs, deren Komponenten man sich nach Gusto selbst zusammenstellen kann. Und im Lukaskrankenhaus befindet sich in der Eingangshalle das Café Diamant. Dort hat man die Wahl zwischen belegten Brötchen und Baguettes, unterschiedlichen Kuchen und Torten, kleinen warmen und kalten Snacks und einer appetitlichen Salatbar, an der man sich frei nach Geschmack bedient.

Monika Nowotny