Wenn der Kopf brummt

12. November 2018 | Von | Kategorie: Aktuelles, Neusser Leben

Fast jeder hat das Gefühl, dass es im Kopf hämmert, pocht und brummt, schon einmal oder auch häufiger erlebt. Hier geben wir einen kleinen Überblick über verschiedene Arten von Kopfschmerzen und ein paar Tipps, sie zu lindern und ihnen vorzubeugen.

Um Kopfschmerzen lindern und behandeln zu können, ist es wichtig, ihre Ursache zu kennen. Eine wichtige Unterscheidung ist die in primäre und sekundäre Kopfschmerzen. Bei primären Kopfschmerzen liegt keine andere Krankheit vor. Der Kopfschmerz selbst ist das Problem. Sekundäre Kopfschmerzen weisen auf andere Erkrankungen hin. Wenn jemand im bisherigen Leben nie oder selten Kopfschmerzen gehabt hat, und dann häufige und/oder heftige Kopfschmerzen bekommt, können diese Begleiterscheinungen von Bluthochdruck, Zahnproblemen, einer nicht richtig angepassten Brille oder anderer Krankheiten sein. Von solchen sekundären Kopfschmerzen können Menschen im fortschreitenden Lebensalter häufiger betroffen sein, während sie seltener Spannungskopfschmerzen oder Migräne haben.

Spannungskopfschmerzen

Sie sind am verbreitetsten. Sie drücken und ziehen im gesamten Kopf, sind oft bis in den Nacken spürbar. Der Kopf ist so verspannt wie die Muskeln oder die Psyche.

Migräne

Typischerweise kommt die Migräne, wenn der Stress vorbei ist, als so genannte Wochenend- oder Feierabendmigräne. Sie zeigt sich auch als Reaktion auf Wetterwechsel. Die Schmerzen sind meist einseitig, pulsierend, pochend und heftig. Begleiterscheinungen wie Übelkeit und Lichtempfindlichkeit zwingen zum Rückzug.

Clusterkopfschmerzen

Clusterkopfschmerzen treten gehäuft über Wochen, bis zu achtmal täglich auf, auch in der Nacht. Die einzelnen Kopfschmerzattacken dauern bis zu drei Stunden. Daher die Bezeichnung „Cluster“ = Haufen. Typischerweise sind die extremen Schmerzen hinter einem Auge und im Stirn- und Schläfenbereich. Hinzu kommt oft Bewegungsunruhe. Weitere Symptome können das Tränen oder die Rötung des Auges auf der Schmerzseite sein.

Kopfschmerzen bei Kindern und Jugendlichen

Kinder im Schulalter und Jugendliche sind zunehmend von Kopfschmerzen betroffen – Mädchen etwas häufiger als Jungen. Die Pubertät mit ihrer hormonellen Umstellung kann ebenso Ursache sein wie Reizüberflutung. Stunden am Computer oder Smartphone, zu wenig Bewegung, Fast Food, Energy Drinks mit ungesunden Zusatzstoffen … all das kann in jedem Alter Kopfschmerzen fördern … und bei Heranwachsenden umso mehr. Es ist wichtig, die Kopfschmerzen frühzeitig – gegebenenfalls mit ärztlicher Hilfe – in den Griff zu bekommen, ehe sie sich verselbständigen. Denn etwa ein Drittel der Menschen, die bereits im Kindes- und Jugendalter häufig Kopfschmerzen hatten, haben sie auch als Erwachsene.

Das Kopfschmerztagebuch

Um Kopfschmerzen kontrollieren und ausschalten zu können, muss man sie genau kennen. Darum ist es für Menschen, die häufig durch Kopfschmerzen außer Gefecht gesetzt sind, sinnvoll, ein Kopfschmerztagebuch zu führen. Seit wann treten die Kopfschmerzen auf? Wie oft? Zu welchen Tageszeiten? Wie lange dauern sie? Wie stark sind sie? Wo sind sie – rechts, links, vorn, hinten, Druck in Auge, Stirn? Mit diesen Hinweisen können Betroffene lernen, Auslöser von Kopfschmerzen, ob Verhaltensweisen, Nahrungsmittel oder Getränke, zu erkennen und auszuschalten. Der zu Rat gezogene Arzt bekommt dadurch wichtige Hinweise.

Den Kopfschmerzen Paroli bieten: Tipps

Eine Kopfschmerztablette kann bei gelegentlichen Kopfschmerzen Linderung bringen. Sie sollte aber nicht zur Gewohnheit werden. Oft fordert der Körper mit Kopfschmerzen Aufmerksamkeit, die wir ihm und damit uns selbst geben sollten. Bewegung und frische Luft helfen ohne Nebenwirkungen. Bei Migräne ist erstmal Ruhe angesagt. Vorbeugend immer darauf achten, dass man genug trinkt und sich ausgewogen ernährt: nicht zu fett, nicht zu süß, nicht in Hektik essen.
Entspannung kann gar nicht genug betont werden: autogenes Training, progressive Muskelentspannung, Yoga, Atemübungen, das Dehnen von Nacken und Rücken, die sanfte Massage von Schläfen- und Nackenbereich, ein entspannendes Bad, ein stiller Rückzugsort in der Natur …. die Möglichkeiten, dem Gewitter im Kopf zu entgehen, sind vielfältig. Aber: Wenn nichts hilft, unbedingt zum Arzt.

Weitere Informationen:
Viel Information und wertvolle Tipps gibt es auf der Website der Deutschen Migräne und Kopfschmerz-Gesellschaft: http://www.dmkg.de

Claudia Pilatus