Eine Entdeckung bei den ZeughausKonzerten

6. März 2018 | Von | Kategorie: Aktuelles, Neusser Kultur

Statt Till Fellner wird der französische Pianist Jean-Paul Gasparian bei den Zeughauskonzerten zu hören sein.
Als Bruno Walter im Jahre 1942 aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig die Leitung eines Rundfunk-Konzertes absagen mußte, sprang für ihn im letzten Augenblick ein gewisser Leonard Bernstein ein. In Riga rettete ein junger Trompeter namens Andris Nelsson einen Opernabend. Und beim kommenden ZeughausKonzert am Mittwoch, den 7. März, kommt für den österreichischen Pianisten Till Fellner, der wegen akuter Probleme mit der Handwurzel derzeit sämtliche Recitals absagen mußte, der junge französische Kollege Jean-Paul Gasparian, der freilich in seiner kurzen, steilen Karriere schon so manchen Konzert- und Wettbewerbstriumph hat erringen können.

Jean-Paul Gasparian wurde 2010 Preisträger der Akademie Salzburg, siegte beim Europäischen Klavierwettbewerb Bremen 2014 und wurde 2015 mit dem Klavierpreis der Cziffra Foundation bedacht, als er sich auch bei dem Wettbewerb José Iturbi hervortat und ins Halbfinale des Geza Anda-Wettbewerbs kam. 2013 gehörte er zu den Preisträgern der Internationalen Wettbewerbe von Lyon und Hastings, wurde 2014 für die Verbier Academy ausgewählt und 2016 mit dem Preis der Rheingold-Stiftung ausgezeichnet. Angesichts dieser Erfolge wird man sich die Liste seiner internationalen Auftritte auch ohne viel Fantasie vorstellen können.

Jean-Paul Gasparian wurde 1995 in Paris geboren und begann als 14-Jähriger sein Studium am Pariser Conservatoire – eine Tatsache, die kaum überraschen dürfte, denn sein Vater ist Komponist, seine Mutter eine erfolgreiche Absolventin der berühmten Moskauer Gnessin-Schule. Inzwischen studiert Gasparian am Royal College of Music in London, wo er derzeit an seinem Künstlerdiplom arbeitet. Eine erste Live-Aufnahme erschien im vergangenen Jahr zusammen mit Aldo Ciccolinis letztem Rezital (Live in Nohant 2015). Eine erste Produktion mit Solowerken von Sergej Rachmaninoff, Alexander Skrjabin und Sergej Prokofieff hat Évidence Classics vor wenigen Wochen herausgebracht.
„Vor einem solchen Musiker kann man sich nur verbeugen …“, meinte das französische Magazin Pianiste über seinen Klavierabend bei den Lisztomanias. Am 7. März wird sich das Publikum im Neusser Zeughaus vom Wahrheitsgehalt dieser Aussage überzeugen können.

Der inzwischen 22-jährige Jean-Paul Gasparian präsentiert ein breit gefächertes, kontrastreich abgestimmtes Konzert, das alle Facetten des klassisch-romantischen und nach-impressionistischen Klavierspiels an sechs berühmten Werken bietet: Den Valses nobles et sentimentales, Maurice Ravels Hommage an Franz Schubert und den Wiener Walzer, folgen die Klaviersonate Nr. 18 D-dur KV 576 von Wolfgang Amadeus Mozart und die dritte Ballade in As-dur op. 47 von Frédéric Chopin. Nach der Pause beginnt Gasparian mit Mozarts a-moll-Sonate KV 310, einer musikalischen Bewältigung des verunglückten Paris-Aufenthaltes, worauf die Balladen Nr. 2 F-dur op. 38 und Nr. 1 g-moll op. 23 von Chopin den Abend zu seinem offiziellen Ende bringen. Was danach kommt, liegt nicht nur in den Händen des Gastes, sondern auch in denen der Besucher.

Mittwoch, 7. März, 20 Uhr, im Zeughaus Neuss. Die Eintrittskarten für diesen Abend behalten ihre Gültigkeit.
Einzelkarten können an den bekannten Vorverkaufsstellen, über die Karten-Hotline unter 02131-5269 9999 oder über das Internet unter http://www.zeughauskonzerte.de bestellt werden.
Weitere Informationen: http://www.zeughauskonzerte.de