Die beste Schule finden

6. Februar 2018 | Von | Kategorie: Aktuelles, Familie

Am Ende der Grundschulzeit werden die Weichen für die weitere Schullaufbahn gestellt. Die Frage, welche Schule die beste für das eigene Kind ist, ist nicht leicht beantwortet, denn es gibt viele Faktoren zu berücksichtigen und die Informationen sind sehr breit gestreut.

In Neuss werden jedes Jahr rund 1500 Viertklässler aus den 25 Grundschulen der Stadt ihre Schulen im Sommer verlassen und eine neue Schule besuchen. Diese befindet sich in aller Regel nicht in Wohnortnähe, sodass der Schulweg länger wird. Die Entfernung zur Schule sollte bei der Wahl der weiterführenden Schule jedoch ein untergeordnetes Kriterium darstellen, denn entscheidend ist, dass sich das Kind auf seiner neuen Schule wohl fühlt und nicht überfordert wird.
Das meint auch die Beigeordnete für Schule, Bildung und Kultur, Dr. Christiane Zangs, die als Schuldezernentin der Stadt in engem Kontakt zu den Neusser Schulen steht und jedes Jahr das Thema Schulwahl auf dem Kalender stehen hat.
„Wir haben in unserer Stadt ein sehr breit angelegtes Angebot an weiterführenden Schulen, bei dem alle Schulformen vertreten sind, sodass wir für jedes Kind einen passenden Platz anbieten können. Die Wahl der Schulform ist den Eltern frei gestellt, sie entscheiden allein und in voller Verantwortung. Eltern sollten ihre Kinder in die Schulwahl einbeziehen und darauf achten, dass sie die beste Schule für ihr Kind wählen. Die Schulempfehlung der Grundschule ist eine Orientierungshilfe, die die Wahl der Schulform erleichtern soll.“

Individuelle Eigenschaften des Kindes beachten

Das individuelle Lerntempo und die Möglichkeit, das eigene Kind beim Lernen zuhause zu unterstützen seien wichtige Kriterien bei der Schulwahl, so Zangs: „Kinder lernen sehr unterschiedlich schnell und haben nach der vierten Klasse sehr unterschiedliche Entwicklungsstände, auf die in der passenden Schule eingegangen werden kann.“
Das Fernziel Schulabschluss sei zwar nicht unwesentlich, so die Dezernentin, die Möglichkeit, die Hochschulreife zu erlangen, bestünde jedoch auf allen weiterführenden Schulen. Auf den fünf Gymnasien und den fünf Gesamtschulen der Stadt auf direktem Weg, auf der Realschule und der Sekundarschule durch einen anschließenden Besuch der Sekundarstufe II einer anderen Schule. Neben diesen öffentlichen Schulen gibt es auch das Gymnasium Marienberg, auf dem Mädchen ihre Schullaufbahn fortsetzen können und weitere private Ersatzschulen.
So etwa die Neusser Privatschule, die seit 45 Jahren die Neusser Schullandschaft bereichert und eine Alternative zu den großen Schulen darstellt. Dort lernen die Kinder in kleiner und familiärer Atmosphäre und können den Schulwechsel stressfrei begehen. Zudem können vorhandene Defizite durch interne Förderung und betreute Hausaufgaben frühzeitig ausgeglichen werden. Durch die Rückkehr zum G9 ( Abitur nach der Klasse 13) an den Gymnasien haben die Kinder auch an den Gymnasien wieder mehr Zeit zum Lernen und stehen zeitlich mit den Gesamtschulen auf einer Stufe.
Die meisten Eltern haben in den vergangenen Wochen die Möglichkeit genutzt und eine oder mehrere Schulen beim Tag der offenen Tür besucht. So konnten erste Eindrücke gesammelt und im Idealfall bereits eine Entscheidung getroffen werden. Zudem bietet ein vom Schulamt an die Viertklässler verteiltes Infoheft auf 76 Seiten einen guten Überblick über die Neusser Schulen. Dort werden die Schwerpunkte und Unterschiede der Schulen aufgezeigt und die Wahl somit erleichtert. Wichtige Telefonnummern von relevanten Ansprechpartnern sind dort ebenfalls verzeichnet.
Die Neusser Schuldezernentin rät den Eltern, die Chance zu nutzen und ihre Fragen zu stellen, um bei der Schulwahl sicher zu sein. Besonders wichtig sei es, das eigene Kind zu beobachten und zu erfahren, wo es sich wohl fühlt, denn nur dort könne es gut und gerne lernen.

Nutzen Sie das Anmeldegespräch

Nach der Vergabe der Halbjahreszeugnisse steht der Anmeldetermin mit einem Schulleiter der Schule der Wahl auf dem Terminkalender. Dr. Zangs rät, diesen Gesprächstermin als Chance zu sehen und eine Beratung einzufordern.
Die Entscheidung, ob ein Kind auf einer Schule angenommen wird, trifft der Schulleiter allein, weshalb diese Anmeldegespräche so wichtig sind. Als erfahrener Pädagoge kann der Schulleiter nach dem persönlichen Gespräch mit den Eltern und dem Kind zuverlässig einschätzen, ob ein Kind an seine Schule passen wird und die Anforderungen erfüllen kann, ohne permanent überfordert zu sein. Mit einem Informationsschreiben des Schulamtes haben die Eltern bereits Mitte Januar einen Anmeldebogen bekommen, den sie zu diesem Gesprächstermin mitbringen sollen. Wichtig ist, dass sie wissen, dass sie für jedes Kind nur einen einzigen Anmeldeschein bekommen und dort alle von ihnen gewünschten Schulen angeben sollen. Geben sie nur die Schule ihrer ersten Wahl an, können sie, falls sie nicht angenommen werden, an eine beliebige Schule verwiesen werden.

Stefan Bünting