nachtgruen2.0 – Im Rahmen der Kulturnacht erfährt der Botanische Garten eine Wandlung zum sinnlichen Ruheort

13. September 2017 | Von | Kategorie: Aktuelles, Neusser Kultur

Sinnliche Veranstaltungen gibt es in Neuss nicht viele. Oft sind Veranstaltungen laut oder auch sehr volkstümlich-feierlich. Kunst, Ruhe und musikalisch geistreiche Entspannung war bisher nur außerhalb der Stadt auf der Museumsinsel zu finden.

Die hat Abends allerdings zu. Einen Ort mit Kunst, Musik zum Verweilen, Betrachten, für geistreiche Getränke und neue Perspektiven gab es bisher schwerlich.

Ein Kleinod wie der botanische Garten bietet hier temporär, zur Kulturnacht, eine Ausnahme. Ursprung dieser Idee war eine Vernissage am Vorabend zum Tag des Botanischen Gartens 2016. Schnell stellte sich heraus, dass diese Idee Potential zu einer eigenen Veranstaltung hat. Ein kleines Team trug sorgsam die Bestandteile für Nachtgruen 2.0 zusammen.

Damit die Veranstaltung jedoch nicht den ruhenden Pol verliert, mussten einige Rahmenbedingungen sichergestellt werden. Es soll keine grelle Jahrmarktveranstaltung werden mit zu vielen Leuten. Der Blick für die erstrahlte Kunst darf nicht von Hinweisschildern oder zu vielen Menschen verstellt werden. Leise Töne klassisch-jazziger Rhythmen müssen immer noch hörbar und erfahrbar sein. Die Kunst muss in ihrem Charakter zur Veranstaltung passen und die Menschen entschleunigen. Zu diesem Zweck werden sogar unterhalb einiger Kunstwerke Hängematten installiert oder Liegestühle sowie Sitzkissen bereit gestellt. 

Unter diesen Gesichtspunkten dürfen wir uns auf Skulpturen junger unbekannter Künstler freuen, wie Louise Haeffs und Peter Müller. Aber auch auf bewährte Protagonisten wie Anatol und Jürgen Gromoll.

Musikalisch wird das Oval am kleinen Teich mit Harfe (Susanne Lüppertz) und das DJ-Kombinat (Alexander Wilke und Lukas Leusch) die meditativ kommunikative Stimmung tragen. Wer nach kulturell informativen Inhalten ungezwungen seine Seele baumeln lassen möchte ist hier sicher gut aufgehoben.

Fehlt nur noch eine laue Sommernacht, damit die längste Veranstaltung der Kulturnacht (Schluss gegen 2 Uhr morgens) einen harmonischen Ausklang findet.