Fasten mal anders – das Autofasten

5. April 2017 | Von | Kategorie: Aktuelles, Titelthema

Fasten vor Ostern entspringt bei gläubigen Menschen einer religiösen Motivation. Autofasten beinhaltet zudem eine ökologische Komponente. Die Fortbewegung mit dem Auto ist vielen genauso selbstverständlich, wie der Genuss von süßen Speisen. Und wir können oft ebenso darauf verzichten.

 

Es ist oft eine Frage der Gewohnheit und der Bequemlichkeit. Insofern erfordert es eine gewisse „Opferbereitschaft“, die Karre mal stehen zu lassen. Der Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln ist eben anders. Es gibt immer Gründe, die dagegen sprechen: das Wetter, die Zeit, das Image… Doch die Vorteile sind ebenso zahlreich: alternative Fortbewegungsmittel schonen das Milieu, fördern die Gesundheit (durch Bewegung) und ersparen zudem die nervtötende Zeitverschwendung durch Stehen im Stau. Gerade für Kinder ist der Schulweg mit dem Fahrrad ein wichtiger Beitrag zu einer gesunden motorischen Entwicklung. Leider wird häufig das „Elterntaxi“ als der einfachere Weg gesehen – mit weitreichenden negativen Folgen.

Die Aktion Autofasten Neuss zielt darauf hin, in der Zeit vom 1. März bis zum 15. April 2017 gemeinsam mindestens 40.000 Kilometer autofrei zurückzulegen, genug um einmal die Welt zu umrunden. Hierdurch sollen mehr NeusserInnen davon überzeugt werden, dass Fortbewegung auch mit „weniger Auto“ geht. Für unser aller Wohl. Und am besten auch außerhalb der Fastenzeit!

Die Aktion gibt es bereits seit einigen Jahren, dieses Jahr findet sie erstmalig auch in Neuss statt. Initiatoren sind die neuss agenda 21 und die Neusser-Eine-Welt-Initiative, mit finanzieller Unterstützung durch Partner aus Kirche und Wirtschaft. Schirmherr ist Bürgermeister Reiner Breuer.

Sie möchten an der Aktion teilnehmen? Prima! Hier finden Sie weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung:
www.autofasten-neuss.de

Transport mal anders – das Lastenrad als Transportmittel und „Familienkutsche“

Was in Holland im Bereich des innerstädtischen Transportes ganz normal ist, stößt auch bei uns auf wachsendes Interesse; das sogenannte „Bakfiets“ als milieufreundliches Transportmittel.

Für die Auslieferung von Waren aber auch zur Beförderung von Kindern bietet das „Bakfiets“ eine energiesparende Alternative zum Auto. In unseren Straßen ist es noch recht selten zu sehen. Da die originellen Gefährte ca. 2.000 Euro kosten, lohnt sich der Kauf erst bei einer intensiven Nutzung. Ein gutes Beispiel ist der Lammertzhof in Büttgen. Seit 2015 erhalten rund 100 Kunden in der näheren Umgebung ihre Gemüsekisten per Rad. Da bei den großen Mengen ein „normales“ Lastenrad überfordert wäre, kommt hierfür eine „Radkutsche“ zum Einsatz, ein dreirädriges Pedelec mit starker Anfahrhilfe. Die normalen „Bakfietsen“ werden gerne für kleine Lieferungen und von Familien mit mehreren Kindern genutzt. Auch der ADFC-Neuss erwägt die Anschaffung eines Lastenrades, das Neusser BürgerInnen kostenfrei für private Zwecke zur Verfügung stehen soll. Laut ADFC-Sprecher Herr Adamski wird derzeit nach Wegen zur Finanzierung dieser Idee gesucht. Es besteht also die Hoffnung, dass auch in Neuss zunehmend Muskelkraft statt Motorpower zum Einsatz kommt. Wir alle können dazu beitragen.