Neusser Bürger hegen und pflegen öffentliches Grün: Der Grünstreifen vor der Haustür

19. Oktober 2016 | Von | Kategorie: Neusser Leben

Der Einsatz von tatkräftigen Bürger/innen macht so manchen Grünstreifen zu einer wirklichen Verschönerung für das Stadtbild. Und es werden noch viele helfende Hände gebraucht.

Übernähmen viele Neusser Bürger nicht die Mitverantwortung für Grünstreifen, Grünanlagen, Baumscheiben, wäre das Erscheinungsbild der Stadt vielerorts wenig attraktiv. Das sagte sich auch Eckard Höft, ein Anwohner des Parks Alter Schulhof an der Rheinuferstraße in Grimlinghausen und organisierte im Juni mit Unterstützung des Stadtverordneten Dr. Johannes Schmitz eine Säuberungsaktion. Zahlreiche Anwohner folgten dem Aufruf zur Pflege der Parkanlage, jäteten Unkraut, ergänzten die Bepflanzung der Beete, reinigten die Bänke und schnitten die Sträucher.
Das gepflegte Grün vor der Haustür wird oftmals erst dadurch möglich, dass sich die Bürger nicht nur auf ihre Pflicht beschränken. Seit 2005 ist laut Straßenverordnung der Stadt Neuss jeder Bürger dazu verpflichtet, den öffentlich genutzten Raum vor seinem Grundstück auf eigene Verantwortung sauber zu halten und das sogenannte Straßenbegleitgrün, wie Randbegrünung und Straßenmittelinseln, von Müll oder Laub zu säubern.
Wer freiwillig mehr tun will, kann Reinigungsaktionen mit Freunden, Bekannten oder Vereinen durchführen, für die die AWL (Abfall- und Wertstofflogistik) auch Handschuhe und Müllsäcke bereitstellt, oder eine Patenschaften für einen Grünstreifen übernehmen.

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Paten für die Insel
Beispielsweise verlieh die Stadt Neuss im Jahr 2011 dem Sozialdienst katholischer Männer die Patenschaft über die Pflege und Sauberkeit der Grünanlage im Bereich der Verkehrsinseln am Haus Derikum in Norf-Derikum. Die Kreisverkehre und die Straßeninseln Am Sandhof und Am Goldberg/Schellbergstraße haben ihre Paten ebenso sowie das Straßenbegleitgrün An der Norf oder an der Ecke Ruhrstraße/Isarstraße.
Seit vielen Jahren pflegen die Bürger der Wendersstraße ihr Straßengrün. Auch in der Erprather Straße, Rosenstraße, Burgstraße, Blankenheimer Straße, Johann-Bugenhagen-Straße, Fanziskusstraße, Martin-Buber-Straße, Josef-Plum-Straße, Am Römerweg, Am Zeechenplätzchen, Am Wannloch, sind die Menschen für ihre Baumscheiben im Einsatz.
Viele Bürger kümmern sich ohne besondere Vereinbarung um das Grün vor der eigenen Haustür, und die Rasenfläche in Höhe des Nixhofes wird von einem Ehrenamtler gemäht. Einige städtische Vorgärten werden aufgrund ihrer Lage mit direktem Bezug zum Haus von den dortigen Anwohnern wie ihr Eigentum betreut, wie in der Ulmenallee, der Birkenstraße oder am Berghäuschensweg.

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Sich miteinander kümmern
Selbstverständlich kann und muss noch mehr getan werden. Waltraud Beyen, Stadtverordnete für Norf-Derikum, kritisiert, dass einige Grünanlagen und Spielplätze einen hohen Grad an Verwahrlosung erreicht haben, weil der städtische Einsatz zu selten erfolgt oder ein Wirrwarr über die öffentlichen Zuständigkeiten besteht. So entstehe ein Zustand, der schließlich dazu führe, dass sich Grün- und Spielplatz-Paten allein gelassen fühlen und die Freude am ehrenamtlichen Engagement schwinde.
Die Freude zu erhalten, ist wichtig, denn gerade mal für 25 städtische Spielplätze bestehen derzeit Patenschaften; siebenmal mehr sollten es sein.
Wer eine Grünstreifen-Patenschaft übernehmen will, findet auf der Website der Stadt Neuss unter Stichwort „Dekoration: Patenschaften“ den Ansprechpartner oder wendet sich an den Stadtverordneten für seinen Stadtteil.
Lohnend und sinnvoll ist das Engagement allemal.