Walter Pesch ist der neue Regimentsoberst

26. August 2016 | Von | Kategorie: Neusser Leben, Schützenfeste

Nach 15 Jahren legte der Oberst des Neusser Schützenregiments Heiner Sandmann im vergangenen November sein Amt nieder, um diese wichtige Schlüsselposition im Neusser Schützenwesen in jüngere Hände zu legen. Mit dem 51-jährigen Walter Pesch haben die Schützen einen jüngeren und würdigen Nachfolger gefunden. Nachdem sich die Korpsführer, das Komitee und Pesch einig waren, wurde er Anfang August durch Wahl von den Neusser Schützen als neuer Regimentsoberst bestätigt.

Die Nominierung kam für Walter Pesch völlig überraschend, denn er hatte sich nicht um den Posten beworben. „Als mich Dr. Sandmann anrief, war ich zuerst sehr erstaunt und überrascht“, erinnert er sich.
Nachdem er sein Amt als Vorsitzender der Neusser Grenadiere 2003 abgab und sich als Hauptgefreiter in die Reihen der normalen Schützen wieder einreihte, hatte er eigentlich nicht die Absicht, noch einmal eine führende Rolle im Neusser Schützenfest zu übernehmen.
Das Amt als Regimentsoberst übernahm er aber mit großer Achtung vor der Aufgabe. „Ich möchte der Gemeinschaft etwas zurückgeben“, erklärt der Familienmensch Pesch.
Seine Familie mit Ehefrau Monika und den Töchtern Ellen (23) und Emilie (17) und sein Arbeitgeber, die Volksbank Düsseldorf-Neuss geben ihm volle Rückendeckung und unterstützen seine Entscheidung.
Walter Pesch ist gut organisiert und vielseitig engagiert und hält sich als Person gern zurück. „Es geht um das Amt und nicht um die Person, die es ausfüllt“, meint er.
Bereits seit November bereitet sich Walter Pesch auf sein neues Amt vor, führte viele Gespräche mit Vertretern der Corps, der Verwaltung und dem Komitee. Besonders Heiner Sandmann stand ihm bei der Amtseinführung mit Rat und Tat zur Seite.
„Ich lerne viel von erfahrenen Schützen, die mir oft neue Facetten des Schützenwesens zeigen“, erklärt er. Viel lernen muss er eigentlich nicht, denn er wuchs im Mehrgenerationenhaus einer Schützenfamilie auf: Sein Großvater war Mitbegründer des Grenadierzugs „Frei Novaesium 1926“, in dem auch sein Vater aktiv ist. Selbst trat er 1981 in seinen Zug „Mer donnt möt ut Frack“ ein.
Er betrachte sich in seinem neuen Amt als „trockenen Schwamm“, der alle Ideen und Anregungen aufsaugt, um die Aufgabe gut zu bewältigen.
„Ich sehe das Fest jetzt nicht mehr als Grenadier, sondern durch eine Brille mit elf Facetten“.
Die vielen kleinen und großen Details des großen Neusser Schützenfestes hat er auf dem Schirm. Jedes ist ihm wichtig.
Deshalb nimmt er auch seit November mehrmals in der Woche Reitunterricht. „ Ich verbringe als Oberst viel Zeit auf dem Rücken meines Pferdes und trage die Verantwortung für mein Pferd und alle am Fest Beteiligten. Da ist es doch klar, dass ich sicher im Sattel sitzen muss!“
Allmählich ist Walter Pesch in seinem Amt angekommen, das Fest rückt näher und er hat sich umfassend kundig gemacht und wird wahrgenommen. „Man ist plötzlich nie mehr wirklich privat“, berichtet er.
Die Anteilnahme der Bürger und Schützen sind für ihn eine Bestätigung seiner Entscheidung, an die Spitze des Neusser Schützenregiments zu treten.
„Die Aufgabe kostet viel Zeit, aber man bekommt auch viel zurück!“
Große Veränderungsvorschläge bringt er nicht mit, er möchte das Neusser Bürger-Schützenfest „in der Tradition modern“ gestalten:
„Das Neusser Schützenwesen ist ein Mysterium, das erhalten werden muss. Es erreicht eine große Bevölkerungschicht und ist für alle Menschen offen.“
Als 17. Obrist des Neusser Regiments würde ihm eine Entscheidung, die nur der Regimentsoberst treffen muss, besonders schwer fallen: Einen Umzug wegen schlechten Wetters absagen.
Alle anderen Aufgaben will der Freund klarer Worte gut vorbereitet angehen und bewältigen und das ohne Standesdünkel und Machtbestreben. „Mir ist wichtig, dass ich „Ich“ bleibe und weiterhin als einer der Schützen wahrgenommen werde.“