Biwak: Der Schützentreff neben dem Museum

27. August 2014 | Von | Kategorie: Neusser Leben

Die Neusser Schützen sind unbestritten gesellige Männer. Sie sind traditionsbewusst und in Corps und Zügen organisiert, treffen sich regelmäßig und feiern gemeinsam das größte Schützenfest am Rhein. Einige von ihnen organisieren aber auch zusätzliche Zusammenkünfte, bei denen sie Kontakte pflegen und knüpfen.

So etwa Reinhold Gauder aus dem Grenadierzug „Fahnenzug 1920“, der in diesem Jahr bereits zum 12. Mal ein Schützenbiwak von beachtlicher Größe organisierte. Dabei wird er unterstützt durch die Mitarbeiter seines im Hafen ansässigen Speditions- und Logistikunternehmens. „Wir fanden es schade, dass wir beim Schützenfest so wenig Kontakt zu anderen Schützen haben, da ist einfach immer zu wenig Zeit, um ins Gespräch zu kommen“, erklärt Reinhold Gauder, der die Organisation des Biwak in seinen Händen hält. Was vor 12 Jahren mit zwei Zügen begann ist seit acht Jahren schon selbst zur Tradition geworden und die Teilnehmerzahl musste bereits auf rund 400 begrenzt werden. „Wir wollen ja kein neues Schützenfest neben dem Neusser Schützenfest veranstalten, sondern in gemütlicher Runde miteinander ins Gespräch kommen“, meint Daniel Schillings vom Fahnenzug 1920.
Der Platz auf der Wiese neben dem Clemens-Sels-Museum gleicht einem großen amerikanischen Barbecue, bei dem fröhliche Menschen gemeinsam essen und trinken. Ein eingespieltes Team bedient die Grills und Bier wird selbst aus Fässern gezapft.
Wer will, bringt seine Frau und Kinder mit, was auf den „normalen“ Veranstaltungen des Neusser Schützenvereins nicht möglich ist. Beim Schützenbiwak ist eben alles ein wenig lockerer und noch geselliger!
Jedes Mal, wenn in der Stadthalle der Oberst- oder Königsehrenabend stattfindet, schlagen die Schützen ihr Biwak auf und verbringen eine schöne Zeit gleich nebenan. Reinhold Gauder ist der Stadt dankbar, dass die Verwaltung dafür sorgte, dass der Stadtpark nach dem Pfingststurm wieder aufgeräumt und sicher ist.
Wer das Grillen im Rosengarten wirklich erfunden hat, ist nicht genau nachzuvollziehen, denn in der Nachbarschaft der Stadthalle haben viele Züge ihr Lager mit Grill und Bier aufgeschlagen, einige machen dies bereits seit über 20 Jahren, wie der Hubertuszug Diana etwa. Der Fahnenzug 1920 hat ein Biwak als erster im großen Stil geschaffen. Sie feiern auch am Schützenfestmontag parallel zum Festzelt, bei der „Greni and Friends“ Schützenparty in der Wetthalle, die ebenfalls von ihnen initiiert wurde. „Das ist eine wunderbare Party für alle, die nicht jeden Abend im Zelt feiern möchten, sondern ausgelassen Party machen wollen“, meint Gauder.