Was hinter einer musealen Präsentation steckt, welche Forschungsarbeit und wie viel Aufbereitung, das wird oft verkannt. Viele Städte haben ein Museum und doch wird die Bedeutung für die Stadt und die Bürger nicht wahrgenommen. Dabei haben viele, auch kleinere Museen in NRW kostbare Sammlungen und einzigartige Profile. Die Wertschätzung in der Öffentlichkeit könnte dafür deutlich größer sein. Das soll sich ändern, zumindest wenn es nach der Kunststiftung NRW geht. Sie hat das Projekt 25/25/25 ins Leben gerufen. Das Neusser Clemens-Sels-Museum ist eines der 25 NRW-Museen, das von der Jury auserwählt und nun mit einem Kunstprojekt gefördert wird.

Die städtischen Museen sind durch die Darbietung regionaler wie internationaler Kultur, durch viele Wechselausstellungen und wegen ihrer Forschung über historische und zeitgenössische Hintergründe künstlerischer Ausdrucksformen entscheidend für die Identitätsbildung von Städten und Regionen. Im Bewusstsein der Öffentlichkeit wird diese Leistung jedoch kaum mehr wahrgenommen oder als selbstverständlich begriffen. Gleichzeitig geraten die Museen immer mehr unter Druck, da ihre schmale finanzielle Ausstattung sie oft an die Grenze ihrer Betriebsfähigkeit bringt. Um den Bürger neu für diese kulturelle Bedeutung der Museen zu sensibilisieren und aus Anlass ihres 25-jährigen Bestehens führt die Kunststiftung NRW 25 junge, internationale Künstlerinnen und Künstler mit 25 kommunalen Museen des Landes zusammen. Ihr Auftrag ist, aus der Begegnung und inhaltlichen Auseinandersetzung mit der jeweiligen Sammlung ein neues Kunstwerk zu entwickeln, das das Profil des Museums um eine neue Komponente der Wahrnehmung erweitert und den Geist des Hauses porträtiert und widerspiegelt. Dieses neue Werk soll dann nicht nur Gegenstand einer aktuellen Museumsausstellung sein, sondern auch auf den Plakatwänden der jeweiligen Stadt publiziert werden, um die Bewohner auf „ihr“ Museum aufmerksam zu machen.

Das Clemens-Sels-Museum gehört zu den ausgewählten, geförderten Museen in NRW, die durch diese Initiative ein neues Kunstwerk geschenkt bekommen. Ein willkommener Zuspruch für das gerade in Renovierung befindliche Haus; und ein weiterer Grund, der Wiedereröffnung Anfang 2015 entgegenzusehnen.