Broom Bezzums auf „Carol Winter Tour“ – Weihnachtlicher Folk im Hamtorkrug

3. Dezember 2013 | Von | Kategorie: Neusser Kultur, Neusser Leben

005 lernten sie sich bei einer Club-Session kennen, die zwei Engländer Mark Bloomer und Andrew Cadie. Schnell war klar, dass sie musikalisch auf gleicher Wellenlänge lagen. Ein Jahr später formierten sie sich zu Broom Bezzums zusammen und heißen die Folkszene seitdem erfolgreich an. Viel Gefühl, klare Stimmen und die perfekte Beherrschung ihrer Instrumente, das zeichnet sie aus. Zusammen mit Katie Doherty ist das Duo jetzt auf Weihnachtstour. Am 12. Dezember sind sie in Neuss im Hamtorkrug zu Gast.

Zwei Musiker, die eine Menge verbindet: die britische Herkunft, die Leidenschaft für Folk und – das mag sich erst einmal seltsam anhören – die Liebe zu deutschen Frauen. Zumindest verdankt man Letzterem, dass beide als Musiker in Deutschland ansässig wurden. Und das ist sicher Anmerkung wert. Denn Broom Bezzums bringen Schwung auf die Folkbühne. Sie wandern musikalisch zwischen Tradition und Moderne, zwischen Geschichte und Zeitgeist – und das mit erfrischendem Temperament, hoher Vokal- und Instrumentenbeherrschung und gutem Experimentiergeist.

Mark Bloomer ist von Haus aus Schlagzeuger. Aufgewachsen in Birmingham, schloss er sich in jungen Jahren Bands an, die im Fahrtwasser des Brit-Pop ihr Glück versuchten. Eine von diesen Bands, bei der Mark an den Drums saß, Babylon Zoo, kam mit „Spaceman“ groß raus. Doch Mark war da schon musikalisch anderweitig unterwegs, längst auf der Suche nach traditioneller, englischer Roots-Music. Aus einigen Wochen eines geplanten Kreativurlaubs in Irland wurden schließlich vier Jahre, in denen er sich in der Folkszene von Cork in diversen Formationen als Sänger und Gitarrist einen Namen machte. Bis es ihn wieder in die Ferne zog. Lange Zeit tourte Mark als Folkmusiker durch Europa und ließ sich schließlich – um der Liebe willen – in der Pfalz nieder.

Der zweite Mann im Duo, Andrew Cadie, stammt aus einer musikalischen Familie hoch oben im Norden Englands. Dort, fast an der schottischen Grenze, kam er schon als Kind mit Folk in Berührung und trat mit seinem Vater in Pubs auf. Als seine Familie in die Midlands zog, erweiterte das zum Teenager herangereifte Musiktalent sein musikalisches Repertoire in der dort florierenden Songwriter-Szene. Mit 19 Jahren zog er auf eigene Faust als Straßenmusiker durch Europa, lebte für eine Weile in Spanien und ließ sich wegen seiner Partnerin in Deutschland nieder. Sein musikalischer Wissensdurst führte ihn dazu, von 2001 bis 2004 an der Universität von Newcastle Traditional Folk zu studieren, genauer gesagt Fiddle, Gitarre und Gesang.

 

Traditionelle Winterlieder neben eigenen, neuen Kreationen

Dritter im Bunde und ebenfalls aus England ist auf dieser Tour Katie Doherty. Seit drei Jahren arbeiten die zwei Folkvirtuosen regelmäßig mit der Singer-Songwriterin zusammen, die mit 20 Jahren von Robbie Williams Songschreiber Guy Chambers mit dem renommierten “MBF Award for Song Creation” ausgezeichnet wurde. Ihr Debütalbum “Bridges” wurde bei Park Records in Großbritannien veröffentlicht. Inzwischen ist Katie Doherty eine gefragte Komponistin und Arrangeurin für Theatermusik.

Powerful New Folk – das kennzeichnet die drei leidenschaftlichen Folkmusiker. Gerade sind sie auf Winterreise durch Deutschland, auf die sie ihre neue EP „Round The Houses“ nehmen. Keine schlechte Idee für Weihnachten in Sachen Geschenk. Genauso wie ihre CD „Winterman“, aus der sie am 12.12. spielen. Geboten wird ein variantenreicher Mix aus selbst geschriebenen und traditionellen Winter- und Weihnachtsliedern. Wilde „Wassailing Songs“, die früher von den Armen gesungen wurden, als sie Geld und Alkohol von den Wohlhabenden sammelten, mischen sich mit feinen Geigenmelodien, die ans gemütliche Verweilen am Kamin erinnern. Dazu gibt es mystische, alte Lieder, die einst an dunklen Nachmittagen zu unheimlichen Phantasien und Schauergeschichten einluden. Dazu reichen die „Broom Bezzums“ eigene Weihnachtskreationen on top.

Und vielleicht wird dann am Schluss als Zugabe ihre eindrucksvoll sensible Interpretation des Erfolgstitels „Und wenn ein Lied…“.der Söhne Mannheims zu hören sein. Ein Song, der ihre Stärke zu demonstrieren weiß, einen anspruchsvollen Weg zwischen Zeitgeist und Pop im Folk zu finden; ihren ganz speziellen Sound aus Seele und Geist, aus Tradition und Besinnlichkeit und aus Inhalt und Melodie.

(Infos auch unter www.broombezzums.com und www.uwe-kerkau-promotion.de)