8,2 Millionen Euro für U3-Ausbau in Neuss – 18 Kitas wurden komplett neu gebaut

1. August 2013 | Von | Kategorie: Aktuelles

Zur Sicherstellung des Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz für U3-Kinder ab dem 1. August 2013 hat die Stadt Neuss in den letzten fünf Jahren gemeinsam mit den in der Stadt wirkenden freien Trägern große Kraftanstrengungen unternommen. Dabei wurden nicht nur zahlreiche Kitas umgebaut und erweitert. Es entstanden auch 18 komplett neue Einrichtungen. Insgesamt flossen 8,2 Millionen Euro an Bundes- und Landesfördermittel in den U3-Ausbau in Neuss.

Von den 155.056 Einwohnern der Stadt Neuss sind 8.520 Mädchen und Jungen unter sechs Jahren (Stand 30. Juni 2013). Bereits seit 2005 gibt es für Kinder zwischen dem 3. Lebensjahr und der Einschulung einen Anspruch auf einen Kita-Platz. In Neuss ist dieser Anspruch mit 4.409 Plätzen in 79 Kindertageseinrichtungen zu über 100 Prozent erfüllt.

Am 25. September 2008 hat der Bundestag das neue Kinderförderungsgesetz verabschiedet, in dem nun auch allen Eltern von Kindern zwischen dem vollendeten ersten und dem 3. Lebensjahr ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz eingeräumt wird. Damit soll jungen Menschen ihr Wunsch nach Kindern ermöglicht werden und ein bedarfsgerechtes Angebot an Betreuungsplätzen geschaffen werden. Zur Erfüllung dieses Rechtsanspruches stehen die Kommunen in der Pflicht, die Zuständigkeit liegt beim jeweiligen Jugendamt. Stichtag für die Umsetzung ist der 1. August 2013.

In Neuss bilden 3.143 Mädchen und Jungen die sogenannten U3-Kinder. Für sie hat die Stadt – auch in Zusammenarbeit mit den freien Trägern – in den letzten Monaten erhebliche Anstrengungen unternommen, um die entsprechenden Betreuungsplätze zur Verfügung stellen zu können. Heute gibt es in Neuss 830 solcher Plätze in Kindertageseinrichtungen und 380 in Kindertagespflege, zusammen 1210 Plätze mit einer Bedarfsdeckung von 38,5 Prozent. Als Zielmarke für die Betreuungsquote hatten Bund, Länder und Kommunen 2007 auf einem gemeinsamen Krippengipfel 35 Prozent festgelegt.

Mit großen finanziellen Investitionen wurden zahlreiche neue Kita-Plätze in den bestehenden Einrichtungen geschaffen. 46 der jetzt 79 Kindertagesstätten wurden für die U3-Unterbringung ertüchtigt, und zwar durch den Umbau oder die Erweiterung der bestehenden Einrichtung. Zudem wurden seit der Verabschiedung des Gesetzes 18 komplett neue Kindertageseinrichtungen in Neuss gebaut (teilweise ersetzen sie Altbauten, bei denen ein Umbau für die U3-Unterbringung nicht mehr wirtschaftlich gewesen wäre). Bei sieben Einrichtungen erhielten die freien Träger eine Investitionskostenförderung, acht Einrichtungen entstanden in einem sogenannten Investorenmodell. Dabei wird der Bau durch eine Miete refinanziert, die von der Stadt im Zuge der zukünftigen Unterhaltung bezuschusst wird. Teilweise hat die Stadt hier auch die Ausstattung oder die Herrichtung des Außengeländes bezahlt. Allein vier Einrichtungen baute mit diesem Modell die städtische Neusser Bauverein AG. Mit drei provisorischen Einrichtungen in Modulbauweise stellte die Stadt zudem die Versorgung in der Nordstadt sicher. (siehe Tabelle im Anhang)

Neben der Unterbringung in Kindertageseinrichtungen hat der Gesetzgeber aber auch ausdrücklich und gleichwertig die Betreuung in Kindertagespflege ermöglicht. Zitat aus einer Mitteilung des Bundesfamilienministerium vom 26. Juli 2013: „Dabei spielt die Kindertagespflege als besonders flexible und familiennahe Betreuungsform eine zentrale Rolle. Ihre Attraktivität soll erhöht und die Qualifikation der Tagespflegepersonen weiterentwickelt werden.“ Die Stadt Neuss war ein Vorreiter bei der dynamischen Akquise von Tagespflegeeltern und deren qualifizierten Ausbildung. Auf diese Weise ist es gelungen, 380 Kindertagespflege-Plätze zu schaffen. Die jüngste Einrichtung, die vor wenigen Tagen eingeweiht wurde, ist eine Großtagespflege für Mitarbeiter der Verwaltung und andere Eltern direkt am Rathaus auf der Michaelstraße. 173 Personen sind in Neuss als Tagespflegepersonen registriert.