DLRG Neuss – wo können wir helfen?

11. Juli 2013 | Von | Kategorie: Neusser Leben

Zum Beispiel im Hochwasser-Gebiet! Insgesamt 20 Leute der DLRG aus dem Rheinkreis Neuss bekämpften die bedrohlichen Wasserstände in Magdeburg. Kurzfristig am frühen Morgen alarmiert, ging es mittags los. Mit dabei der Einsatzleiter der Ortsgruppe Neuss Lutz Seebert und sein siebenköpfiges Team.

Magdeburg hatte Katastrophenalarm ausgegeben, in Teilen der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt drohte mit dem extrem gestiegenen Wasserpegel die Stromversorgung zu versagen. Das betreffende Umspannwerk war zwar mit Sandsäcken gesichert, nur: würde die Barriere halten? Sicherheit war gefragt, und zwar in der Form, dass man auch nur den kleinsten Durchlass umgehend entdeckte und erneut sicherte. Manpower musste her. Die Verstärkung kam unter anderem von der Neusser DLRG mit dem Führungstrupp unter der Führung von Lutz Seebert. „Neben dem Sichern der Sandsack-Barrieren am Umspannwerk mussten wir auch noch die an einem Altenheim sichern. Deren Bewohner waren zwar glücklicherweise bereits evakuiert worden“, erinnert sich Lutz Seebert an den sechstägigen Einsatz vor Ort, „das hieß aber nicht, dass Evakuierungen nicht an anderer Stelle kurzfristig erforderlich werden konnten“, so der erfahrene DLRGler weiter.

Insgesamt 15.000 Leute im Einsatz

Untergebracht waren Seebert und seine Truppe mit rund 300 Leuten in einem riesigen Fitness-Center. Neben der DLRG waren Feuerwehren und Kräfte des THW aus ganz Deutschland dabei, insgesamt taten 15.000 Helfer das Menschenmögliche, um Magdeburg wieder trocken zu legen. In 12-Stunden-Schichten waren die Neusser im Einsatz. „Meistens mit zwei Zügen im Wechsel. Ein Zug alleine hätte das auf Dauer gar nicht alleine bewältigen können.“ Über mangelnde Arbeit konnte man sich ebenso wenig beklagen wie über mangelnde Bereitschaft freiwilliger Helfer. „Um 4 Uhr morgens kam plötzlich eine große Gruppe junger Leute auf Fahrrädern an. Die hatten sich spontan via Facebook verabredet und fragten einfach ‚Wo können wir helfen?’. Das war schon klasse.“

Nachwuchs für die DLRG

Junge hilfsbereite Jugendliche könnte die DLRG in Neuss auch gut gebrauchen. Nachwuchs ist Mangelware. Es ist nicht mehr „in“ bei den Lebensrettern aktiv zu sein. Vielen scheint die virtuelle Computerwelt interessanter zu sein. Dabei birgt ein ehrenamtliches Engagement bei der DLRG spannende Aufgaben am und auf dem Wasser. Eine Qualifikation als Rettungsschwimmer muss man ablegen und einen 1.-Hilfe-Kurs. Dann kann man schon die ersten Aufgaben übernehmen. Um später bei Katastrophen-Einsätzen dabei zu sein, sind weitere Qualifikationen notwendig. Übrigens: Auch ältere Semester, wie die Ü50-jährigen zu denen auch Lutz Seebert gehört, sind als Neumitglieder bei der DLRG willkommen. Wer fit ist, kann mitmachen. „Um zum Beispiel Patrouillen-Fahrten mit dem Boot oder Teil eines Rettungseinsatzes zu sein, um zu funken oder Transporter zu fahren, muss ich keine zwanzig sein. Aber natürlich lege ich keinen Sprint mehr hin, das müssen die Jüngeren bei Bedarf erledigen“, lacht der 55-jährige, der seit 1969 bei der DLRG ist.

Interesse – also warum nicht?

Wer auf den Geschmack gekommen ist, sich in einem lebensrettenden Team engagieren will und Spaß an Herausforderungen hat, kann sich gerne an Lutz Seebert von der DLRG Neuss unter der E-Mail leitung@stadt-neuss.dlrg.de wenden. Hier erfährt man unter anderem auch, dass man als Mitglied nur soweit zur Verfügung stehen muss, wie man es selber einrichten kann und dass ein berufliches Angestelltenverhältnis kein Hinderungsgrund sein muss: bei einem Katastropheneinsatz erhalten die Helfer nämlich eine Bescheinigung für ihre Arbeitgeber, die damit die betreffenden Arbeitsausfälle geltend machen können.