„Literarischer Sommer“ mit Katharina Thalbach – Spannende Werke an ungewöhnlichen Orten

10. Juli 2013 | Von | Kategorie: Neusser Kultur

Zum 14. Mal findet diesjährig das deutsch-niederländische Festival „Literarischer Sommer“ statt. 9 Städte sind mit am Start, darunter Neuss, Düsseldorf, Mönchengladbach und Krefeld. Wie jedes Jahr steht eine Auswahl spannender Bücher auf dem binationalen Programm und die Orte der Lesungen sind ausgefallen: Die Auftaktveranstaltung mit Alfred van Cleef findet in der Pass-Ausgabestelle des Generalkonsulats der Niederlande in Düsseldorf statt. In Krefeld liest selbiger Autor in einem für kurze Zeit rekonstruierten Mies van der Rohe-Pavillon auf dem Egelsberg. Der gebürtige Krefelder Martin Hyun, in jungen Jahren Eishockey-Nationalspieler bei den „Pinguinen“, trägt in der Gaststätte des Eisstadions vor. Frank Goosen gibt in Neuss ein „Best-off“ in intimer Atmosphäre des Theaters am Schlachthof.

Katharina Thalbach sieht man nicht nur auf der Bühne gern. Ihre Hörbücher und Lesungen sind ebenso gefragt. So darf man sich jetzt schon auf die September-Darbietung der berühmten deutschen Schauspielerin zum Abschluss des 14. Literarischen Sommers im Rheinischen Landestheater freuen, auf der sie Texte von Joachim Ringelnatz präsentiert. Kaum eine besser als sie, die seinem komödiantischen Talent nachspüren könnte.

Aber schon lange davor, lohnt sich der Besuch des Literatur-Festivals. So am 16.7., wenn Frank Goosen im Theater am Schlachthof zu Gast ist. Laut Aussagen seiner Lehrer soll er in der Schule „ein fauler Hund“ gewesen sein. Als Autor kommt er diesem Ruf keinesfalls nahe. Fünf Romane, drei Sammlungen mit humorvollen Geschichten und ein Weihnachtsbuch hat der bekennende Einwohner des Ruhrgebiets und begeisterte Fußballfan in den letzten elf Jahren veröffentlicht. Seine Bücher gehören zu den komischsten, die in Deutschland erhältlich sind. In „Liegen lernen“ hat er zwischen Petting und Pershing amüsant an die Liebe in den Achtzigern erinnert. In „So viel Zeit“ hat er bewiesen, dass Hardrock jenseits der Vierzig immer noch möglich ist. „Weil Samstag ist“ beschreibt auf spitzfindig witzige Weise die Nöte und Hochgefühle wahrer Fußballfans. Und in „Radio Heimat“ oder „Sommerfest“ feiert er mit feiner Ironie und ebenso kraftvollem Spaß die Gegend, aus der er kommt. Mit der Lesung „Mein Ich und seine Bücher“ bietet der Autor und Kabarettist einen Querschnitt durch all diese Werke.

Am 30. Juli ist Stephan Enter in der Stadtbibliothek Neuss zu hören, der als einer der wichtigsten Stimmen der neuen niederländischen Literaturszene gilt. Er liest aus seinem Buch „Im Griff“, sein zweiter Roman auf Deutsch, der sich in den Niederlanden über 30.000-mal verkauft hat. Die Story: Zwanzig Jahre ist es her, dass die vier Freunde Paul, Vincent, Martin und Lotte eine Klettertour auf den Lofoten unternommen haben. Damals waren alle Männer von Lotte fasziniert, einer ebenso ungewöhnlichen wie schönen Frau. Doch keiner der drei wagte es, sich wirklich in sie zu verlieben. Danach trennten sich ihre Wege, der gutmütige Martin und Lotte wurden ein Paar und wanderten nach Wales aus. Als die beiden anderen Männer zu Besuch kommen, vergleichen sie ihre Lebensentwürfe und erinnern sich, was sich einst in Norwegen abgespielt hat und warum sie nie wieder so glücklich waren.

 

(Nähere Infos unter www.literarischer-sommer.eu )