Verbands-Entscheid gefährdet Neuaufbau – Neusser EV sportlich stabilisiert und finanziell konsolidiert

4. Mai 2013 | Von | Kategorie: Neusser Sport

Ziele bravourös erreicht – und doch gescheitert? Ein Stück schier aus dem Tollhaus droht den ausgesprochen positiv verlaufenden Neuaufbau des Eishockey-Sports in Neuss um Jahre zurückzuwerfen. Noch bis Mitte Mai muss Regionalligist Neusser EV entweder den Zwangsaufstieg in die finanziell für den Klub erklärtermaßen nicht zu meisternde Oberliga West oder eine Verbannung mindestens zurück in die NRW-Liga und ein zweijähriges Aufstiegsverbot fürchten.

Den an Willkür kaum noch zu überbietenden Bestimmungen des zuständigen Verbandes, die den Sport geradezu pervertieren, setzt die NEV-Führung nach dem gelungenen Comeback in der vierten Liga vernünftigerweise Ruhe entgegen. „Wir melden für die Regionalliga, für die wir uns sportlich qualifiziert haben“, betont Sportchef und Trainer Uwe Malz die Besonnenheit des Vereins.

Mehr wollte und will der vor noch zwei Jahren wegen großer Finanzprobleme zum Neubeginn in der NRW-Liga gezwungen gewesene Klub nach dem letztjährigen Aufstieg in die Regionalliga gar nicht. Denn abgesehen von der Verbandsinformation  über die mögliche Zwangsversetzung nach oben verlief beim NEV alles weiter nach Plan: sportlich stabilisiert und finanziell konsolidiert.

Den für einen Aufsteiger beachtlichen Platz vier in der Regionalliga und den sechsten Rang in der anschließenden Oberliga-Aufstiegsrunde, der aufgrund „politischer Niederlagen“ zur Vermeidung eines unmittelbaren Aufstiegszwangs in die dritte Liga das wahrhaftige Leistungsvermögen der NEV-Cracks nicht korrekt widerspiegelt, bezeichnet Malz denn auch als „phänomenal“. Parallel dazu reduzierte die Vereinsführung den Schuldenberg um mehr als die Hälfte auf einen nur noch knapp fünfstelligen Betrag – auch dank eines doppelt so hohen Zuschauerschnitts wie vor Saisonbeginn kalkuliert. „Alle“, resümiert Malz, „Mannschaft, Vorstand und Fans haben Tolles geleistet.“

Ungeachtet der ungewissen Zukunft laufen schon die Planungen für die nächste Saison – in der Regionalliga. „Unser Kader steht schon bis auf vier oder fünf Spieler“, berichtet Malz von Fortschritten auch auf dem Spielermarkt. „Zu 80 Prozent wäre es auch der Kader für die NRW-Liga.“ Für noch wichtiger, weil perspektivisch ausgerichtet hält Malz die Einsetzung seines Co-Trainers Daniel Benzke als Bindeglied zwischen Regionalliga-Cracks, Junioren- und Jugendspielern: „Durch diese Verzahnung kommen wir den belastbaren Strukturen wieder etwas näher.“

Die Weiterentwicklung soll denn auch 2013/14 fortgesetzt werden  – und in einem Jahr muss der noch unerwünschte Oberliga-Aufstieg auch kein Tabu mehr sein. Malz: „Wir stehen in Kontakt  mit Sponsoren, die unter Umständen den Weg nach oben mit uns gehen wollen. Aber erst einmal wollen wir wieder das sportliche Maximale herausholen.“