Neuss 2025: Visionen der Stadtentwicklung

2. Mai 2013 | Von | Kategorie: Neusser Leben

Vortragsreihe des Forums Stadtentwicklung setzt auf Bürgernähe

Vor zwanzig Jahren geisterten Stadtentwicklungspläne mit gigantischem Turm- und Torbauten durch das Neusser Rathaus. Die Visionen des zuständigen Beigeordneten Christoph Hölters für Stadtplanung, Bauwesen, Verkehr und Umwelt für Neuss bis 2025 sind weit weniger hochtrabend und deshalb umsetzbar. Grundlegende Maxime des Planungsdezernenten hierbei: Was ist politisch gewollt und wirtschaftlich machbar.

Nach dem Vorbild des Penker-Planes solle Neuss seine zentralen Plätze gemeinschaftlich nutzen. Gerade vor dem Hintergrund leerer öffentlichen Kassen führt Hölters als positives Beispiel die Belebung des Marktplatzes durch das kostengünstige Aufstellen einiger Poller an. Wichtig sei, eine ebensolch adäquate Lösung für den Theodor-Heuss Platz und Wendersplatz.

Von entscheidender Bedeutung für das zukünftige Gesicht von Neuss sei, so betont der oberste Stadtplaner, dass die „Stadt der kurzen Wege“ seinen Charakter und seine Konturen bewahre. Zwar werde Neuss seine Einwohnerzahl im Gegensatz zu Düsseldorf halten können, möglicherweise sogar moderat wachsen, aber der Ratsbeschluss zum Räumlichen Strukturwesen respektiere die städtische und örtliche Identität. Neubaumaßnahmen wie etwa „Am Kreuzfeld“ in Uedesheim oder die Stadtentwicklungsmaßnahme in Weckhoven „Hülchratherstraße“ (dem Abriss von nicht mehr zeitgemäßen Hochhäusern und Bau neuer Sozialwohnungen) tragen diesen Überlegungen explizit Rechnung. Hierzu zählen auch Konversion und Konzentration: Neue Nutzungsformen für ehemalige kirchliche und gewerbliche Einrichtungen wie etwa auf dem Alexianer-Gelände. Entwicklungspotenzial für zukünftige Neubaumaßnahmen sieht Hölters auf dem Gelände der Sauerkrautfabrik, dem Greve-Bau im Hammfeld und dem Pierburg-Gelände..

Neben dem Interesse von Kapitalanlegern legt der Neusser Planungsdezernent besonderes Augenmerk auf Partizipation. Bürgerbeteiligung werde dabei je nach Projekt angepasst, wie etwa bei der Diskussion auf und über die zukünftige Nutzung des Reuschenberger Kirmesplatzes.

Als offenes Gesprächsforum geplant, setzt die Vortragsreihe Neusser Stadtgespräche ebenfalls auf Bürgernähe und hofft darauf, dass sich Fachleute aus verschiedenen Ressorts gegenseitig befruchten. Mit der Resonanz und Diskussionsfreude bei der Auftaktveranstaltung am 11. April in der Alten Post konnten die Mitinitiatoren, die Sprecher des Forums Stadtentwicklung, Roland Kehl (Die Grünen) und Heinz Hick Hick (CDU) zufrieden sein und betonten unisono die Überparteilichkeit und Nachhaltigkeit des Projekts.

Weitere Termine der Vortragsreihe: Neusser Stadtgespräche

5. Juni – Der Zukunft der sozialen Stadt

24. September – Neuss zwischen Produktion und Stadtleben

6. November – Wandel im Bestand – Jung kauft alt

11. Dezember – Von Breker bis Bansky – Kunst und Kultur im öffentlichen Raum