Tiere unter dem Weihnachtsbaum – (k)eine schöne Bescherung

26. November 2012 | Von | Kategorie: Aktuelles

Tiere als Geschenkidee zu Weihnachten? Das Kreisveterinäramt empfiehlt, solch eine Entscheidung gut zu überdenken.

Tiere als Geschenkidee zu Weihnachten? Das Kreisveterinäramt empfiehlt, solch eine Entscheidung gut zu überdenken.

Auf vielen Weihnachts-Wunschzetteln steht alle Jahre wieder ein brisanter Wunsch: Ein „echtes“ Tier soll es sein! Aber ist ein Haustier wirklich ein geeignetes Geschenk? Diese Frage beantwortet Dr. Frank Schäfer, Leiter des Kreisveterinäramtes so: „Einerseits profitieren Kinder ja ungemein davon, mit Haustieren aufzuwachsen. Andererseits kann eine häufig unüberlegte Anschaffung für Mensch und Tier ernste Folgen haben.“ Seine Erfahrung: Die neuen Tierbesitzer sind schnell überfordert, da die Haltung eines Tieres eben nicht nur Spaß und Freude bedeutet, sondern auch immer eine große Verantwortung. Nicht jeder macht sich klar, dass ein Hund, Kaninchen oder Kanarienvogel eine Menge Arbeit mit sich bringt und Zeit und Geld kostet.

Aus diesem Grund rät das Veterinäramt, folgende Fragen zu klären, bevor ein Tier ins Haus kommt: Wer kümmert sich darum, dass der neue Mitbewohner bewegt, gepflegt und gefüttert wird? Wer säubert das Gehege und bringt das Tier bei Bedarf zum Tierarzt? Wer ist im Urlaub zuständig? Dr. Annette Kern vom Veterinäramt des Rhein-Kreises Neuss hat in den letzten Jahren erlebt, dass viele Tiere nach Weihnachten in den Tierheimen abgegeben werden. „Wenn das ´Weihnachtsgeschenk´ anfängt, anstrengend zu werden, ist ein Umtausch ja in der Regel ausgeschlossen. So bleibt für viele leider nur die Lösung, das Tier dann ins Tierheim zu bringen.“

Jeder, der sich für ein Tier entscheidet, sollte bedenken, dass manche Haustiere ein stattliches Alter erreichen können. So werden Papageien oder Schildkröten gegebenenfalls mehrere Jahrzehnte alt. Auch eine Katze kann bis zu 20 Jahre alt werden. Wichtig ist darüber hinaus die Frage: Passen Mensch und Tier überhaupt zueinander? Hamster sind zum Beispiel für Kinder absolut ungeeignet, da sie nachtaktiv sind. Sie werden erst munter, wenn das Kind schlafen geht – und umgekehrt. Vor dem Haustierkauf, so die Empfehlung des Veterinäramtes, sollten Interessierte sich auch darüber informieren, wie hoch die laufenden Kosten sind. Hilfe bei der Beantwortung all dieser Fragen geben unter anderem Tierheime, Fachverbände, Fachbüchern sowie das Internet.

Zum Schluss gibt Dr. Frank Schäfer zu bedenken, dass die Feiertage nicht der geeignete Zeitpunkt sind, um ein Tier in aller Ruhe an seine neue Umgebung zu gewöhnen. Er rät: „Viel besser ist es, zu Weihnachten ein Stofftier oder ein passendes Tierzubehörteil als Symbol für den künftigen Familienzuwachs verschenken. Dann können alle Familienmitglieder nach den Feiertagen gemeinsam nach dem neuen Familienmitglied suchen.“ Zum Beispiel im Tierheim oder bei einem Tierschutzverein gibt es unzählige Tiere vieler Arten, die auf ein liebevolles und artgerechtes Zuhause warten.