Weihnachtsmärchen auf Eis: Von der Familienfeier zum 170.000-Euro-Event

30. Oktober 2012 | Von | Kategorie: Aktuelles, Neusser Leben, Neusser Sport

Der fliegende Holländer“ ab 2. Dezember im Südpark

Hochbetrieb herrschte in den Herbstferien in der Neusser Eissporthalle. Mehr noch als viele Hobby-Läufer nutzten rund 150 Mitglieder des Neusser Schlittschuh-Klubs (NSK) und ihre Helfer die Zeit für die Proben zum traditionellen Neusser Weihnachtsmärchen auf Eis – die spektakuläre Fantasy-Show „Der fliegende Holländer“ feiert am 2. Dezember im Südpark Premiere.

„Die Herbstferien sind für uns die wichtigste Zeit“, sagt NSK-Vorsitzender Ulrich Giesen, „durch die veränderte Alltagsbeanspruchungen unserer Darsteller vor allem im Kinder- und Jugendalter, aber auch ihrer Eltern müssen wir in diesen zwei Wochen das meiste schaffen.“

Doch nicht nur auf dem Eis rinnt der Schweiß. Aus der 1974 als Adventseinlage der NSK-Kinder und ihrer Familien entstandenen Veranstaltung ist schließlich mittlerweile ein 170.000-Euro-Event mit Strahl- und Anziehungskraft weit über Neuss hinaus erwachsen – oder: Deutschlands größte nicht kommerzielle Eislauf-Show.

Für den Erhalt der großen Popularität ihrer Revue, die im Dezember die Sage vom Leben eines niederländischen Kapitäns aus dem 19. Jahrhundert unter einem ewigen Fluch mit knalligen Lichteffekten, farbenprächtigen Kostümen und Kulissen sowie rasanter Musik und Live-Acts besonders kindergerecht auf das Eis zaubert, ist hoher Einsatz erforderlich. „Wir kommen“, rechnet Giesen vor, „durch den Bau der Kulisse und Schiffe, die 500 Kostüme, die Auswahl von 116 Musik-Titeln und die Videoproduktion mit Bildern von fast allen möglichen Impressionen des Meeres und seiner Unterwasser-Welt und Choreographie und Training auf über 10.000 Stunden freiwilliger Vereinsarbeit.“

Bei den umgerechnet über zwölf Monaten Arbeit rund um die Uhr treibt die Beteiligten außer Enthusiasmus gleichwohl auch konkreter Nutzen an. Giesen: „Der Überschuss der sechs Ausführungen fließt komplett in die Eislauf-Abteilung.“ Der Bedarf ist nicht zu knapp, gilt speziell Eiskunstlauf doch als elitärer Sport mit entsprechenden finanziellen Anforderungen für laut Giesen „teure Trainer, teure Kostüme und teure Choreographien“.

Durch sein Weihnachtsmärchen jedoch kann der NSK, so Giesen, „sehr günstige Mitgliedsbeiträge anbieten, die nur die Hälfte der Beiträge in anderen Vereinen im Umland ausmacht. Dafür verpflichten sich die Mitglieder, uns bei der Show tatkräftig zu unterstützen“.

Ein Geschäft auf Gegenseitigkeit also – und seit fast vier Jahrzehnten zur Freude des Publikums: Für den „fliegenden Holländer“ jedenfalls verspricht Giesen „die größte, temporeichste und umfangreichste Show, die wir je veranstaltet haben“.