Gestatten, Luca, 17, schon im zweiten Ausbildungsjahr.

21. August 2012 | Von | Kategorie: Aktuelles, Familie, Neusser Kultur, Neusser Leben

Auf dem Weg zu seinem Traumjob? Klingt vielleicht etwas hoch gegriffen. Aber Meister heißt eines seiner großen Etappenziele. Friseurmeister genau gesagt.

Robert Wolf

Nach der Schule etwas Kreatives, etwas mit Menschen machen, das konnte er sich vorstellen, das hat er sich gewünscht. Hatte Luca Alternativen zum Friseurberuf angedacht? Eigentlich unerheblich, denn mit einem Praktikum, als er noch Schüler war, hatte er sich den Berufswunsch abgesichert. Seine Oma gab ihm den Tipp, „geh zum Coiffeur Landwehrs, da lernst du was und hast ein tolles Betriebsklima.“ Resultat: Das Praktikum hinterließ auf beiden Seiten positive Spuren. Als dann Luca eine Lehrstelle suchte, wollte er zu Landwehrs und Coiffeur Landwehrs wollte ihn. Zeitsprung.

Heute, im Salon läuft alles nach Plan. Die Verantwortungsbereiche werden größer und die Kunden sind zufrieden mit Luca.

Waschen, Schneiden (derzeit Freiwillige, Modelle genannt), Fönen. Dazu Färben, Tönen, Strähnchen. Die Kunden mögen Luca. „Aber Mittwochs ist leider Prügeltag“, scherzt der Chef, da werden die Azubis bestraft. (Was auch immer das bedeuten mag.)

„Wir sind ein großes Team, jeder arbeitet mit jedem gerne“, das ist Luca wichtig. Es gibt keine „Unter-Teams“ im Team, niemand „lässt den Chef raushängen“. Zum Team gehören ca. zehn Friseure/innen bzw. Meister/innen sowie vier „alte“ und eine „frische“ Azubi.

„Es ist total wichtig wo man seine Ausbildung macht.“

Im Salon fühlt er sich wohl, die Berufsschule ist für ihn eher „notwendiges Übel“. Er kämpft sich da durch, weil er seinen Weg machen will. Die erste Hürde ist genommen, willkommen im 2. Lehrjahr. Wichtig auch, die Schule ist der Ort, wo Erfahrungen unter Gleichgesinnten ausgetauscht werden. Hier hat er erlebt, dass schon Fünf aus seiner Klasse geschmissen haben, weil sie in ihren Ausbildungsstätten nicht klar gekommen sind. Diese Fünf hatten keine Praktikumserfahrungen. Ein Fehler, vor dem Luca warnen will.

Die Prognose für seine eigene Zukunft ist zuversichtlich.

Natürlich hat der 17jährige nicht den kompletten Masterplan für den „zukünftigen Friseurmeister“ aber Luca ist schon im Bilde, erklärt mir die Möglichkeiten in den Medien, am Theater usw.  Ich frage den Chef, wie es um die Zukunft des Friseurhandwerks bestellt ist. Coiffeur Landwehrs bringt’s auf einen einfachen Punkt: „Erstens, Haare wachsen immer nach. Zweitens, wir tun den Menschen etwas Gutes. Das macht den Kunden zufrieden und den Friseur auch. Daran wird sich nichts ändern.“

Luca stimmt ihm mit einem Lächeln zu.

 

Infokasten

 

Coiffeur Landwehrs

Privatbetrieb, seit über 40 Jahren in Neuss. Familiäre Atmosphäre, starke Bindung von Stammpublikum. Landwehrs Maxime ist optimale Qualität in Beratung und Dienstleistung. Ihm steht ein großes Team, fachlich auf dem neuesten Stand der Haarmode geschult, zur Seite. Spezialgebiete: Haarverlängerung, Haarverdichtung, Perücken.

 

Beruf Friseur/in

Anerkannter Ausbildungsberuf, 3 jährige duale Ausbildung in Betrieb und Berufsschule.

Kein spezifischer Schulabschluss vorgeschrieben, in der Regel wird aber ein Hauptschulabschluss, Kommunikationsfähigkeit, Sorgfalt, handwerkliches Geschick und Kenntnisse in Technik und Chemie erwartet. Es wird empfohlen, den Berufswunsch durch ein Praktikum frühzeitig abzusichern.