Neue Selbsthilfegruppe Neuss-Süd bietet Hilfe und Unterstützung

28. Juni 2012 | Von | Kategorie: Aktuelles, Neusser Leben

Der Schlaganfall tritt plötzlich auf und trifft den Menschen „schlagartig“. Es lohnt sich, zeitgerecht mit dem Krankheitsbild auseinanderzusetzen! Die meisten Risikofaktoren für den Schlaganfall sind beeinflussbar.

Die Patienten-Selbsthilfe hat im bundesdeutschen Gesundheitswesen eine herausragende Bedeutung erlangt. Dies nicht zuletzt deshalb, weil die Ärzteschaft mit den Akteuren der Selbsthilfe, den betroffenen Patienten bzw. ihren Angehörigen, meist eng zusammen arbeiten.

 

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk hatte deshalb, einem Bedürfnis folgend, für den 27.06.2012 Patienten und ihre Angehörigen zur Gründung einer „Selbsthilfegruppe für Schlaganfallpatienten Neuss-Süd“ in das Bürgerhaus eingeladen. Eingeladen waren ausdrücklich auch solche Personen, die sich allgemein für Gefäßerkrankungen und den Ausschluss entsprechender Risikofaktoren (Rauchen, deutlich erhöhte Blutfette, Zuckerkrankheit, Arteriosklerose, Bluthochdruck, Übergewicht, Bewegungsmangel usw.) interessieren.

 

Werner Schell, der als Vorstand von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk die Initiative ergriffen hatte, konnte beim ersten Treffen im Erfttaler Bürgerhaus reges Interesse für eine Schlaganfall-Selbsthilfegruppe feststellen und erste Abstimmungsgespräche für die weiteren Aktivitäten zum Thema Schlaganfall führen (als Durchblutungsstörung im Gehirn auch als Gehirnschlag, Apoplex oder Insult bezeichnet). Der Schlaganfall gehört zu den häufigsten Erkrankungen in Deutschland (ca. 250.000 Krankheitsfälle/Jahr, ca. 1/3 endet tödlich) und ist die tritthäufigste Todesursache in Deutschland. Darüber hinaus ist der Schlaganfall die häufigste Ursache für mittlere und schwere Behinderungen. Das Thema Schlaganfall hat auch deshalb eine besondere Brisanz, weil, vielfach nicht bekannt, dieses Krankheitsbild auch als vaskuläre Demenz ausgeprägt sein kann. Man schätzt, dass etwa ein Drittel der Menschen, die einen Schlaganfall überlebt haben, später an einer vaskulären Demenz leiden. Daher müssen auch solche Symptome zeitgerecht bedacht werden. Es ist ungemein wichtig, diagnostische, therapeutische und rehabilitative Maßnahmen schnellstmöglich in Gang zu setzen.

 

Wichtig erscheint folgende Botschaft:

Wenn Symptome eines Schlaganfalls auftreten, muss sofort gehandelt werden: Notruf 112! Jeder Patient mit einem akuten Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall und sollte sofort durch das Rettungswesen in ein Krankenhaus mit Neurologischer Stroke Unit gebracht werden. In Neuss steht insoweit das Johanna-Etienne-Krankenhaus mit seiner Stroke-Unit-Klinik zur Verfügung. Nur bei sofortiger Einleitung einer spezifischen Behandlung bestehen gute Chancen, die durch den Schlaganfall eingetretenen Krankheitssymptome zu lindern und die Prognose des Patienten zu verbessern.

 

Es ist nun vorgesehen, dass sich die interessierten Personen regelmäßig zu einer am Krankheitsbild ausgerichteten Gesprächsrunde treffen und über die vielfältigen Fragestellungen und Probleme sich miteinander austauschen. Es sind auch ergänzend Vortragsveranstaltungen zu medizinischen, pflegerischen und sozialrechtlichen Themen geplant.

 

Das nächste Treffen der „Selbsthilfegruppe für Schlaganfallpatienten Neuss-Süd“ wurde für den 26.09.20122012, 17.00 Uhr, Bürgerhaus Neuss-Erfttal, Bedburger Straße 61, abgesprochen. Werner Schell lädt bereits jetzt alle interessierten Personen zur nächsten Versammlung herzlich ein.

 

Als Ansprechpartner steht für die „Selbsthilfegruppe für Schlaganfallpatienten Neuss-Süd“ Werner Schell, Vorstand von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk, Harffer Straße 59, 41469 Neuss, Telefon 02131 / 150779, zur Verfügung.

 

Informationen im Netz u.a.:

Das Land Rheinland-Pfalz hat erst vor wenigen Wochen eine Kampagne gegen den Schlaganfall durchgeführt und vielfältige Informationen einschließlich Filmmaterial ins Netz gestellt. Hier die Adresse: http://www.rlp-schlaganfall.de/kampagne_schlaganfall_rlp.html (mit zahlreichen Links).

 

Werner Schell. Dozent für Pflegerecht, Vorstand von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk

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