Das Fahrrad als gute Alternative

30. April 2018 | Von | Kategorie: Aktuelles, Titelthema

Der Frühling hält langsam, aber sicher Einzug und der Sommer ist auch nicht mehr allzu fern. Der Mix aus steigenden Temperaturen sowie der sinkenden Regenwahrscheinlichkeit dürfte nach und nach auch immer mehr Menschen dazu motivieren, sich mit ihren Fahrrädern auf die Straßen und Radwege in Neuss sowie der umliegenden Region zu begeben. Und dies nicht nur zu Freizeitausflügen, sondern auch, um zum jeweiligen Arbeitsplatz und wieder nach Hause zu gelangen.

Neuss verfügt dank seiner Siedlungsstruktur und der kurzen Wege in der Innenstadt über ideale Voraussetzungen für Radfahrer“, erklärte Christoph Hölters, städtischer Dezernent für Planung und Verkehr, bereits vor einiger Zeit. Grundsätzlich stimmt ihm Heinz-Josef Hegger, Geschäftsführer des Neusser Radfahrervereins 1888/09 e.V., zu: „Ich würde dem Radwegenetz hier in der Region ein „Befriedigend“ mit Tendenz zum „Gut“ geben.“

Insgesamt werde in dieser Hinsicht schon seit einiger Zeit viel getan, um das Netz auszubauen und den Zustand der bestehenden Routen zu verbessern. „Allerdings muss man immer noch zu viele lange Strecken auf den Straßen fahren, was gerade bei Regen nicht optimal ist, da dann auch Feldwege nicht passierbar sind“, sagt Hegger. Zudem seien einige Wege und Abschnitte verwildert und kaputt. Der 68 Jährige, der wöchentlich noch immer rund 300 Kilometer auf dem Rad unterwegs ist, fährt als Rentner mittlerweile ausschließlich als Hobby, während er früher regelmäßig auf dem Drahtesel zur Arbeitsstelle und zurückfuhr. „Aber auch heute nutze ich das Auto nur, wenn es unbedingt sein muss.“

Je näher es in Richtung Neusser Innenstadt geht, desto besser sei das Radwegenetz. „Hier sind die Wege dichter und zumeist in einem guten Zustand. Das ist gerade für Berufspendler sicher eine gute Sache, da muss sich niemand Sorgen machen“, glaubt Hegger. Um den Stadtkern herum führt beispielsweise die Route über den Konrad-Adenauer-Ring, die Fesser Straße, Friedrichstraße, Düsseldorfer Straße, Hammer Landstraße und die Jülicher Straße. In die Region hinaus führen die Radwege wie Further- oder Römerstraße, Kölner Straße, Rheydter Straße, Berghäuschensweg oder die Stresemannallee. „Je weiter es aus der Stadt hinausgeht, beispielsweise Richtung Düsseldorf, gibt es sicher noch Luft nach oben, was den Zustand der Wege angeht. Da sieht es an einigen Stellen schon schlecht aus“, sagt Hegger.

Das dürfte wiederum eher die Freizeitradler und weniger die Berufspendler tangieren. Denn die können unter anderem am Neusser Bahnhof entspannt in oder aus dem Zug steigen: Immerhin bietet die dortige Radstation bereits seit Jahren an der Further Straße 2, einer der größten in Nordrhein-Westfalen, insgesamt 560 witterungsunabhängige und videoüberwachte Stellplätze. Dauerkunden haben mit Hilfe einer Chipkarte rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche Zugang zum Parkhaus, um ihre Räder unterzustellen oder abzuholen. Darüber hinaus bietet die Radstation von Montag bis Freitag einen Wartungsservice an. Zum Service der Radstation gehört außerdem der Fahrradverleih, für den mehr als 40 Zweiräder – vom Kinderfahrrad bis zum Mountainbike – zur Verfügung stehen.

Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund sagt auch Hegger: „Die Neusser Innenstadt ist für Radfahrer und Berufspendler recht gut ausgebaut.“ Darüber hinaus sei allerdings auch das passende Equipment notwendig, um sich täglich mit dem Rad zum Arbeitsplatz und wieder nach Hause zu bewegen. „Älteren und untrainierten Semestern würde ich ein E-Rad inklusive Helm und Gelenkschonern empfehlen“, sagt der Neusser. Da könne bei Bedarf der Motor unterstützend hinzugeschaltet werden. „Alle anderen Radfahrer sollten sich eine Mischung aus Cross- und Cityrad zulegen. Damit kommen sie in Neuss, aber auch in der Region am besten zum Ziel.“ Während ein gutes E-Rad ab 2500 Euro erhältlich sei, müsse man für ein gutes herkömmliches Rad rund 800 Euro auf den Tisch legen. Natürlich gebe es auch eine effektive und dabei platzsparende Ausrüstung rund um den Drahtesel. Diese reicht von Regenponchos (etwa 25 Euro), wind- und wasserfesten Allwetterjacken (ab 100 Euro), Regenhosen (ab 60 Euro) bis zu Gamaschen (10 bis 20 Euro), damit die Schuhe bei Wind und Wetter den Weg bis ins Büro unbeschadet überstehen. Zudem empfiehlt Hegger noch Handschuhe oder Handlinge (ca. 20 Euro) und Radsportbrillen (ab 50 Euro). „Zudem gibt es Fahrradtaschen, die man am Gepäckträger anbringen kann und die bis zur 25 Liter fassen. Das ist natürlich optimal für Ordner, Aktentaschen oder ähnliches“, sagt Hegger.

Radfahren, und da spricht der passionierte wie leidenschaftliche Radsportler, ein offenes Geheimnis aus, sei so oder so eine tolle Sache. Schließlich schone es nicht nur die Umwelt und den Geldbeutel, sondern man tue damit auch etwas Gutes für seinen Körper. Wichtige Voraussetzung hierfür sei wiederum ein respekt- und rücksichtsvolles Miteinander aller Verkehrsteilnehmer, die sich einen gemeinsamen Raum teilen: Radler ebenso wie Autofahrer und Fußgänger. „Aber das“, so Hegger, „funktioniert eigentlich in den meisten Fällen problemlos.“

http://www.adfc-nrw.de/kreisverbaende/kv-neuss/ortsgruppen/neuss/kopfnavigation/impressum.html

http://www.radsportneuss.homepage.eu/ansprechpartner_46566829.html

http://www.nrv1888.de/

Niklas Frielingsdorf