Betriebliche Gesundheitsförderung: Fit am Arbeitsplatz

12. Juni 2017 | Von | Kategorie: Aktuelles, Titelthema

Für fast die Hälfte der Berufstätigen in Deutschland erhöht der Arbeitsalltag mit langen Sitzzeiten und wenigen monotonen Bewegungen das Risiko für viele Krankheiten. Doch das muss nicht sein. Die Betriebliche Gesundheitsförderung zeigt Möglichkeiten auf, wie sich Bewegung und Arbeit vereinbaren lassen und gibt den nötigen Motivationsschub.

Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO ist mangelnde Bewegung einer der großen Risikofaktoren für die Gesundheit. Haltungsbeschwerden, Rückenschmerzen, Probleme im Muskel-Skelettapparat, Konzentrationsmangel. Erschöpfung, erhöhte Stressanfälligkeit und schließlich Krankmeldungen sind die Folgen.

Gesundheit beginnt mit dem ersten Schritt

Probleme mit der Halswirbelsäule und der Lendenwirbelsäule sind wahre Volksleiden aus den Büros“, bestätigt Trainerin Figen Gürkaynak von der Turngemeinde Neuss. „Wenn die gesamte Körperhaltung nicht stimmt, ziehen Rücken und Knie nach. Die Ursache ist zu vieles, zu langes Sitzen, das einseitige Arbeiten mit der Maustaste. Darum ist es so wichtig, rechtzeitig aktiv zu werden.“

Schon kleine Maßnahmen können helfen, den Rücken zu schonen und zu stärken, die Durchblutung zu fördern und Verspannung vorzubeugen. Es sind viele Kleinigkeiten, die direkt auf die Gesundheit wirken“, so Daniel Schillings, Inhaber NEUSSERREHA, der an der Podiumsdiskussion des Neusser Mittelstandforums ‚Gesundheitsförderung im Unternehmen – nachweislich erfolgreich‘ im Januar teilnahm. Betriebliche Gesundheitsförderung hat viele Ansätze, ob Mobilität oder spezielle Sitzgelegenheiten, höhenverstellbare Tische, Stehpulte. Steht der Drucker nicht gleich neben dem Schreibtisch, kommt dadurch, dass man aufstehen muss, bereits etwas Abwechslung in die Körperhaltung. Gesundheitsmanagement ist nicht damit getan, einmal einen Gesundheitstag in der Firma abzuhalten. Der ist sinnvoll, kann aber immer nur ein Einstieg sein. Danach müssen viele Maßnahmen folgen, die aber in Unternehmen jeder Größenordnung umsetzbar sind.“ Betriebliche Gesundheitsförderung ist sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer ein echter Gewinn. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeutet sie neben dem Erhalt der Gesundheit auch mehr Arbeitszufriedenheit, mehr Wohlbefinden, Motivation und höhere Leistungsfähigkeit. Entsprechende Angebote tragen damit auch zur Steigerung von Wirtschaftlichkeit, Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens bei.

Firmensport – zeitgemäße Form von Sozialleistung

Die Chance, durch Firmensport das Betriebsklima zu verbessern und Stress abzubauen, haben viele Unternehmen erkannt, und übernehmen die Kosten für die verschiedenen Bewegungsangebote für ihre Mitarbeiter ganz oder teilweise. Ob Aerobic, Yoga, Pilates … in den Hallen der TG Neuss können sich die Firmenangehörigen vorher Kurse ansehen, hineinschnuppern und herausfinden, was ihnen zusagt. Sie bekommen die Möglichkeit zum Probetraining“ erklärt Figen Gürkaynak. „Unsere Trainer gehen auch in Firmen mit vorhandenen Fitnessräumen und bieten Training vor Ort an. Die Motivation wird leichter umgesetzt, wenn der Trainingsort leicht erreichbar ist und die Trainingszeiten passen. Wer weit draußen wohnt, nimmt das Angebot gern im Unternehmen oder während der Arbeitszeit wahr.“

Mehr Bewegung – einfach gemacht

Darum integrieren wir die ‚Die glorreichen Sieben‘: sieben Übungen, die überall und jederzeit in sieben Minuten durchgeführt werden können und alle Muskelgruppen einbeziehen“, so Daniel Schillings.* Die Motivation ist umso höher, wenn sportliche Bewegung Spaß macht“ weiß Figen Gürkaynak aus Erfahrung. „Das klappt bestimmt beim Zumba. Das Tanz-Fitness-Training ist ideal zum Abschalten, garantiert gute Laune und ist super für die Seele!“

* Ganz einfach! Eine der “Glorreichen Sieben“: Hüftbreiter Stand – Arme hinter dem Kopf verschränken und auf der Stelle laufen – ca. 70 Schritte

Claudia Pilatus