Gärtnern – mal anders: Urban Gardening Projekt – nun auch in Neuss

3. Mai 2016 | Von | Kategorie: Neusser Leben

Wenn Radieschen und Salat auf Brachflächen gepflanzt werden und „Unkraut“ wie Giersch und Löwenzahn im Kochtopf anstatt im Abfalleimer landen – dann zeigt sich – Gärtnern geht auch anders.

Zufrieden blinzelt der alte Gartenzwerg in die Frühlingssonne. Er weiß, jetzt geht es los. Die Gartenfreunde juckt es schon lange in ihren grünen Fingern. Auf Fensterbänken reihen sich Schalen mit sorgsam vorgezogenen Sämlingen. Sobald der letzte Nachtfrost vorüber ist, werden diese ins Freiland umgesiedelt. Die Schollen sind bereits gewendet, die Beete angelegt, besonders mutige Gärtner haben sogar schon Erdbeeren gepflanzt. Für viele Menschen ist der Garten eine Oase der Ruhe und ein Ort der Erholung, auch wenn zuweilen viel Arbeit damit verbunden ist.
Wer in Neuss weder über einen Garten am Haus noch über einen Schrebergarten verfügt, der kann sich seit dem 23. April dennoch gärtnerisch betätigen. Seit diesem Tag gibt es in Neuss ein Urban Gardening Projekt, initiiert durch die Gruppe „Transition Town Neuss – nachhaltig leben“.
Auf dem Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei entsteht derzeit ein urbaner Garten: recycelte Pflanzkübel und brachliegende Langbeete werden dort mit Salat und Gemüse, mit Obststräuchern und Blumen bepflanzt. Mitmachen kann, wer Lust und Zeit dazu hat. Ob beim Pflanzen, Bewässern, Unkraut jäten oder beim Ernten, je mehr Gartenfreunde, desto erfolgreicher werden die grünen Resultate sein. Und natürlich ist dies auch ein wunderbarer Anlass, um Nachbarn näher kennenzulernen und neue Bekanntschaften zu knüpfen. Gemeinsam ackern macht einfach mehr Freude! Zudem ist dies eine gute Möglichkeit auch Kindern einen Bezug zur Herkunft der Nahrung zu ermöglichen und sie zu einem respektvollen Umgang mit der Natur und mit den Ressourcen unserer Erde anzuleiten.
Ähnliche Projekte gibt es bereits in vielen Städten weltweit. Meist befinden sie sich auf Brachflächen und sind oftmals als mobile Gärten angelegt, da sie aufgrund möglicher zukünftiger Bebauungspläne manchmal den Standort wechseln müssen. Ein vielversprechendes Beispiel in direkter Nähe ist „Elisabeths Garten“, ein urbaner Garten im Innenhof des Schlosses Benrath. Aus diesem Projekt sind bereits drei Satellitengärten in der Düsseldorfer Innenstadt hervorgegangen.
Die Initiatoren sind optimistisch, dass die Idee auch in Neuss gut angenommen wird, und hoffen auf ein reges Engagement der Bürger in der Nachbarschaft. Denn auch ein urbaner Garten braucht zuverlässige Pflege. Doch was ist schöner, als die Bohnen und Tomaten für das Abendessen selbst zu pflücken. Garantiert werden ein volles Aroma und eine giftfreie Mahlzeit für null Euro. Wer also Interesse hat, sich am Neusser Urban Gardening Projekt zu beteiligen, kann sich anmelden bei birgit.leusch@freenet.de. Weitere Neuigkeiten und aktuelle Termine der Transition Town Initiative Neuss erfahren Sie auch über die Website www.transitiontown-neuss.de